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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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witzig genug,
um wieder loszulachen und zu klatschen, und dann rückten sie alle noch ein
bisschen näher, um bloß nichts zu verpassen, und Pix hatte die Schnauze
allmählich voll. Sie suchte Halfasts Gesicht in der Menge. Als sie es fand, war
es unbewegt und ernst. Und sie kapierte, dass sie sich hier mitten in
Nimmerland elend in ihn verknallt hatte.
     
    5.
    Da kam sie! Sie ging wie immer ganz dicht am Wasser
entlang, und es war vor allem ihr Gang, an dem er sie erkannte: entschlossen,
ohne auf ein Ziel ausgerichtet zu sein. Unter der Hutkrempe konnte er ihre
Gestalt vor dem gleißenden Geglitzer des Wassers gerade eben erahnen. Er
starrte hin, bis seine Augen von der Helligkeit zu tränen begannen. Ein
seltsames Gefühl erfasste ihn. Als würde eine Hand in seine Brust greifen und
zudrücken. Er ging schneller, das half, und sowieso konnte er es jetzt gar
nicht mehr erwarten, endlich bei ihr zu sein.
    Was sie sagte, hörte er nicht, weil es in seinen Ohren
rauschte. Vielleicht war es das Geräusch der Wellen, die ihnen um die Füße
klatschten. Er zog sie an sich, schubste den Hut von ihrem Kopf und atmete tief
den Geruch nach Rauch und Rosmarin und Seife ein, der immer in ihren Kleidern
und in ihrem Haar war. Ihre Haare – weiche, dunkelbraune Quasten zwischen
seinen Fingern. Er küsste sie, zaghaft wie jedes Mal zu Anfang, wenn er sie
wiedersah. Immer noch wartete er erst die Antwort ihres Mundes ab, ließ sich
von ihm erst versichern, dass er willkommen war. Er sah, wie sich ihre Augen
schlossen, zwei sanft geschwungene Bögen aus dem Dunkel ihrer Wimpern … rieb
sacht seine Nase an ihrer … dann lehnte sie die Stirn an seine Wange.
    „Ich hab schon auf dich gewartet.“ Während er es
aussprach, überkam ihn plötzlich die Angst. Wenn es so wichtig war, wie es sich
anfühlte – was sollte er dann tun, wenn sie nein sagte?!
    „Orla heiratet heute. War nicht so leicht,
wegzukommen“, murmelte sie.
    Und gestern Abend?, wollte er fragen, und sein Körper
begehrte auf, als er sie so an sich fühlte. Aber er sprach es nicht aus. Er
hielt sie einfach fest, bis sie sich auf einmal losriss, um ihrem Hut
nachzujagen, der von einer Welle erfasst worden war. Er stand nur dümmlich da,
dachte aber immerhin noch so weit mit, dass er den Korb aufhob und hochhielt,
bevor das Wasser ihn auch noch erwischte.
    Sie setzte den nassen Hut wieder auf. Die Tropfen
rannen an ihren Schläfen herunter, und einer mitten über die Nase, und sie
schüttelte sich. „Gehen wir!“, sagte sie und nahm seine Hand.
    „Ich dachte – äh – machen wir ein Picknick – hier, ich
hab alles mit“, brachte er hervor. „Ich hab eine schöne Stelle dahinten am
Strand gefunden, wo die Felsblöcke herumliegen.“
    „Gute Idee. Bei uns gibt’s schon seit gestern keine
richtigen Mahlzeiten mehr.“ Sie lächelte ihn von der Seite her an, ein Lächeln,
das sein Herz in ein wildes, dunkles Tremolo trieb. „Und das Hochzeitsessen,
das verpasse ich gerade.“
    „Du siehst auch schon ganz verhungert aus.“
    Und er fand wirklich, dass sie erschöpft aussah,
blass, mit Schatten unter den Augen. Aber vielleicht kam das auch nur von ihrem
Hut. Das grüne Tuch, das er ihr geschenkt hatte, war locker um ihren Hals und
Nacken gebunden, und er freute sich, dass sie es noch trug.
    Er legte den Arm um sie, und so gingen sie schweigend,
bis der Strand zu einem schmalen Streifen zusammenschrumpfte. Vom Land her
rückten die Klippen dichter und dichter ans Wasser, sie mussten über Geröll
hinweg und zwischen größeren Brocken hindurchsteigen. Ihre Schritte scheuchten
ruhende Möwen und andere Seevögel auf, die hier Zuflucht gesucht hatten. Über
die Felsblöcke, die in chaotischer Unordnung neben ihnen im Wasser lagen,
brodelte jetzt bei steigender Flut das Meer und warf weiße Gischt bis zu den
Klippen.
    Als er endlich den Treibholzstamm entdeckte – jemand
hatte ihn inzwischen aufrecht an die Felswand gelehnt – waren seine Schuhe
quitschnass, von seinem Hut tropfte es auf das neue Hemd, und Gabriels Spange
hing schief in seinem feuchten Haar.
    Er schubste den Stamm wieder in die Horizontale, sodass
er wie eine Bank vor der Klippe lag. Dass das Ding voller Kerben und Splitter
war, fiel ihm jetzt erst auf. Als hätte ein Irrer mit einem Beil darauf
herumgehackt. Aber er setzte sich trotzdem. Seine Kehle war wie zugeschnürt.
Ihm wurde bewusst, dass er noch niemals solches Lampenfieber gehabt hatte. Es
war auch noch nie um etwas so Wichtiges

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