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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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gehörte.
    „Fall dem Kerl möglichst nicht jetzt schon auf den
Nerv“, erwiderte Dorian, ebenfalls auf Graix. „Er ist zwar ein Idiot, aber
heute müssen wir irgendwie mit ihm klarkommen.“
    „ Hunger !“, sagte Sandrou.
    Rowland betrachtete ihn mit sichtlichem Widerwillen.
„Du sprichst das wie deine Muttersprache, was? Und in Larenni-Dol machst du ja
auch Fortschritte, wie wir alle bemerkt haben. Interessant. Ob das mit deinem
nomadischen Lebensstil zusammenhängt? Soll ja auch den Verstand beweglich
halten –“
    „Ich geh dem Kleinen mal was zu essen holen. Er hatte
noch kein Frühstück.“
    Aber um Rowland Autrejaune abzuschütteln, brauchte es
mehr. Er folgte ihnen hartnäckig zum nächsten Nöcklam-Karren.
    „Zemmes!“, forderte Sandrou.
    „Gibt’s hier nicht.“
    „Dolmazaki?“, fragte er hoffnungsvoll.
    „Nur solche wie gestern.“ Zum Glück gab’s noch ein
paar Fischklopse in Tang. In weiser Voraussicht kaufte er nicht mehr als fünf.
Wer wusste schon, wie der Knirps auf eine mehrstündige Bootsfahrt reagierte!
Zumal das Wasser heute kabbelig aussah. Während Sandrou seine Zähne in den
ersten Tangball schlug, setzte Rowland seinen Monolog fort.
    „Wie gesagt, ich war eben drüben in Östred – da kommst
du kaum noch durch, weil all diese Pilger zum Kumatinli wollen. Mit der ersten
Ladung war Eddie schon unterwegs, aber der Strand war trotzdem noch knüppelvoll
von denen. Und Richtung Süden waren die Rotten aufmarschiert! Kannst du dir das
Chaos da unten im Hafen vorstellen? Eine ganze Truppe von Custos bildete eine
lebende Sperre zwischen denen und den Pilgern – mutiger, als ich erwartet
hätte, diese Burschen! Jetzt ist es wochenlang friedlich zugegangen, man sah
die gar nicht, die hockten irgendwo in den Küstenhöhlen da Richtung Süden. Und
heute Nacht müssen sie dann alle zum Strand gewandert sein. Schätze mal, dass
denen die Grasta nichts ausmacht …“
    Dorian sah aufs Wasser hinaus. Im Morgengrauen war das Salz-und-Seide -Schiff endlich abgefahren, er hatte es vom
Abtrittfensterchen aus gesehen, aber an der Mole richteten sich schon wieder
neue Menschentrauben ein. Das Sonnenlicht auf den zappeligen Wellen blendete.
Zum Glück stand der Wind so, dass sie zumindest an der Nordseite des Bult keine
Probleme bekommen würden. Hoffentlich kreuzte Aiba bald mal auf, damit es
endlich losgehen konnte. Er wollte die Suche hinter sich bringen, bevor das
Wetter wieder umschlug. Bloß nicht noch Schnee, sonst war er morgen wirklich
krank. Er tastete in seiner Jackentasche nach dem Notizbuch und dem kleinen
Fluido. Alles an seinem Platz. Man wollte Hendinen ja was bieten können heute
Abend. Selbst wenn’s in diesem Fall nur negative Ergebnisse sein würden. Hier
gab es nichts Auffälliges im Fluidum. Gar nichts.
    Sandrou zog etwas aus seinem Mund und brach in ein
raues Gelächter aus, das nach einem viel älteren Jungen klang – war das erste
Mal, dass er ihn lachen hörte. Er hielt eine graubraune Krebszange in den
Fingern und versuchte, sie zu bewegen. „Kawurassi!“, quakte er und lachte
weiter.
    Rowland sah jetzt richtig angeekelt aus, aber nicht
mal das konnte seine Laune wirklich bessern. Dorian strich in Gedanken Fischklopse
von seiner Menükarte.
    „Ich sag dir, eine falsche Bewegung da unten in
Östred, dann geht die Sache hoch! Die Pilger drehen durch – und die Rotten, die
werden nicht lang friedlich bleiben, wenn die Panik wittern! Wusstest du, dass
Kannibalismus tatsächlich weit verbreitet ist bei den Rotten? Man kann nur
hoffen, dass die Jungs in Östred die Ruhe bewahren.“
    „Hättet ihr mal die Sache mit dem Taruandi für euch
behalten“, sagte Dorian müde. „Wenigstens aus den Zeitungen rausgehalten –
wegen diesem Quatsch bringen sich jetzt die Leute um!“
    „Du meinst, die haben das aus der Zeitung? Blödsinn.
Und was Östred angeht: Die haben de Braose hingeschickt, damit er mit den
Rotten redet. Als Vermittler sozusagen.“
    „de Braose? Der spricht dieses Kauderwelsch?“
    „Sah so aus, ja. Kann sich ja auch mal nützlich
machen, nachdem er jetzt seit Wochen jedem hier auf den Nerv geht. Siehst
übrigens krank aus, Inglewing. Was Falsches gegessen?“
    „Schlecht geschlafen.“
    „Na, hoffentlich bist du heute Abend noch munter.
Benne will uns so bald wie möglich sehen, wenn wir uns entschieden haben.“
    „Ich denke immer noch, wir sollten die Quelle am der
Ostseite des Kumatinli nehmen. Die war gut.“
    „Da möcht ich heute nicht

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