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Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition)

Titel: Twitter: Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Bilton
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Weg zu geben«, schrieb Levy nach seiner Ankunft in Bagdad in einem Artikel für Wired . »Wer würde sich damit besser auskennen als ein Kontingent von Internetkumpels mit gewaltigen Klickraten, unter denen auch der Bursche ist, der sich Twitter ausgedacht hat?«
    Die folgenden Tage vergingen in einem Wirbel aus Meetings, Presseinterviews und Fototerminen wie im Flug.
    In schwarzen, schusssicheren Chevrolet-Geländewagen wurde die Gruppe zu verschiedenen Treffen mit irakischen Offiziellen aller möglichen Ränge kutschiert, während gut gerüstete Hubschrauber wie Schutzengel ihre Fahrtrouten von oben sicherten.
    »Nehme Helm und Splitterschutzweste ab«, twitterte Jack, um zu zeigen, wie gefährlich das alles war.
    Die Gruppe hatte beschlossen, das Hashtag »#iraqtech« für den Trip zu benutzen. Ev, Biz und Jack hatten anfangs mit Hashtags nicht viel anfangen können und fanden sie »zu verschroben«, doch mittlerweile waren sie zu einem festen Bestandteil von Twitter geworden, um alle möglichen Themen unter Rubriken zu ordnen, von Diskussionen über TV-Shows bis hin zu Debatten über Sexismus und Krawalle.
    »So viel Beton. Es ist alles voll davon«, twitterte Jack, als sie die Grüne Zone hinter sich ließen. Wie sehr hatte er sich in den letzten Monaten über die Medienpräsenz von Ev und Biz geärgert. Wie oft hatte er vor Wut gekocht und sich gewünscht, an ihrer Stelle zu stehen.
    Aber das sollte sich nun von Grund auf ändern.
    Zu den ersten Meetings der Gruppe gehörte ein Treffen mit dem Nationalen Investitionsausschuss der irakischen Regierung, wo ihre Mitglieder mit hochrangigen Regierungsvertretern ins Gespräch kamen.
    Ein jedes dieser Treffen begann mit umständlichen Erklärungen darüber, wer die einzelnen Delegationsmitglieder waren, welche Posten sie bekleideten und so weiter, und so musste auch Jack regelmäßig Rede und Antwort stehen. »Ich habe ein Unternehmen namens ›Twitter‹ gegründet.« – »Twiiiter?« – »Nein, Twitter.« – »Aha, Twiiiter.«
    So zäh sich der Austausch zuweilen auch gestaltete: Unter den amerikanischen Experten war ein aufrichtiges Bestreben spürbar, den Irakern mit sinnvollen Vorschlägen zu helfen, ihr Land mit seiner zerstörten Wirtschaft durch den Einsatz von Informationstechnologie wieder nach vorn zu bringen.
    Bei einer Begegnung im Haus von Vizepremierminister Barham Salim schlug Jack seinem Gastgeber die Eröffnung eines Twitter-Kontos vor. »Die Menschen im Irak und die Medien werden Ihnen folgen«, versicherte er dem irakischen Regierungspolitiker. »Ein Dienst wie Twitter kann für Zugänglichkeit und Transparenz der Regierung sorgen.« Das Interesse Salims schien geweckt, und während sie, umgeben von Wachleuten, aus reich verzierten Bechern Wein schlürften, beteuerte der Vizepremier: »Ich melde mich gleich morgen an.«
    »Präsident Obama nutzt es ständig«, legte Jack nach und erläuterte beflissen, welche große Rolle Twitter bei der Wahl Obamas gespielt hatte. Wie ein Handlungsreisender warb er sogar ein paar Personenschützer der Firma Blackwater, die für die Sicherheit der Delegation sorgten, als neue Twitter-Kunden.
    Als die Gruppe schließlich mit dem irakischen Präsidenten Jalal Talabani zusammentraf, hatte sich die Kunde von der hochkarätigen Delegation, die Klinken putzend durch den Irak stiefelte, um den Irakern Twitter und YouTube zu erklären, bereits in der ganzen westlichen Welt herumgesprochen. CNN, die Los Angeles Times , die New York Times und Al Jazeera sowie Dutzende anderer Nachrichtenmedien ließen sich diese Story nicht entgehen.
    Immer wieder fragten Reporter Delegationsleiter Cohen nach dem »Twitter-Gründer« und baten um Interviews. Für Jack war es die helle Freude, Biz und Ev endlich wieder das Rampenlicht zu stehlen.
    Am letzten Abend der Reise saßen alle im Freien an einem langen Messetisch auf dem amerikanischen Armeestützpunkt. Vor geöffneten Laptops schlürften sie warmes Budweiser und ließen die vergangene Woche Revue passieren, in der sie sich von Nerds zu Beratern gemausert hatten, um einem verbrannten Staat zum Sprung ins 21. Jahrhundert zu verhelfen. Einer von ihnen, Jack, war dabei sogar zu einem internationalen Star geworden. Ein Foto von ihm im Gespräch mit Reportern wurde in Zeitungen, Blogs und Magazinen auf der ganzen Welt wiedergegeben.
    Der Plan von Ev, Biz und Goldman, Jack einzubinden und von allem Wichtigen fernzuhalten, war komplett nach hinten losgegangen. »Gründer von Twitter

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