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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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gegangen.
    Konnte doch gar nicht stimmen … er hatte Prüfungen an
der Sally gehabt … sich verlobt, geheiratet …
    Und doch war es so.
    Kate setzte sich neben ihn und wrang ihren Rocksaum
aus, und dann merkte sie wohl, dass irgendwas nicht stimmte. Mit frisch
entfachter Aufmerksamkeit sah sie ihn an.
    „Du hast dich rasieren lassen“, bemerkte sie
schließlich.
    Er nickte nur und fummelte sinnlos an dem Korb herum.
Appetit hatte er nicht mehr. Wie fing man das jetzt bloß an? Er konnte an
nichts anderes mehr denken als an die Frage . Bevor die nicht raus war,
lief hier gar nichts mehr. Kashadiu , konnte man so blöd sein? Aber so,
wie sie da neben ihm saß, war sie so – weit weg. So sehr – sie selbst. Nicht
ein Teil von ihm, wie es ihm manchmal vorkam, nicht der vertraute Frauenkörper
aus seinen Tagträumen, sondern ein eigenes, fremdes Wesen.
    „Was ist denn?“, fragte sie und berührte seine Wange
mit einer Hand, die noch nass und kalt vom Seewasser war.
    Und dann bewegten sich ihre Finger in sein Haar,
öffneten die Spange, zerwühlten alles, was er gebürstet und zu einem
ordentlichen Zopf zusammengefasst hatte. Vielleicht sollte man das Reden doch
auf später verschieben. Ihr lächelndes Gesicht war dicht vor seinem, und sie
küsste ihn … so zärtlich, wie er es bei ihr noch nie erlebt hatte. Seine
Absichten, seine Pläne, seine ganze Entschlossenheit – all das schmolz dahin
unter diesen streichelnden Händen und Lippen. Vielleicht musste er ja auch gar
nicht mehr fragen … das hier, das war in gewisser Weise doch schon die Antwort,
oder nicht?
    Seufzend überließ er sich ihr. Der Gedanke an das Bett
im Wagen, das er eigentlich mit ihr hatte einweihen wollen, blinkte noch einmal
kurz in seinem Verstand auf – aber das lief ja nicht weg, da konnten sie später
immer noch hin …
    Dann lag er auf dem Baumstamm und sie halbwegs auf ihm
– eine echte Herausforderung für die Balance, und das Lachen machte es nicht
gerade leichter. Er zerrte an dem grünen Tuch herum, weil es ihn bei ihren
Küssen zu ersticken drohte … bis es wie eine angewärmte Schlange von ihrem Hals
glitt, und dann war endlich warme Haut unter seinen Händen –
    Er fühlte, wie sie erstarrte, im selben Moment, in dem
er es entdeckte. Für ein paar Sekunden herrschte eine abrupte Leere in seinem
Gehirn, und seine Finger strichen über die kleinen, runden Blutergüsse, als
wollten sie sie befragen. Er blickte auf in ihr Gesicht, in ihre Augen.
    „Das ist nichts. Es tut nicht weh. Ist doch jetzt auch
ganz egal“, sagte sie.
    „Mir nicht!“ Die gelöste Stimmung, die langsam
anschwellende Erwartung erstarben. Er setzte sich auf und hielt sie fest dabei.
„Wer hat das getan, Kate?“ Auf einmal schoss rote Wut in seinen Verstand. Und
Schrecken. Und noch mehr Wut. „Ich will das wissen! Wer hat dich angegriffen?
Was ist passiert? Hat dich jemand überfallen?“ Er hielt ihre Schultern so fest
umklammert, dass er vermutlich selbst gerade blaue Flecken verursachte. „Kate!
Wer war das? Einer von den Montagus etwa?!“
    Sie machte sich ziemlich entschieden von ihm los.
„Dorian, jetzt lass das doch! Komm schon, lass es gut sein! Es ist nichts, und
es ist völlig egal!“
    Da war etwas in ihren Augen, das er noch nie gesehen
hatte. Ein Drängen, eine fast ängstliche Sehnsucht. Es erinnerte ihn an das,
was er selbst in den letzten Stunden gefühlt hatte. Trotzdem konnte er die
Sache nicht auf sich beruhen lassen.
    „Einer von denen hat dir was getan! Ich will wissen,
wer. Und dann werde ich ihm die Fresse einschlagen!“
    „Nein. Das ist Blödsinn. Es ist doch gar nichts! Es
tut nicht mal weh.“
    Er ließ ihre Schultern los und griff nach ihren Brüsten.
Und sie zuckte zusammen.
    „Es tut also nicht weh, ja?“ Seine Stimme zitterte
jetzt vor Wut. Er zog ihre Bluse auseinander, riss die Bänder des Leibchens
darunter auf. Da waren bläuliche Flecken auf beiden Brüsten. Das war eindeutig.
    „Wer war das? Welcher von diesen Scheißkerlen da
drüben hat sich an dir vergriffen?“, krächzte er. „Hast du wirklich gedacht,
ich merk das nicht? Denkst du wirklich, ich lass einfach zu, dass dir jemand
was antut?!“
    Sie kauerte vor ihm, reglos, mit hängenden Armen. Mit
den aufgerissenen Sachen wirkte es ganz so, als wäre er es, der ihr gerade
Gewalt antun wollte. Wie sie ihn ansah. Ihr Blick machte ihm mitten in seiner
heißen Wut fröstelige Angst.
    „Kate! Sag was! Welches Schwein war das?“
    „Bitte! Es ist nicht

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