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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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ein Stoßseufzer.
    Max Beaderstadt verzog sein Gesicht, als müsse er ernsthaft darüber nachdenken, und er kam sogar zu einem Entschluß: »Nein, das sehe ich nicht so, durchaus nicht.«
    Der Punkt war erreicht. Der Punkt, an dem Lilith die Nase voll hatte von diesem Spielchen! Sie stand auf, ging ohne sonderliche Eile um den Tisch herum und blieb neben Beaderstadt stehen.
    Er sah zu ihr auf, fragend und lächelnd in einem.
    Sie packte blitzartig die Lehne seines Stuhls und drückte sie nach hinten, so daß Beaderstadt den Boden unter den Füßen verlor. Und damit gelang es ihr endlich, ihn aus der Ruhe zu bringen. Wenigstens für einen Augenblick entgleisten seine Gesichtszüge und drückten statt stoischer Gelassenheit und unterschwelligem Amüsement bloßes Erschrecken aus.
    »So, und nun reden wir beide endlich mal Tacheles!« verlangte Li-lith und stellte den Stuhl samt Beaderstadt wieder auf.
    »Wie Sie wollen, nur zu.« Er machte eine auffordernde Handbewegung.
    »Woher kennen Sie mich?« schoß Lilith die erste Frage ab.
    Beaderstadt antwortete nicht gleich. In aller Seelenruhe stand er auf, trat an die Zimmerbar und schenkte sich einen Cognac ein, der mit Sicherheit älter als er selbst war. Während er die bernsteinfarbene Flüssigkeit in dem riesenhaften Glas kreisen ließ, wandte er sich wieder nach Lilith um.
    »Es gibt und geschieht kaum etwas in dieser Stadt, das mir verborgen bliebe«, sagte er.
    »Das beantwortet meine Frage nicht.«
    Beaderstadt nippte an seinem Glas und lächelte Lilith über den Rand hinweg zu. »Sie hatten in jüngster Zeit den einen oder anderen beeindruckenden, sagen wir mal ...«, er schien nach dem richtigen Wort zu suchen, »... Auftritt.«
    Diese Antwort ließ Lilith erstarren. Hatte sie nicht alles Mögliche unternommen, um ihr Auftauchen, ihre Existenz geheimzuhalten? Sicher doch! Und sie war der Überzeugung gewesen, daß sie ausreichende Maßnahmen getroffen hatte, indem sie etwa die Journalisten und den Polizeipräsidenten hypnotisch beeinflußt hatte .
    Andererseits, hatte sie wirklich geglaubt, daß Max Beaderstadt sie irgendwo zufällig gesehen hatte und sie nur deshalb näher kennenlernen wollte? Nun, sie hätte es vielleicht gerne geglaubt, aber sie hatte es eben nicht getan.
    Zudem gab es da ja noch die Aussage Fitzpatrick McNees, der ihr verraten hatte, daß »sein Herr einiges über sie wisse und mehr erfahren wolle« .
    Lilith mußte davon ausgehen, daß Beaderstadt Bescheid wußte. Es galt jetzt herauszufinden, wie genau er das tat - und vor allem, was er mit seinem Wissen anzufangen gedachte!
    »Was verstehen Sie unter einem >Auftritt    Beaderstadt schlenderte durch die Reihen seiner obskuren Sammlung, gemütlich, ganz in der Manier eines normalen Museumsbesuchers. Hier und da blieb er stehen, besah sich interessiert einzelne Stücke, als habe er sie nie zuvor gesehen. Und er schwieg. Eine ganze Weile lang.
    Lilith öffnete den Mund, um nachzuhaken, und erst dieser winzi-ge Laut schien für Max Beaderstadt Anlaß zu sein, ihr zu antworten.
    »Unter einem ... Auftritt verstehe ich beispielsweise das, was sie im Taronga-Zoo getan haben.«
    »Sie wissen -?« entfuhr es Lilith, fast erschrocken.
    Er nickte. »Natürlich.«
    »Aber wie ... Ich meine, woher ...?«
    Beaderstadt sah zwischen zwei Skulpturen zu ihr hin, lächelnd. »Wie ich Ihnen sagte: Es geschieht nicht viel in dieser Stadt, was ich nicht erfahre - oder mit eigenen Augen sehe.«
    »Soll das heißen, daß Sie zugesehen haben, als ich im Zoo mit diesen -?« Lilith stockte.
    »- als Sie gegen die Chimären gekämpft haben?« Beaderstadt zögerte kurz. »So in etwa, ja.«
    »Dann wissen Sie also ... was ich bin, oder vielmehr: wozu ich fähig bin!« Lilith ließ die letzten Worte absichtlich wie eine Drohung klingen.
    »In der Tat. Und ich gebe gerne zu, daß es mich über die Maßen beeindruckt hat. - Sie sind genau das, wonach ich unwissentlich all die Zeit gesucht habe. Na, ich sollte wohl besser sagen: wonach wir gesucht haben.«
    »Wer ist wir?« wollte Lilith wissen. »Sie und Ihr Söhnchen?«
    Beaderstadts Stimme kam wie aus dem Nichts. Er war irgendwo in der Weite des Saales inmitten seiner Sammlung verschwunden.
    »Er. Ich. Und einige weitere, sagen wir, gute Freunde. Gleichgesinnte. Kluge Menschen. Klüger als das Gros dessen, was sich noch Weltbevölkerung nennen darf.«
    Seine Betonung beunruhigte Lilith, obwohl sie nicht im geringsten verstand, wovon er eigentlich

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