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Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Werner
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sich diese Maßnahmen der Kaiserin gegen die Verwandten des Kaisers, die ihr vielleicht beim Tod des Kaisers die Thronfolge streitig machen könnten. Der Onkel des Kaisers, Pikan, rettete sein Leben nur, indem er sich wahnsinnig stellte. Als ihn einer seiner Vettern warnte, den Bogen nicht zu überspannen, wurde er auf Befehl des Kaisers erdrosselt, und der Kaiser sah lachend zu, wie man ihm das Herz herausriss. Wer nur die Möglichkeit hatte, verbarg sich im Land.
    Nur der Fürst Weng-wang wagte, mit bewaffneter Macht den beiden Ungeheuern auf dem Drachenthron entgegenzutreten.Doch er wurde besiegt, gefangen genommen und in den Kerker geworfen. Das Kaiserpaar zögerte in diesem Fall, ihn an die Säule zu binden und hinzurichten, weil er beim Volk sehr beliebt war und seine Anhänger weiter für ihn kämpfen würden. Schon bei seiner Verhaftung hatte sich eine große Menschenmenge zusammengerottet und war entschlossen, ihm zu helfen. Schließlich schlug jemand vor, man solle dem Kaiser ein schönes Mädchen anbieten, damit er den Fürsten verschone und wieder freiließe. Um seine unersättliche Lüsternheit zu befriedigen, war der Kaiser dazu bereit. Als ihm ein wunderschönes Mädchen gebracht wurde, war er von dessen Anblick so überwältigt und von der Wollust gepackt, dass er mit der Freilassung des Fürsten einverstanden war.
    Unter großem Jubel führte man den freigelassenen Fürsten in sein Land zurück. Es dauerte nicht sehr lange, da wählten ihn 14 Fürsten zu ihrem Führer und kommenden Kaiser, damit er das grausame Regime des Kaiserpaares beende. Mitten in den Vorbereitungen für einen Putsch starb er jedoch. Sein Sohn Wu-wang wagte es nicht, die Vorbereitung des Aufstands gegen den Kaiser fortzuführen. Als dem Kaiserpaar die Beendigung aller Feindseligkeiten gemeldet wurde, setzten sie ihr Morden wie früher fort. Die Fürsten des Reiches bestürmten nun Wu-wang und zwangen ihn mit Gewalt, mit einer Armee gegen die Hauptstadt zu ziehen. Der Kaiser bot zur Gegenwehr zwar eine große Zahl von Soldaten auf, aber noch bevor die Schlacht begann, liefen diese zu Wu-wang über. Tschu-sin eilte in seinen Palast zurück, ließ seine Schätze zusammentragen und zündete sich mit ihnen zusammen gleichsam wie auf einem Scheiterhaufen an. Vergeblich hatte er nach Ta-ki suchen lassen, die noch rechtzeitig den Palast verlassen hatte. Obwohl die Truppen Wu-wangs alles versuchten,die unermesslichen Schätze zu retten, konnten sie die Ausbreitung des Feuers nicht verhindern und mussten zusehen, wie der Kaiserpalast abbrannte. Als Wu-wang mit seinen Truppen in die rauchenden Trümmer einmarschierte, trat ihm lächelnd und aufgeputzt Ta-ki entgegen, weil sie hoffte, ihn durch ihre äußeren Reize zu bezaubern und milde zu stimmen. Voller Empörung zog der neue Kaiser, der die Dynastie der Dschu begründete, sein Schwert und tötete Ta-ki.
    Die Erinnerung an die grausame Ta-ki lebte bis in die Neuzeit im chinesischen Volk weiter, da sie für eine noch lange Zeit fortdauernde Sitte verantwortlich war. Lange hatte sie ihre verkrüppelten Füße verborgen, bis sie auf den Gedanken kam, diesen körperlichen Fehler zur Mode zu machen. Sie befahl, dass allen Mädchen die Füße umwickelt und in enge Schuhe gezwängt werden sollten, um ihnen auf diese Weise ebenfalls die Füße zu verkrüppeln.
    Aber auch die neue Dynastie der Dschu (1122–255 v. Chr.) verfiel im Laufe der Jahrhunderte, und die Herrscher auf dem Drachenthron waren kaum den Aufgaben gewachsen, das „Reich der Mitte“ vor den Anstürmen der „Barbarenvölker“ aus dem Westen zu schützen. Als Yu-Wang, „der „Düstere“, im 8. Jahrhundert v. Chr. den Drachenthron bestieg, gelang es den anstürmenden Hunnen sogar, die Königsstadt Tschungdschu zu erobern. Dieser sorglose Kaiser, der sich nur seinen Vergnügungen widmete, verstieß seine Gemahlin und machte seine Nebenfrau und Konkubine Pao-se zur Kaiserin. Allmählich gelangt es dieser Konkubine, den Kaiser so unter ihren Einfluss zu bringen, dass der Kaiser ihr nicht nur alle Wünsche erfüllte, sondern ihr auch ein Mitspracherecht bei den Staatsgeschäften einräumte. Da ihr aber jede Erfahrung fehlte, waren ihre Anweisungen und Befehle für die kaiserlichenBeamten und Soldaten oft undurchführbar. Die Eunuchen, die kaiserlichen Höflinge und die Vizekönige zitterten vor dieser Kaiserin, die sofort in Wut geriet, wenn ihre Wünsche nicht erfüllt wurden, und vom Kaiser eine Bestrafung der Schuldigen

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