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Ueber den Tod hinaus

Ueber den Tod hinaus

Titel: Ueber den Tod hinaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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bist du?« fragte Darren. Seine Stimme hallte hohl und dumpf von den Wänden der Kirche wider. Er drehte sich im Kreis, versuchte die Schatten ringsum mit Blicken zu durchdringen - - und wieder war es sein besonderer Sinn, der ihn in den nächsten Quergang lotste. An dessen Ende erhob sich ein klobiges Etwas in der Dunkelheit, unmittelbar an der Wand.
    Ein Beichtstuhl.
    Und daraus drang das gespenstische Flüstern, das sich jetzt aus der Nähe anhörte wie das unbeholfene Beten eines verzweifelten Kindes.
    Darren trat an den Beichtstuhl heran, lauschte kurz und wollte dann den samtenen Vorhang auf der Seite wegziehen, wo sich Seven (Darren zweifelte nicht daran, daß es die Reporterin war) befinden mußte.
    Doch er entschied sich anders, aus dem Bauch heraus, und schlüpfte statt dessen in den engen Raum des Beichtstuhls, in dem normalerweise der Priester Platz nahm, um seinen Schäfchen zu lauschen und ihnen schließlich zu sagen, was sie tun mußten, auf daß ihnen ihre Sünden vergeben würden.
    Darren ließ sich auf der schmalen Bank nieder und öffnete die holzvergitterte Luke in der Wand, die die beiden Kabinen voneinander trennte. Dahinter sah er nur Dunkelheit - und einen schwach goldenen Schimmer .
    Das Flüstern verstummte wie abgeschnitten.
    »Seven?« raunte Secada.
    »Darren?« Die Stimme klang zaghaft und zitterte, und selbst das eine Wort, das sie sprach, war kaum verständlich.
    »Ich bin hier.« Er versuchte so beruhigend wie möglich zu klingen. »Was ist geschehen?«
    »Darren, ich ...«, setzte Seven an. Ihre Stimme brach ab, sie schluckte und schluchzte, dann endlich fuhr sie fort: ». ich habe . gesündigt.«
    »Sie haben ...«, stieß Darren hervor, hielt inne und sagte dann: »Du hast . was?«
    Er fühlte sich hin und hergerissen.
    Was in Gottes Namen lief hier eigentlich ab? Sollte er Seven van Kees die Beichte abnehmen? Hatte sie ihn deshalb mitten in der Nacht hierher bestellt? Das war . absurd! Geradezu lächerlich!
    Andererseits aber -
    Darren wußte, spürte regelrecht - und möglicherweise war es wiederum dieser »Übersinn«, der ihm diese Gewißheit eingab -, daß mehr hinter dieser Sache steckte, sehr viel mehr, und daß Seven van Kees ihn nicht aus einer depressiven Laune heraus benachrichtigt hatte.
    »Was ist los?« hakte er nach. Seine eigene Stimme klang mit einemmal zittrig, vor Beunruhigung und keimender Furcht. »Was meinst du damit - du hast gesündigt?«
    »Darren, ich .« Seven schluchzte so heftig, daß es sich durch das Holz des Beichtstuhls auf Darren übertrug. Der bloße Laut schnitt ihm schmerzhaft in die Brust.
    Er wollte aufstehen, um zu Seven zu gehen. Um sie in die Arm zu nehmen, um irgend etwas zu tun und zu sagen - Aber ihre nächsten Worte lähmten ihn förmlich. Ließen ihn einfrieren.
    »Ich habe ...«, sagte Seven van Kees stockend, »... mit einem Toten geschlafen!«
    *
    Sevens Geschichte ergab für Darren Secada keinen Sinn - oder lag es nur daran, daß sie kaum imstande war, diese Geschichte zusammenhängend zu erzählen?
    Sie hatte einen Mann kennengelernt, der längst tot war? Und sie hatte ihn anziehend gefunden, solange er gelebt hatte? Denn gestorben war er erst, nachdem Seven mit ihm geschlafen hatte .
    Das war -
    »Irrsinn«, murmelte Darren, »purer Wahnsinn ist das alles!«
    Mit Seven im Schlepp lief er über den Friedhof, der zur St. Mary's Cathedral gehörte. Nur ihrer beider Atem und das knirschende Geräusch ihrer Schritte auf den kiesbestreuten Wegen zwischen den Gräbern störte die Stille, die drückend wie ein tatsächliches Gewicht über ihnen lastete.
    Hierher hatte Seven, soweit Darren verstanden hatte, ihren unheimlichen Liebhaber verfolgt - bis zu seinem Grab. Dort sollte seine Leiche liegen - nicht unter der Erde allerdings, sondern hinter dem Grabstein, der seinen Namen trug. *
    Dieser Punkt in Sevens Geschichte war es, der Darren alarmierte, regelrecht in Aufruhr versetzte; etwas wie Fieber hielt ihn gepackt, trieb ihn voran, unbarmherzig. Auf dieses Ende der Geschichte nämlich vermochte sich Darren sehr wohl einen Reim zu machen -einen grausigen allerdings .
    »Wohin?« fragte er keuchend.
    Seven wies stumm nach schräg links.
    Darren lief in die angezeigte Richtung weiter, ohne die Hand der Reporterin loszulassen. Er wußte, daß er ihr Furchtbares antat, indem er sie quasi nötigte, zu dem Ort zurückzukehren, an dem sie ihre entsetzliche Entdeckung gemacht hatte. Aber er wollte Gewiß -heit haben. Er mußte es mit eigenen

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