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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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vermutlich nur mit seinem berühmten abfälligen Schnauben abservieren.
Oder – vielleicht konnte sie ihn ja gerade jetzt aufmuntern?
    Es war peinlich, aber da standen sie nun alle, er
selbst, Juniper, Carmino, Horgest, Haminta, und alle glotzten, ließen geradezu
eine Gasse für die Frau frei, eine Gasse, an deren anderem Ende Brogue gerade
verbiestert von der Bühne stolperte. Wenn sie sich beeilte, schaffte sie es
noch, bevor auch Firn mitglotzte – noch war der nämlich auf der Bühne und
schien sich über den kürzesten Weg zum Fass zu orientieren.
    Jakobes Haar streifte James’ Arm, hüllte sie alle für
einen Moment in schweren Blütenduft, dann war sie an ihnen vorbei. Und dann
auch an Brogue –
    „Was macht sie denn!“, jammerte Juniper und zappelte
herum, als wäre er ihr am liebsten nachgestürmt, um sie in die richtige
Richtung zu lenken. „Mach die Augen auf, Mädel! Er ist da ! Links!“
    Aber Jakobe sprang leichtfüßig auf die Bühne. Und
blieb vor Firn stehen. Was sie zu ihm sagte, war hier bei ihnen nicht zu hören.
Firn wandte sich ihr erst nach einigen Sekunden zu, unwillig, dann grinste er.
    Die Zuschauer am Bühnenrand sperrten Augen und Ohren
auf.
    „Ist die blöd oder was?“, schnaubte Juniper
vernehmlich. „Brogue steht da drüben!“
    Firns Lachen übertönte ihn. „Was soll das werden,
Jakobe? Kleiner Fick mit dem Sieger?“, fragte er laut genug, dass sie keine
Mühe hatten, ihn zu verstehen.
    „Und wenn?“, gab sie zurück, in einem seltsamen,
glühenden Ton. „Was wär daran verkehrt?“
    „ Ah kash – geh und frag Brogue!“
    „Was hat Jujuna, was ich nicht hab? Sie ist älter als
ich! Und mit der machst du es jede Nacht!“, rief Jakobe lauter und immer noch
in diesem übersteigerten Ton. Sie musste vollkommen vergessen haben, dass
überall Leute waren, die sie hörten. Sie musste komplett durchgedreht sein.
    „ Sikka !“, hauchte Juniper.
    „Lass gut sein, Jakobe! Das wird nichts. Heut nicht,
und nie. Nicht mal, wenn wir die letzten Menschen auf der Welt wären!“ Firns
Stimme war kalt, spöttisch und zugleich von einer kränkenden, ironischen
Jovialität.
    „Heut ist das meine Wahl, Firn!“, erwiderte
Jakobe, und in ihrem immer noch lockenden Ton lag Drohung verborgen wie eine
vergiftete Füllung in einer Süßigkeit.
    „Ja, und ich sag nein danke. Gute Nacht, Jakobe!“ Er
wandte sich ab, sprang von der Bühne, wehrte ihre Hände ab, die wirklich noch
nach ihm greifen wollten, und tauchte in der Menge um das Shervisfass unter.
    Die jukannai standen da und klappten ihre
Münder mit Mühe wieder zu.
    „Gütige Larenni!“, murmelte Haminta und ging auf
Jakobe zu, die immer noch da oben stand. James konnte nicht mal hinsehen.
    Junipers wüstes Gelächter zerriss die Stille zwischen
ihnen. „Oh Mann! Das ist – das ist der beste jokkeri , den ich je gesehen
hab! Ich glaub’s nicht! Ich glaub’s einfach nicht! Die ist scharf auf Firn! Von
allen hier ausgerechnet auf Firn !“
    „Ja, und diese Nummer eben bedeutet Saufraß für die
nächsten Wochen!“, meckerte Horgest. „Du hast gesagt, sie versucht’s bei
Brogue!“
    „Mann, wer konnte denn so was ahnen?“ Juniper wieherte
immer noch. „Ha, Firn! Der’s mit jeder treibt – deshalb hat sie sich vermutlich
’ne Chance ausgerechnet – oh brakka !“
    James fand da gar nichts zum Lachen. Im Gegenteil, er
war schockiert und empfand tiefes Unbehagen. Diese Szene, die würde nicht ohne
Folgen bleiben! Merkten die das denn nicht?
    „Ich hab mein ganzes Geld verloren!“, keuchte Juniper.
„An Firn noch dazu – aber das war’s wert!“
    „Ja, sikka , und ich auch! Wer sagt uns, dass
das Schwein das nicht gewusst hat? Bestimmt hat der das gewusst!“
    „Blödsinn“, sagte James. „Das wusste er nicht! Das
konnte keiner wissen. Verdammt. Der hat sich da eine Todfeindin gemacht, dieser
Idiot! Wieso kann er nicht einmal ein bisschen – ein bisschen –“ Lahm
unterbrach er sich. „Warum müsst ihr überhaupt auf so einen Scheiß wetten?“
    „Ich geh mir jetzt ein Shervis holen“, grunzte
Horgest. „Muss mich ranhalten, wenn’s was kostenlos gibt, denn mein Geld ist ja
jetzt weg!“
    Und dann stand James allein da, immer noch mit diesem
seltsamen Eisklumpen in der Brust, der nicht schmelzen wollte. Er hatte jede
Lust an dieser Party verloren. Nicht mal das Kraiblad konnte ihn noch reizen.
    „James?“
    Hinter ihm stand Haminta. Gerade wollte er fragen, wie
Jakobe die Sache aufgenommen hatte, da

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