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Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte

Titel: Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Werner
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Kinder einer Konkubine hatten denselben Rang inne wie die Kinder der Kaiserin. Starb die Kaiserin, dann war es möglich, dass die Lieblingsfrau des Kaisers ihren Platz einnahm. Die Geburt eines Sohnes eröffnete ihr sogar die Aussicht, noch zu Lebzeiten der Kaiserin Gemahlin des Kaisers zu werden. Auch im Alter war für die Nebenfrauen gesorgt. In der Frühzeit mussten sie ihren Lebensabend in einem buddhistischen Kloster verbringen, aber als Peking zur Hauptstadt ausgebaut wurde, erhielten sie kleine Pavillons als Wohnungen.
    Um 1818 v. Chr. errichtete der Kaiser Kieh eine besonders grausame Herrschaft über sein Volk. Um seine Baulust undHabgier zu befriedigen, ersann er immer neue Mittel, um sich das Geld bei seinen Untertanen zu beschaffen. Wer reich war, wurde kurzerhand hingerichtet. Ebenso berüchtigt war seine Gattin Mohi, die ihn wie ein Kind beherrscht haben soll. Um ihr ein Vergnügen zu bereiten, ließ er einen Teich graben und ihn mit Wein anfüllen. Sodann wurden 3000 Männer und Frauen aufgefordert, an diesem Teich niederzuknien und ihn wie Hunde auszulecken. Als sie betrunken waren, trieb man sie in einen nahen Wald, wo gebratene Tiere an den Bäumen aufgehängt waren, deren Fleisch sie wie Hunde auffressen mussten. Aber nicht immer liefen diese „Vergnügungen“ seiner Untertanen, die der Kaiser für seine Gemahlin organisierte, so glimpflich ab. Manchmal trieb man nämlich einfach die Untertanen nicht in den Wald, sondern in den See, damit sich das Kaiserpaar an dem Todeskampf und dem Geschrei der Ertrinkenden ergötzen konnte. Schauplatz der Vergnügungen war meist der Kaiserpalast selbst, in dem man ein großes Bordell eingerichtet hatte, wo Hunderte von jungen Männern und Mädchen vor dem Kaiserpaar schamlose Ausschweifungen begehen mussten. Als sich einer seiner Berater vor die Füße des Kaisers warf und ihn anflehte, diese Grausamkeiten und Orgien zu beenden, damit er nicht das ganze Reich in Gefahr bringe, ließ ihn der Kaiser auf Befehl seiner Gemahlin sofort töten, seinen Körper in Stücke zerhacken und in den Straßenkot werfen. So stark war der Einfluss seiner Gattin.
    Eines Tages überreichte eine Abordnung von wichtigen Würdenträgern, die trotz des Terrors den persönlichen Mut nicht verloren hatten, eine Denkschrift, in der alle Schandtaten seiner bisherigen Regierungszeit aufgelistet waren. Nach der Lektüre warf der Kaiser das Schreiben wütend auf den Boden. Auf seinen Wink hin stürzten seine Leibwächter inden Thronsaal, packten die Bittsteller und warfen sie in das Gefängnis. Zusammen mit seiner Gemahlin schrieb er persönlich die Todesurteile, die erst nach einer grausamen Tortur auf einem öffentlichen Platz vollstreckt werden sollten. Man befestigte Hände und Füße an Maschinen, um den Opfern die Gelenke auszurenken und zu zertrümmern. Man unterbrach die Folter nur, damit sie Namen von weiteren Mitschuldigen nennen konnten. Bevor sie getötet wurden, zog man ihnen die Haut in feinen Streifen vom Körper.
    Einer der Verhafteten, der sich später T’ang, „der Glorreiche“ nannte, wurde von dem empörten Volk aus dem Gefängnis befreit und zum neuen Kaiser ausgerufen, damit er das Land von der Herrschaft des grausamen Kaisers Kieh und seiner herrschsüchtigen Gattin Mohi befreie.
    Das Kaiseramt lehnte T’ang ab, er solle aber gegen den Kaiser Kieh gewaltsam vorgehen, um ihn zur Vernunft zu bringen. Kieh, den seine Soldaten in Stich gelassen hatten, geriet so in Bedrängnis, dass er auf Drängen seiner Frau die Tartaren zu Hilfe holen musste. Trotz der verlockenden Angebote, die Kieh den Tartarenführern machte, lehnten sie eine Unterstützung des beim Volk unbeliebten Kaisers ab. So blieb dem Kaiser nichts anderes übrig, als sich mit T’ang zu arrangieren. Er versicherte ihm, dass er seine Ungerechtigkeit und Grausamkeit eingestehe und ihm sein ganzes Vermögen schenken werde, wenn er nur sein Leben schone. T’ang verzieh ihm, führte ihn zum Thron zurück und übergab ihm wieder das Kommando über die Armee.
    Kaum hatte sich der Volksliebling und Retter in seine Provinz zurückgezogen, da setzte Kieh sein früheres Leben fort, befahl unzählige Hinrichtungen und beging noch zügellosere Ausschweifungen in seinem Palast als vorher. Seinen RivalenT’ang bekriegte er mit einem gewaltigen Heer, um ihn für seinen Aufstand gnadenlos zu bestrafen. Wiederum verließen die eigenen Soldaten den grausamen Kieh und gingen ins gegnerische Lager über, warfen sich T’ang

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