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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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abgemalt sein!“
    „Wenn’s erst mal dunkel ist, ist der Spuk mit den
Pilgern doch vorbei. Oder machen die da die Nacht durch, bei dem Fest?“
    „Allerdings. In der Pantaguri-Nacht steht alles am
Strand, was sich auf den Beinen halten kann. Gegen die Grasta stellen sie jede
Menge Fackeln auf und hoffen, dass das die Biester in Schach hält.“ Autrejaune
sah so aus, als wäre ihm der Gedanke an die Wasserspinne nicht gerade angenehm.
    „He, da ist er!“
    Aibas Boot stieß aus einem der schmalen Tunnel im Bult
hervor, und sie eilten zurück an die Mole. Dorian zog Sandrou an der Hand mit
sich.
    „Alles klar!“, grüßte der Skalda, als er das Boot
festmachte.
    War es aber keineswegs. Als Sandrou kapierte, dass er
ins Boot steigen sollte, machte er ein Riesengeschrei. Er hatte Angst vor dem
Wasser, Angst vor dem Boot. Er hatte noch mehr Hunger und außerdem Durst. Und
er wollte zu Carmino! Dorian hätte versprochen, dass –
    „ Bitte , Sandrou!“, flehte Dorian schließlich
entnervt. „Es ist alles in Ordnung! Wenn du bei mir bleiben willst, musst du
jetzt einsteigen! Ich muss arbeiten. Auf dem Wasser.“
    Er nutzte einen Moment des Schwankens, um den Kleinen
einfach aufzuheben und mit ihm ins Boot zu steigen. Aiba ruderte sofort los.
Sandrou kreischte, als er begriff, dass er überrumpelt worden war. Fürs Erste
verschwand er unter der Ruderbank, auf der Dorian saß, und klammerte sich dort
an sein Bein. Nach zehn Minuten wagte er sich langsam hervor, klebte
schließlich an der Bootswand und starrte aufs Festland zurück. Dorian holte das
Fluido heraus und legte es neben sich auf die Bank. Er behielt die sacht
wogenden Gohsenfäden darin im einen und Sandrou im anderen Auge. Und
zwischendurch blätterte er in seinem Notizbuch, notierte Daten und Ort und die
üblichen Messergebnisse, die alle ernüchternd normal waren.
    Sie hielten sich so dicht am Bult, wie Seegang und
Felsen es erlaubten. Die erste Stelle, an der man Bo-Grasta atmen sah, war
nicht mehr weit, da sprang Sandrou plötzlich auf und brüllte los wie ein Irrer.
Sie fuhren alle zusammen, sogar der stoische Aiba hätte beinahe das Ruder
fallen lassen. Dorian packte das Kind, bevor es über Bord ging, aber Sandrou
brüllte weiter. „Schneemann! Schneemann! Schneemann !“, schrie er, bis
Dorian ihn schüttelte.
    „Sandrou! Krieg dich wieder ein, du fällst sonst noch
ins Wasser! Der Schnee ist längst wieder weg, der Wind hat alles –“
    „Schneemann!“, kreischte er. „Da! Da!“ Und zeigte aufs
Festland, auf den Buckel, wo der Küstenweg über den Bult führte. Da lief etwas
Weißes Richtung Östred – ein großer Hund vielleicht.
    „Meinst du den Hund?“
    Heftiges Kopfschütteln – ein Graico-Ja also. Und
plötzlich dämmerte ihm eine Erinnerung. „Ist das etwa der Hund von den
Montagus? Schneemann?“
    „Ja! Schneemann!“, strahlte das Kind.
    Er kniff die Augen zusammen. Da waren mehrere Leute
auf dem Küstenweg unterwegs. Aber an Erkennen war auf diese Entfernung
natürlich nicht zu denken. „Wir gehen nachher nach Östred und suchen ihn,
versprochen!“ Das war raus, bevor ihm klar wurde, dass er nachher genauso wenig
Zeit haben würde wie jetzt. Und das da konnte irgendein weißer Hund sein – was
auf jeden Fall wahrscheinlicher war, als dass es der Montagu-Hund war.
    „Ist er nicht ganz richtig im Kopf?“, fragte Rowland.
    Es versprach ein langer Tag zu werden.
     
    5.
    Sie kraxelten über scharfkantiges Geröll,
Gezeitenpfützen und Tangberge hinweg und um die Schmalseite des Felskeils
herum. Der Wind schlug ihnen mit voller Stärke entgegen und vertrieb den
letzten Rest des schrecklichen Brandgeruchs. James versuchte so viel wie
möglich von der frischen Luft in seine Lungen zu kriegen. Sein Herz flatterte.
Bis eben hatte er stur seine Liste abgehakt: in den Laden, Ausrüstung kaufen,
die beiden wecken, auf das Schiff. Während des erzwungenen Stillstehens an Deck
war sein Hirn dann langsam wieder auf Touren gekommen, und zwar, als Pix
meinte, sie hätte den Kerl vom Markt in Gassa gesehen – der, von dem er selbst
geargwöhnt hatte, dass Kate mit ihm nach Ghist gegangen war. Beides Quatsch.
Der hier war ein Offizieller. Was hätte der ausgerechnet in Krai zu tun gehabt?
Und was sollte er hier in Ligissila, wenn er aus Gassapondra war?!
    Die Szene eben war fürchterlich gewesen – und trotzdem
hielt sie ihn nicht länger auf. Die Welt konnte er nicht retten. Er wollte nur
sie drei nach Hause zurückbringen. Heute gab

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