Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
Vom Netzwerk:
Kimbergrube und übergießen sie mit Wasser. Die
oberste Schicht des Blaukimbers löst sich in Wasser langsam auf und frisst sich
ins Fleisch. Verwandelt es in Salzkristalle.“
    „Macht sie zu Salzmumien – bei lebendigem Leib,
sozusagen“, nickte Rowland. „Das wurde vor einigen Jahrhunderten hier auch noch
so gemacht.“
    „Barbarisch! Wie ekelhaft!“
    „Das ist das reine Giftsystem da unten in der Bucht!
Man wundert sich, dass man überhaupt etwas aus dem Wasser essen kann!“
    „Halt! Warten Sie doch –“, rief Dorian in diesen
Aufruhr hinein. „Es ist, wie Sie sagen, Präfekt Parrot – mit Wasser wird
der Blaukimber gefährlich! Aber solange er trocken ist, ist er –“
    „Aber Inglewing, da unten ist überall Wasser!“,
warf McGill ein. „Die Blaukimberhöhlen im Bult Krels zum Beispiel – die liegen
alle unterhalb des Meeresspiegels!“
    „Und doch nutzen die Skalda die Gänge, die dort
entlangführen! Außer zu bestimmten Zeiten bei Flut ist es trocken da unten! Man
muss sich nur auskennen!“
    „Gänge? Höhlen?“, fragte Parrot.
    „Die Ai-Gahom. Ein System aus Gängen, das hier unter
der Stadt beginnt und unter der See die Inseln in der ganzen Bucht miteinander
verbindet. Die Wasserseide-Sammler nutzen sie seit Ewigkeiten“, erklärte
Rowland.
    „Was doch zeigt, dass es so gefährlich nicht sein
kann.“ Dorian fing sein Schiff wieder ein, das auf eine Wand zusteuerte. Die
Wand war dicht mit einer netzartig wachsenden Pflanze bedeckt, an der
pflaumenfarbene Beeren hingen.
    „Ich kann es nur wiederholen – wenn der Kimber die
Quelle für dieses Gas ist, dann sollten wir sehr, sehr vorsichtig sein!“,
beharrte McGill.
    „Beim Kontakt mit nassem Kimber auf jeden Fall“,
stimmte Dorian zu. „Aber es besteht kein Grund, dieses Gas nicht zu nutzen. Wir
wissen ja nicht mal genau, ob es wirklich mit dem Blaukimber zu tun hat, obwohl
ich das stark vermute. Wie auch immer, das Gas selbst ist jedenfalls nicht giftig.“
    „Woher willst du das denn wissen, Inglewing?“
    „Ich habe es ausprobiert. An mir selbst. Und – äh, an
ein paar Schafen. Kein Problem. Es riecht nicht einmal. Und es trägt mehr als
anderthalb mal so viel wie eine gleich große Menge Heißluft! Es verliert sich
auch nicht. Dieser Ballon hier–“, er hielt das Modell noch einmal hoch,
„besteht aus dem gleichen beschichteten Stoff wie der große Ballon. Ich habe
ihn vor vier Tagen mit Kimbergas – wenn wir es jetzt mal so nennen wollen –
befüllt, und wie Sie sehen, ist er immer noch prall und trägt.“ Jetzt die
einstudierte Kunstpause, dann laut, langsam und betont weiterreden, erinnerte
er sich selbst – „Ich denke, das Kimbergas ist die perfekte Lösung für unser
Problem!“
    Dafür gab es spontanen Beifall, auch wenn sich nicht
alle anschlossen. McGill sah immer noch zweifelnd aus und zugleich so, als
wollte er sich für seine Skepsis bei ihm entschuldigen. Ellie hingegen strahlte
ihn über den Wartar hinweg an, als hätte er ihre Erwartungen übertroffen.
    „Ich schlage darum vor, dass wir eine ausreichend
starke, beständige Gasquelle hier in der Bucht suchen. Es gibt über zwanzig
solche Austrittsstellen wie die auf Flar, habe ich gehört. Manchmal verschieben
sie sich, aber die Skalda kennen sich da aus. Wir sollten einen Indoro
anheuern, der uns bei der Suche hilft. Und dann befüllen wir den Ballon mit
Kimbergas und starten zum ersten Probeflug!“ Auf einmal wäre er am liebsten
aufgestanden und hätte sofort damit angefangen.
    „Das ließe sich machen. Ich kenne einen Indoro aus
Österden, der arbeitet öfter für Valdannen – der macht bestimmt gern ein paar
zusätzliche Fahrten, wenn er ein bisschen Geld dafür kriegt“, sagte Rowland. Er
klang immer noch gleichmütig, aber es war klar, dass er inzwischen kapiert
hatte, wie gut die Idee war. Und dass er jetzt natürlich möglichst schnell auf
diesen Karren aufspringen wollte.
    „Und wie willst du das Gas in den Ballon kriegen?“,
fragte McGill.
    „Ich dachte an eine Leitung aus Tallak-Rohr. Es ist
noch genug übrig – zur Not könnten wir sicher auch noch mal eine Fuhre
bestellen … daraus lässt sich eine lange Röhre bauen, die man bei Bedarf sogar
abdichten könnte, mit demselben Anstrich, den wir auch für den Ballon
verwenden. Das Ganze wird dann so etwas wie ein großer Strohhalm sein.“
    „Und dann willst du den Ballon einfach so in der Bucht
befüllen? Vor all den wachsamen Augen?“
    „Wir müssten es nachts

Weitere Kostenlose Bücher