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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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– macht einfach, was ich euch sage! Und dann sucht
Inglewing!“
    Er drückte Pix die Lampe in die Hand – die würde er in
der Höhle nicht brauchen. Aus seinem Rucksack hatte er schon alles außer der
Wasserkruke, den Handschuhen und der Schutzmaske herausgenommen. Jetzt war er
bereit.
    „Macht’s euch gemütlich da oben. Esst noch was. Wird
schon nicht so lang dauern. Ich geb Bescheid, wenn ich das Ding gefunden habe.“
    Dann legte er sich auf den Stein und schob sich langsam,
mit einer Hand den Rucksack hinter sich herziehend, zwischen den beiden
Felsplatten hindurch. Es dauerte und dauerte, es wurde noch enger, und er
dachte schon, dass er umkehren müsste, weil das eben doch kein Einstieg war,
aber dann war er plötzlich durch. Das letzte, was er von den beiden hörte, war,
wie Pix zischte: „ Gemütlich ?!“
     
    2.
    Wenn ich nicht so viel abgenommen hätte, hätt ich gar
nicht dadurch gepasst, dachte er und setzte sich auf. Gut, dass Carmino nicht
mitgekommen war, das war das Erste, was ihm angesichts der Umgebung einfiel.
Der wäre hier nicht zu halten gewesen. Voll krasses Terrain für einen – wie
nannte sich das noch, Traceur?
    Er befand sich in einem Winkel unter der Wand aus dem
gelblich-grauen Gestein, das sie ja nun zur Genüge kannten, aber ein paar Meter
vor ihm hingen wie Gitterstäbe riesige, keilförmige Zapfen von der Decke. Die
Zapfen, Stalagmiten, Stalaktiten – gab es irgendwen, der sich das merken
konnte?! – waren von milchig-bläulicher Farbe, fast wie Eis, und verströmten
ein mattes Licht. Sie waren es, die man eben durch den Schlund gesehen hatte. Er
hängte sich den Rucksack um und stand auf. Hier befand er sich auf einer Art
Balkon, der ein paar Meter weit in den Raum hineinragte, dann abbrach und den
Blick freigab in die Tiefe. Er seufzte unwillkürlich, als er hinuntersah. Für
so was war er nicht ausgerüstet! Er hatte doch nicht mal einen Helm, von
Klettererfahrung ganz zu schweigen! Das war keine Balustrade hier, das waren
die Ränder eines eingebrochenen Bodens, die Reste der obersten Etage einer
mehrstöckigen Höhle! Hier und da standen noch andere Überreste dieser Etagen
herum: Pfeiler, wacklig aussehende Steinformationen, ausgehöhlte Wandstücke,
von denen einige tatsächlich noch vom untersten Boden bis zur Decke hinaufreichten.
Das Ganze wirkte wie das ausgewaschene Gehäuse irgendeines fremdartigen,
riesigen Tieres, in dessen zerbrechlichen Kammern sich ein noch fremdartigeres
Wesen breitgemacht hatte. Denn fast alle diese Gesteinsreste waren von dem bläulich
schimmernden, salzartigen Zeug überzogen, aus dem auch die Zapfen bestanden.
Diese Zapfen hatten wirklich etwas von Zähnen, wuchsen einander von Decke und
Boden aus wie ein Gebiss entgegen. Das war es, was Aubrey auf seiner Skizze
festgehalten hatte. Er sah hinauf, und da war er, der Schlund der Bo-Grasta,
eine annähernd kreisförmige Öffnung in der Höhlendecke von vielleicht vier,
fünf Metern Durchmesser. Er sah die Unterseite des Felsbrockens, der sie jetzt
versperrte, und weit darunter die bläulichen Pfeiler, in die man die
Verurteilten in Netze gewickelt hinabgelassen hatte. Er konnte sogar eine
Aushöhlung oben in einem Pfeiler erkennen.
    Es war ihm unmöglich, die Ausmaße der Höhle abzuschätzen,
auch weil die Reste von Zwischenwänden überall die Sicht versperrten. Aber von
seinem Standort aus waren es sicher mehr als dreißig Meter bis zum untersten
Boden, der in tiefem Schatten lag. Nachdem er sich orientiert hatte, musste er
einfach einen Moment lang staunend stehenbleiben. Das da vor ihm war
überwältigend, war schön und fremdartig, er hatte so etwas noch nie gesehen.
Aber es war auch riesig und unzugänglich. Hier konnte man wahrscheinlich ganze
Autos unauffindbar verstecken – wie sollte er da einen Helm finden? Das konnte
Tage dauern, vielleicht Wochen! Wer immer das Ding hierhergebracht hatte, hätte
jedenfalls kaum einen besseren Ort wählen können.
    Und es ist auch noch giftig, dieses Zeug!, erinnerte
er sich. Trotzdem fühlte er sich besser und unternehmungslustiger als seit
Stunden. Immerhin gab es hier Licht und Farben! Wo war nun das blaugrüne
Gefunkel, das er in seiner Vision in der Festungsruine und dann später auf dem
Bild in Aubreys Haus gesehen hatte? Er zögerte, dann beschloss er, Augen und
Sinne offenzuhalten und einfach loszugehen. Weil das Sims, auf dem er stand,
links von ihm schmaler wurde, wandte er sich nach rechts. Er ging langsam und vorsichtig,
hielt

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