Tyranninnen - Grausame Frauen der Weltgeschichte
Einladungen, damit man ihr junge Mädchen schickte, die in ihrem Schloss eine feinere Erziehung bekommen sollten. Wegen ihrer hohen Stellung in der ungarischen Gesellschaft hatte sie mehr Bewerberinnen, als sie für ihre „Schönheitsbäder“ benötigte. Viele der Eltern machten sich Hoffnungen, dass ihre Töchter am Hof der Gräfin vielleicht eine gute Partie machen könnten.
Was diese Mädchen dann im Schloss erwartete und wie diese „Schönheitsbäder“ der Gräfin abliefen, berichten die Prozessakten sehr ausführlich. Wenn ein Mädchen ermordet werden sollte, herrschte im Schloss und dem benachbarten Kastell eine ungewöhnliche Stille. Gäste und Besucher, welche die Gräfin zu sprechen wünschten, wurden weggeschickt mit der Begründung, dass sich die Hausherrin nicht wohl fühle. Sobald die Nacht hereingebrochen war, schickte man das ausgewählte Opfer in den Keller, um Wein zu holen. Die Kellertür stand meist schon offen und der Raum war durch eine Lampe erleuchtet. Wenn sich das Mädchen niederbeugte, um Wein aus dem Fass zu schöpfen, wurde sie hinterrücks vondem Zwerg Fitzko erstochen. Elisabeth eilte dann sofort mit ihren Dienerinnen herbei und sie hoben das ermordete Mädchen in einen bereitgestellten Trog. Schnell wurde sie entkleidet und man fügte ihr zahllose Stiche zu, damit das Blut schnell aus ihrem Körper herausfloss. Die Gehilfen der Gräfin mussten den zuckenden Körper mehrmals umdrehen und hin und her wälzen, damit genügend Blut für das Bad im Trog war. Dann beugte die Gräfin ihren entblößten Oberkörper über den Trog und wusch zunächst ihre Arme, dann Brüste und am Schluss ihr Gesicht mit dem warmen Blut des Mädchens. Anschließend zog sie sich in ihre Gemächer zurück, während ihre Gehilfinnen noch Klumpen des trocknenden Blutes einsammelten, die der Herrin dann auf den nackten Körper gelegt wurden. Die ganze Nacht über saßen Helena und Dordula, ihre Vertrauten, am Bettrand und achteten darauf, dass die Blutklumpen nicht vom Körper herunterfielen. Die Aufgabe des Dieners Fitzko bestand darin, in einem der zahlreichen unterirdischen Gänge und Gewölbe den Leichnam des Mädchen zu verscharren. Am nächsten Morgen nahm Elisabeth dann ein Bad, und ihre Vertrauten mussten ihr bestätigen, dass sie so schön wie früher aussah. Besonders hatte es die Gräfin auf Mädchen adliger Herkunft abgesehen, weil sie glaubte, deren Blut sei durch die bessere Ernährung geeigneter, ihre Schönheit wiederherzustellen.
Um die Leichen der Ermordeten zu beseitigen, reichten die unterirdischen Gewölbe bald nicht mehr aus. Sie einfach in einen der Flüsse oder in den benachbarten Kanal zu werfen, erwies sich als zu gefährlich, denn es passierte gelegentlich, dass ein solcher verwester Leichnam von einem Hund aus dem Wasser gezogen wurde. Manchmal waren so viele Leichen im Schloss, dass sie unverscharrt in den Gewölben liegen bliebenund der Verwesungsgeruch bis in den Schlosshof drang. Schließlich wurden sie in Gruben verscharrt oder in den Schlossgraben geworfen, wo sie dann doch wieder von den Hunden aufgespürt wurden.
Sehr viel Erfindungsreichtum wandten die Gräfin und ihre Vertrauten darauf, die Eltern und Verwandten der getöteten Mädchen zu täuschen. Kurze Zeit nachdem die Gräfin und ihr Personal von Sarvar nach Csejte gezogen waren, fiel den Dorfbewohnern auf, dass ungewöhnlich viele Särge aus dem Kastell und dem Schloss getragen wurden. Alle Gerüchte konnte man in der ersten Zeit zerstreuen, indem man plötzliche Erkrankungen für die Todesfälle verantwortlich machte. Wenn Eltern nach ihrer Tochter fragten, weil sie schon lange Zeit keine Nachricht von ihr erhalten hätten, teilte man ihnen mit, sie sei verstorben und schon beerdigt worden. Wer sich mit diesen Auskünften nicht zufrieden gab und wissen wollte, an welcher Krankheit die Tochter verstorben sei oder welcher Arzt das Mädchen behandelt habe oder sogar das Grab sehen und öffnen wollte, wurde von der Gräfin barsch zurückgewiesen, weil er sie durch solche Nachfragen beleidigen würde. Einige Eltern versuchten auch die Bediensteten der Gräfin durch Geschenke zu bestechen, damit sie ihnen die näheren Umstände des Todes ihrer Tochter mitteilen würden. Doch nur die wenigen Vertrauten der Gräfin wussten, welche Verbrechen im Schlosskeller und im Kastell geschahen.
Als es zu hartnäckigen Nachforschungen kam und zu Drohungen, sich an die Gerichte zu wenden, kam die Gräfin auf den Einfall, einen
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