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Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition)

Titel: Tyggboren (Salkurning Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loons Gerringer
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Spalte,
vielleicht anderthalb Meter lang und keinen halben Meter breit, dicht über dem
Felsvorsprung, auf dem Carmino stand. Durch die Öffnung sah man in dämmriges
Halblicht, in dem man von ferne etwas von dem bläulichen Schimmer erahnen
konnte.
    Das war’s. Wohl kaum der Weg, den die Kimbersammler
nahmen, aber ihm reichte er. Er öffnete den Rucksack, um seine Ausrüstung
klarzumachen. Pix stand daneben, bombardierte ihn mit Fragen, mit Flüchen, mit
Versuchen, ihn von der Sache abzubringen. Er hörte gar nicht mehr hin. Die
Seile schlang er sich um die Hüften, um sie griffbereit zu haben. Die Haken an
den Gürtel – wieso Haken?, dachte er, die sehen aus wie Zeltheringe! Dabei
fielen ihm die Geldringe ein. Er nahm die Hüfttasche ab und gab sie Pix.
    „Passt bloß auf, dass das nicht in irgendeinem Abgrund
hier verschwindet! Wenn ich den Stein nicht finde, ist das da alles, was wir
für den Rückweg haben!“
    Die beiden Messer – sicher in den Scheiden am Gürtel.
Die restlichen Haken in die Jackentaschen – er hatte keine Ahnung, wie ein
Höhlenforscher seinen Krempel sachgemäß verstaute, er wollte nur alles so
sicher wie möglich und griffbereit haben. Weg mit dem Pilgerumhang, der nass
und schwer an ihm klebte. Der weiße Jäger auf seiner letzten Jagd!, dachte er
spöttisch.
    „Bist du denn jetzt wenigstens klar im Kopf?“, fragte
Pix verzagt.
    „Bin ich. Und jetzt hört zu. Ihr bleibt nicht hier!
Ich weiß nicht, wie das ist mit der Flut. Ihr geht wieder rauf zum Hauptweg.
Setzt euch da irgendwo an die Seite und wartet auf mich. Kommt mir nicht nach,
klar?“
    „He Mann! Das kannst du nicht machen!“, protestierte
Carmino. „Du kannst mir das nicht einfach verbieten!“
    „Nein, aber –“
    „Da geht’s doch ums Klettern! Das ist mein Ding! Nimm
mich mit! Ich kann das viel besser als du!“
    „In die Höhle muss ich allein! Das Zeug ist
gefährlich! Ich werd mich da zurechtzufinden. Aber ich kann dabei nicht noch
auf jemanden aufpassen!“
    „Aufpassen, ha! Jemand muss wohl eher auf dich
aufpassen!“
    „Mann, das ist ein Scheißmoment, um den Aufstand zu
proben! Bitte, Carmino! Bestimmt kannst du besser klettern, aber ich bin
vorsichtiger als du! Ich muss mich dadrin einfach auf mich selbst verlassen
können … und ich werd auf keinen Fall noch mal einen von euch in Gefahr
bringen, kapiert? Wenn du es mir leichter machen willst, dann wartest du da
oben und machst jetzt keine Szene!“
    „ Szene ! Du nervst! Das ist doch Blödsinn! Ich
–“
    „Fresse halten, Beutelratte! Lass ihn jetzt in Ruhe!“
    „Wenn ich Hilfe brauche, rufe ich. Versprochen.“
    „Ach, scheiß doch drauf“, murrte Carmino. Es war das
erste Mal, dass James ihn richtig sauer sah.
    „Pix soll auch nicht allein bleiben. Bitte. Ich brauch
euch hier . Draußen.“
    „Jaja, schon gut !“
    „Wenn ich das Ding gefunden habe, komme ich hier
wieder raus. Wenn das nicht geht, versuche ich es woanders. Und ihr brüllt,
wenn irgendwas nicht stimmt. Alles klar?“
    „Willst du denn jetzt wirklich so einfach da
reingehen?“
    „Was sonst? Erst noch ein Gebet oder ein Opfer oder
was?“
    „Lass den Scheißzynismus. Der passt überhaupt nicht zu
dir!“
    „Pix, das ist nur eine Höhle mit Salzkristallen. Nichts
– nichts Mythisches oder so. Heutzutage klauen die da unten Kimber für die
Lampen. Nichts Besonderes.“
    „Ach, und dass du glaubst, du warst schon mal hier und
bist ein verdammter Wiedergänger von einem verdammten Mörder – ist das auch
nichts Besonderes?!“
    „Hierbei ist das ‘ne Hilfe.“
    „Wenn dein Aubrey das Ding nicht gefunden hat, dann
liegt er wahrscheinlich noch irgendwo da drinnen rum, ist dir das klar?“
    Das war ihm schon eine ganze Weile klar. „Ja. Er ist
da unten gestorben.“ Und zwar mit dem Geschmack von Nöckpurren im Mund und dem
Geruch von Strellik in der Nase. Jetzt war es wenigstens ausgesprochen.
    Identische entsetzte Mienen auf den zwei Gesichtern.
Irgendwie hatten die beiden was von Hänsel und Gretel.
    „Aber ich werd nicht dadrin sterben.“
    „Das wär verdammt rücksichtsvoll von dir!“
    „Also dann. Wenn ich nicht wiederkommen sollte, dann
geht ihr auf dem Hauptweg weiter bis zur Küste, immer geradeaus in die
Richtung, in der wir unterwegs waren. Im Notfall fragt die Skalda. Ich bin mir
ziemlich sicher, dass wir hier unter dem Bult Krels sind.“
    „Wenn du nicht –“
    „Ich werde wiederkommen, also reg dich nicht auf!
Aber falls irgendwas schiefgeht

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