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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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erstarrte, lauschte angestrengt.
    »Was ist los?«, fragte Marcus.
    »Das klang, als wäre jemand an der Tür.«
    Eindeutig. Die Wohnungstür wurde geschlossen, dann klirrte ein Schlüsselbund auf der Anrichte in der Küche.
    »Da ist jemand in der Wohnung«, stellte Marcus fest.
    Natalja erhob sich und griff nach ihren Kleidern, doch es war zu spät. Die Schlafzimmertür flog auf. »Überraschung«, knurrte Rupert.
    Aber … Rupert war doch in New York! Sie hatte gerade mit ihm telefoniert. Wie konnte er dann plötzlich vor ihr stehen?
    Marcus raffte bereits seine Sachen zusammen. Rupert
beachtete ihn nicht. Er warf Natalja ihr Kleid hin. »Zieh dich an, du kleine Schlampe.«
    »Wieso bist du …?«
    »Ich habe dich vom Taxi aus angerufen.«
    Er hatte ihr eine Falle gestellt. Er hatte geahnt, dass sie ihn betrog. Vielleicht war er tatsächlich in New York gewesen, hatte ihr aber absichtlich ein falsches Rückflugdatum genannt, um sie auf frischer Tat zu ertappen.
    Rupert wartete schweigend ab, bis Marcus seine Kleider aufgesammelt hatte und verschwunden war. Natalja zog sich ihr Kleid über den Kopf und spannte die Beinmuskeln an, damit ihre Knie nicht zitterten.
    »Der Sohn meines alten Schulfreundes«, stellte Rupert schließlich überraschend gefasst fest. »Hast du absichtlich ihn gewählt, um mich zu demütigen?«
    Natalja wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie.
    Der erste Schlag traf sie völlig überraschend. Rupert machte einen Schritt auf sie zu und ohrfeigte sie so kräftig mit dem Handrücken, dass sie aufs Bett fiel, in die noch warmen, zerwühlten Laken. Sie kroch rückwärts, weg von ihm, rieb sich schockiert das Gesicht. »Rupert!«
    »Findest du etwa, das hast du nicht verdient?«
    Er zerrte sie am Handgelenk aus dem Bett und auf den Boden, trat sie in den Rücken. Ein gellender Schmerz durchzuckte sie. Panisch vor Angst versuchte sie zu fliehen, doch er nagelte sie mit dem Fuß auf dem Boden fest.
    »Hörst du mir zu?«, presste er mit zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Sie nickte. Die Haare klebten ihr im tränennassen Gesicht.
    »Ich gehe jetzt, und wenn ich in zwanzig Minuten wiederkomme,
will ich dich nicht mehr sehen. Du wirst kein Sterbenswörtchen über das hier verlieren, und am Montag wirst du am Set erscheinen, als wäre nichts geschehen. Ich werde die Hochzeit abblasen, und zwar offiziell, weil ich dich satt hatte. Wir werden nie wieder ein Wort miteinander wechseln. Ist das klar?«
    Sie nickte erneut. Er nahm den Fuß von ihrem Rücken, marschierte hinaus, knallte die Wohnungstür hinter sich zu. Natalja sah auf die Uhr. Zwanzig Minuten.
    Sie rappelte sich auf, ignorierte die Schmerzen in ihrem Rücken, holte ihre Koffer und warf hektisch hinein, was immer ihr zwischen die Finger kam. Fotoalben, CDs. Sie hatte die Geistesgegenwart, ein Taxi zu rufen, dann packte sie weiter. Schminkzeug, Zahnbürste. Unzählige Kleider und Schuhe blieben zurück. Die Zeit war um, sie musste gehen. Sie rannte hinunter.
    Das Taxi wartete bereits. »Wohin?«, wollte der Fahrer wissen.
    Darüber hatte sie sich noch keine Gedanken gemacht. Ihr Rücken tat höllisch weh. Sie sah Ruperts dunkle Gestalt um die Ecke biegen. »Egal, nur weg von hier«, stieß sie hervor.
     
    Natalja nahm sich ein Zimmer in einem Hotel in Haysbridge-on-Sea, von dem aus sie zu Fuß zum Set gehen konnte. Als Grund gab sie die Renovierungsarbeiten in der Londoner Wohnung an. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie bleiben würde. Zunächst eine Woche, bis sie etwas anderes gefunden hatte.
    Als sie morgens in der Maske saß, graute ihr schon vor dem Wiedersehen mit Rupert, doch er kam nicht. Sie warf einen Blick auf ihren Plan und machte sich auf den Weg
ins Haus Nummer siebenundzwanzig. Es stand wieder einmal eine Auseinandersetzung zwischen Tatjana und Meg Bradley auf der Tagesordnung. Solche Szenen wurden mit schöner Regelmäßigkeit gedreht und brachten hohe Einschaltquoten.
    Dan Ellison kam auf sie zu und reichte ihr einen Stapel DIN-A 4 -Seiten. »Neues Skript.«
    Daran hatte sie sich inzwischen gewöhnt. Sie überflog den Text. Ihre Zeilen hatten sich nicht geändert. Sie blätterte weiter. Als sie am Ende der Szene angelangt war, zog sich ihr Herz vor Schreck zusammen.
    TATJANA läuft hinaus und knallt die Tür hinter sich zu. MEG sinkt weinend auf das Sofa. Man hört Reifen quietschen, dann Geschrei. TREVOR stürmt herein und befiehlt MEG, einen Krankenwagen zu rufen. TREVOR: »Tatjana ist Dad vors Auto

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