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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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richtig ins Schwitzen kommt!“
    Zwei Minuten später hatte sich eine erste Riege
Neckabreaker auf der Holzbühne eingefunden, die unter ihren stampfenden Tritten
aber so bedrohlich wackelte, dass der Chef sie hinunterjagte. Stattdessen
nahmen dort die Musiker Platz – inzwischen hatten sich Leith noch die beiden
anderen Brennaghanns angeschlossen sowie einer mit einer Schlangentuba von den
Calwallas und ein Fiedler, von dem niemand wusste, wo er herkam.
    Die Tänzer versuchten es erst auf dem trockenen Sand,
rückten aber bald auf den nassen Streifen hinaus, den die Ebbe jetzt breiter
und breiter machte. Es kamen weitere Männer dazu, auch von anderen Trupps
ringsum, und ihre Frauen setzten sich zu den anderen Frauen an die Feuer.
    „Die werden uns das ganze Shervis wegsaufen!“,
beschwerte sich Juniper atemlos in einer Tanzpause und kippte seins schnell
hinunter.
    „Einer hat gerade ein neues Fass mitgebracht“,
beruhigte James ihn. „Und da steht ja auch noch eins von den Calwallas!“
    „Was sitzt du eigentlich hier rum, Mann? Komm, mach
mit! Wir haben’s dir doch beigebracht!“
    James zögerte nur kurz, dann stellte er sich für den
nächsten Tanz mit auf, geprelltes Zwerchfell hin oder her. Dieser dämliche Lugh
sollte bloß sehen, dass er ihn nicht erledigt hatte. Besser als der war er
allemal. Und außerdem machte Neckabreak tatsächlich Spaß, vorausgesetzt, man
hielt sich zurück, wenn es ans Stirnknallen ging.
    Immer, wenn sie sich beim Tanzen seewärts drehten,
entdeckte er wieder neue Lichter auf den Inselchen, die die Bucht einfassten.
Den Kommentaren seiner Mittänzer entnahm er, dass dort draußen heute die
begehrtesten Plätze waren. Es fuhren sogar Boote hinaus. Aus ihrer Gruppe war
noch keiner herausgebeten worden – weil die Frauen ihnen erst mal zusehen
wollten, meinte Juniper.
    „He, Leute!“, brüllte Roric McNeil, als die Tänzer
endlich eine längere Pause machen mussten. „Hört mal zu! Was haltet ihr von
einem Wettkampf? Wir haben hier doch zwei Udd-Spieler, die beide verdammt gut
sind! Also – ich stifte ein Fass Kraiblad für den Sieger und seine Truppe!“
    „Na, wie findet ihr das?“ Juniper grinste in die Runde.
„Das war nämlich meine Idee! Hab ich ihm vorhin ins Ohr gesetzt! Nur deshalb
ist Brogue überhaupt noch aus seinem Bau gekrochen! Der will’s dem Leith
endlich mal zeigen!“
    „Das war aber selbstlos von dir, Mann“, sagte James. „Nur
– was, wenn’s schiefgeht?“
    Der Beifall, mit dem der Vorschlag aufgenommen wurde,
übertönte Junipers Antwort. Brogue, der bisher am Feuer gesessen hatte, stand
auf und ging zur Bühne hinüber, wo er und Leith sich dann verneigten und
setzten. Die anderen Musiker nutzten die Gelegenheit und füllten ihre Krüge.
    „Ihr könnt weitermachen, Jungs!“, rief Brennaghann den
Tänzern zu. „Falls ihr noch könnt, heißt das! Wir fangen mit ein paar Hurleys
an, in Ordnung, Brogue?“
    „Streng dich an, Brogue!“, schrie jemand. „Denk an das
Shervis! Wir haben Durst!“
    Bei den ersten Stücken spielten auch die anderen
Instrumente noch mit, und Brogue machte seine Sache gelassen und mit noch viel
hochmütigerer Miene als sonst. Aber dann stiegen die anderen Musiker der Reihe
nach aus, bis die Lauten alleine spielten. Inzwischen tanzte auch keiner mehr,
sie standen alle am Bühnenrand und sahen den beiden zu. Brogue wirkte jetzt
etwas verbissen, und James fing an zu befürchten, dass ihnen das Shervis
entgehen würde. Blöderweise war der Bruder des Chefs ja auch viel älter als
Leith. James wusste nicht, nach welchen Kriterien so ein Wettkampf ausgetragen
wurde, aber es schien im Wesentlichen um Schnelligkeit zu gehen. Zwei Stücke
spielten die beiden noch zusammen, und das Publikum klatschte mit, dann änderte
sich das Muster. Einer von beiden gab eine Melodie vor, und der andere musste
sie genauso und im selben Tempo nachspielen. Finger rasten über Saiten. Brogue
lief allmählich rot an, und auch Leith war jetzt voll konzentriert.
    „Los, Brogue!“, brüllte Juniper. „Gib alles! Zeig’s
ihm!“ Die anderen Montagus fielen ein, bis der Chef Ruhe gebot.
    Brogue spielte bislang fehlerlos, aber nicht nur James
sah, wie sich seine Finger beinahe verhaspelten. Mit hervorquellenden Augen gab
er die nächste Melodie vor. Leith spielte sie sogar noch schneller nach, und währenddessen
wischte sich Brogue hastig die Hände an den Hosenbeinen ab –
    „Ah sikka , vergesst das Fass!“, murrte Firn.
„Er hält’s

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