Ueber den Horizont hinaus - Band 1
tun, was er verlangt.“
Olaf schüttelte den Kopf. „Das stimmt doch nicht. Wir… wir sind freie Menschen… können entscheiden, was wir wollen…“
Christian lachte, doch es klang wie ein Weinen.
„Das sagst du? Der du doch immer tust, was er dir sagt… immer.“
„Das ist…“ Olaf brachte keine Erwiderung hervor.
Christian packte ihn an der Schulter. Rotumrandete Augen starrten in Olafs weit aufgerissene.
„Du wirst Carola heiraten. Und du wirst mich dazu bringen, für ihn zu arbeiten. Wir werden hier seine Gefangenen sein… unter seiner Aufsicht…“
„Christian!“ Olaf riss sich los, doch die offensichtliche Panik in Christians Gesichtsausdruck ließ ihn verstummen.
„Chris!“ Er atmete tief durch, bemühte sich, die in seinem Kopf umher wirbelnden Gedanken zur Ordnung zu rufen. „Chris… beruhige dich.“
Doch Christian schüttelte sich, als wollte er ihn abschütteln, rückte von Olaf fort, schlug nach ihm aus.
„Lass mich…“, rief er. „Du gehörst doch zu ihnen… du bist…“
Und Angst überkam Olaf. Er hatte Christian bereits in vielen Stimmungen gesehen, aber dieser Anfall von Panik war ihm neu, erschreckte ihn mehr noch als die Angst davor, dass sie zu laut wurden, dass sie von unten gehört werden konnten.
„Sch…“, versuchte er Christian zu beruhigen. „Nicht so laut… sonst muss ich gehen.“
„Dann geh doch, verschwinde…“, schrie Christian plötzlich auf, boxte und trat unkoordiniert in Richtung des Größeren, und die offen gelegte Ablehnung rüttelte Olaf aus dem Nebel seiner Empfindungen.
Er konnte nicht gehen, wollte nicht, brachte es nicht über sich, den Jüngeren so alleine zu lassen. Ertrug es nicht, selbst alleine zu bleiben.
Und bevor er wusste, was er tat, lehnte er sich vor, schloss den Abstand zwischen ihnen, legte seine Hände gegen Christians Schläfen. „Bitte“, flüsterte er, ohne genau zu wissen, worum er bat.
In Christians Augen standen Tränen und noch ehe Olaf wusste was er tat, fanden seine Lippen die des Jüngeren und er verschloss dessen Mund mit einem Kuss, erstickte jeden Laut, den dieser noch von sich geben wollte.
Christian zuckte einmal, zweimal, als versuche sein Verstand vergeblich mit dem Schritt zu halten, was seinem Körper widerfuhr.
Und dann seufzte er in Olafs Mund und sackte weich und nachgiebig gegen diesen.
Seine Arme wanderten zu Olafs Brust, streiften den Brustkorb, glitten hinab und schlüpften unter das Jackett. Sein Körper schmolz gegen den des Größeren und für eine Sekunde irritierte Olaf der plötzliche Wechsel in Christians Stimmung.
Doch jeder logische Gedanke fegte aus seinem Gehirn, als sich Christians Lippen öffneten, als seine Zunge fordernd ihren Weg suchte.
Und Olaf spürte, dass er hart wurde, noch ehe der andere überhaupt in die Nähe seines Gliedes kommen konnte. Doch auch dies ließ nicht mehr lange auf sich warten, als Christian fortfuhr, ihn atemlos zu küssen, seine Beine gegen die Olafs presste und schließlich eine Hand unmissverständlich in Olafs Schritt dirigierte, dort nach dem Beweis für dessen Erregung suchte.
Elektrische Impulse durchfuhren Olafs Körper.
‚Das ist verrückt. Nicht hier‘, versuchte die warnende Stimme in seinem Inneren sich zu Wort zu melden, doch es war vergeblich, als Christian ihn fester rieb, durch den Stoff zu fassen und zu pumpen versuchte.
Olaf stöhnte, holte Luft in der Sekunde, in der Christians Lippen die seinen verließen, doch nur um sein Kinn entlangzuwandern.
„Tue es“, keuchte Christian heiser und saugte an seinem Ohr, leckte über die darunterliegende Haut.
„Hier… in diesem Haus.“
‚Was‘, versuchte Olaf zu fragen, doch in seinem Kopf rauschte es und plötzlich fühlte er sich hinuntergezogen, fühlte, wie sein Körper über dem Christians lag, seine Länge sich gegen die des Bruders presste, fühlte dessen Erregung beinahe so schmerzhaft, wie seine eigene.
Christian begann mit rhythmischen Stößen seinen Unterleib gegen den Olafs zu pressen und Olaf ächzte.
Sein Herz raste und er packte Christians Hände und hob sie über dessen Kopf, pinnte sie gegen die Matratze.
Christian sah hoch zu ihm, die Lippen feucht, seinen Mund geöffnet. Christians Brustkorb hob und senkte sich in hastigen Atemzügen, seine Beine zuckten, als wehrten sie sich gegen das Gewicht über ihm.
„Befreie mich!“, flehte er und bevor seine Stimme brach, beugte sich Olaf nieder zu einem weiteren Kuss.
Lippen, Zähne trafen
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