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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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der
Einfassungsmauer waren teilweise eingebrochen, und durch diese Lücken drang von
unten bläuliches Licht –
    (Rogan wollte hier nicht einmal stehenbleiben. Ich
versuchte ihn zu beruhigen.) Hier wird doch seit vielen hundert Jahren schon
keiner mehr hingerichtet!
    Svinta sagt, es ist schön da unten, ganz wie du
glaubst, Ska, und vielleicht ist das ja auch so, aber was hast du davon? Wenn
du diesen Saal zeichnest und der Kimber dich dann doch noch erwischt? Sei
vernünftig, Ska, komm mit mir zurück!
    (Wozu sollte ich vernünftig sein? Was hatte ich denn
noch zu verlieren?)
    Es ist eine Kienakku, eine nasse Höhle. Wasser und
Kimber, verstehst du – nicht gut. Und diese ist ganz schlecht. Verboten.
Svintas Unfall, das ist eine Warnung!
    Man kann aber hinunter? Svinta war schon unten?
    Ach, sie machen Mutproben da, die Jungs … (Rogan sah
an mir vorbei. Mir war schon klar, wie das lief. Wer es wagte, der holte sich
auch aus dieser verbotenen Höhle den Kimber und verdiente daran. Aber Rogan blieb
bei seiner Weigerung. Er zeigte mir nur einen eingebrochenen Einstieg und
behauptete, keinen weiteren zu kennen.)
    Ein heftiger Schlag traf sein Gesicht, so heftig und
unerwartet, dass sein Kopf zur Seite flog.
    „Verdammt, was –“
    „Ich klatsch dir gern noch eine, wenn die noch nicht
gereicht hat!“ Pix stand vor ihm, giftig und bereit wie eine Kobra. „Du
driftest jetzt nicht wieder weg, Mann! Nicht hier!“
    Seine Wange brannte, aber vor allem war es der
Schreck, der ihn herausriss aus den fremden Stimmen.
    „Ey, Pix, hör mal – du kannst doch nicht einfach –“
    „Ist schon okay. War genau richtig“, sagte er ein
bisschen atemlos.
    „Das ist Meerwasser da. Salzig! Ich glaub, hier kommt
Flutwasser rein. Habt ihr das jetzt geschnallt?!“ Die Hysterie in Pix‘ Stimme war
nicht mehr zu überhören. „Wir sollten hier nicht länger bleiben!“
    „Pix, wir sind am Ziel! Das ist der Schlund der
Bo-Grasta. Und ich muss in die Höhle darunter.“
    „Das ist ja wirklich ’ne grünblaue Höhle da unten!“,
rief Carmino, der sich über die Lücken in der Umrandung beugte. „Jede Menge solche
Zapfen – Stalagmiten oder so – ganze Säulen! Das muss riesig sein da unten!
Gigantisch! Zig Meter tief!“
    „Wir haben’s kapiert!“, knurrte Pix.
    „Voll krass! Und dieses Licht – das kommt aus den –“
    „Das kommt aus den Kristallen, ja, Spacko, das wissen
wir! Haste mal in die Lampe geguckt, die wir die ganze Zeit mitschleppen?! Da
ist so einer drin! Und dieses Zeugs ist gefährlich! Falls das immer noch nicht
bei dir angekommen sein sollte!“
    James setzte den Rucksack ab.
    „Durch so ’ne Ritze da passt du doch gar nicht!“
    „Das ist eine Riesenhöhle! Bestimmt gibt’s noch andere
Eingänge!“, rief Carmino und war schon unterwegs, turnte leichtfüßig über den
Felsklotz hinüber. Hatte seine Bedenken wohl vergessen vor Begeisterung
darüber, dass sie endlich da waren. „Man muss doch bloß nach so ‘nem
Lichtschimmer Ausschau halten!“, tönte seine Stimme aus der Dunkelheit.
    „Mann, pass nur auf, wo du da hinläufst! Kannst du
überhaupt was sehen?“
    „Äh – das ist also jetzt wirklich diese Höhle, die du
meintest? Da bist du dir einfach so sicher?“
    Er nickte nur. Die Gemälde, der Anblick des Schlundes,
das hatte gereicht.
    „Hier! Hier ist was!“, brüllte Carmino, irgendwo
hinter ihnen und von sehr viel weiter unten als vermutet. Seine Stimme verlor
sich hallend. James ging ihr nach, erst links am Schlund vorbei, dann an die
fünfzig Schritte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren, an der
Wand vorbei, in der sich auf der anderen Seite die Stufen befanden. Damit
musste er jetzt irgendwo unter dem Hauptweg sein. Es ging steil hinunter, er
musste den Kopf einziehen. Als er ihn entdeckte, kniete Carmino noch etwa drei
Meter tiefer vor einem Lichtschimmer, der aus einem Felsbrocken zu kommen
schien.
    „Ein Eingang?“
    „Ein Einstieg. Kommt, hier auf der Felsstufe kann man gut
stehen. Ist auch alles trocken!“
    „Wartet auf mich, verdammt! Lasst mich hier bloß nicht
allein!“ Pix stolperte neben ihn, verlor das Gleichgewicht und rutschte dann
wie auf einer Rutschbahn bis vor Carminos Füße. Als der lachte, hätte es
beinahe noch eine Schlägerei gegeben. James fragte sich, wie lange es dauern
würde, bis ihnen die Spinne wieder einfiel. Er misstraute diesen dunklen
Bereichen abseits der Wege.
    Der „Einstieg“ war eine horizontal verlaufende

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