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Über Morgen

Titel: Über Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Rushko; Ray Hammond; Scarlett Thomas; Markus Heitz
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Sophie atemlos, als Billy auf sie zuging und sie in dieArme nahm. „Sie ist in Ordnung, aber es wird noch eine Weile dauern, bis sie wissen, ob sie ...“
    Billy hielt seine Freundin an den Armen von sich weg und sah ihr fragend ins Gesicht.
    „Ob sie gelähmt ist“, brachte Sophie den schweren Satz zu Ende. Plötzlich hob sie die Hand an die Stirn, und er fühlte, wie sie zu taumeln begann.
    Billy führte sie vorsichtig in den Warteraum und half ihr auf einen Stuhl.
    „Sie haben mir mehr als einen Liter Blut abgenommen“, erklärte Sophie. „Sie wollten, dass ich mich noch eine Stunde ausruhe, aber ich hatte mein Handy nicht dabei, um dir sagen zu können, was los ist. Ich glaube, ich habe es im Auto gelassen.“
    Billy wusste, dass sie ihr altes Telefon nicht dabei hatte – er hatte mehrmals versucht, sie auf dem Gerät anzurufen.
    „Ich hol dir was zu essen“, sagte Billy und durchquerte das Zimmer. „Das Café hat schon zu, also gibt es nur Chips oder Schokoriegel.“

    * * *

    Billy Becker hielt seine ID-Karte ans Schloss der Wohnungstür und stieß sie auf. Es war Freitagabend, das Ende einer langen Woche. 14 Tage waren vergangen, seit Sophie und er ihre verzweifelte Fahrt in den Süden unternommen hatten – und soeben hatte er einen Anruf von Hélène bekommen, die sich von ganzem Herzen bei ihm bedankte. Sie war aus dem Krankenhaus entlassen worden – und die ersten Schritte ohne Hilfe gegangen.
    „Sophie?“ rief Billy und reichte Paul, dem Butler-Bot, seinen Rucksack. „Wo bist du?“
    „Sie weiß schon, dass du kommst“, sagte die andere Sophie in seinem Innenohr. Billy hatte angerufen, als er das Studio verließ.

    In diesem Moment erschien die echte Sophie in der Küchentür. Sie hatte ihr langes blondes Haar hochgesteckt, trug den rosa Trainingsanzug, den sie in der Wohnung gerne anhatte, und hielt zwei Gläser Champagner in der Hand. Billyfiel auf, dass auch sie jetzt eine ausgesprochen schicke Netzwerkbrille trug.
    „Tolle Neuigkeiten von Maman“, sagte sie mit einem breiten Lächeln, als sie über den Holzboden auf Billy zuging. „Sie kann wieder gehen!“
    Noch immer die zwei Gläser in der Hand, hob sie den Kopf für einen Kuss. Billy nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie langsam und mit wachsendem Eifer. Sophie machte sich lächelnd los, um Atem zu holen. Dann reichte sie ihm eines der Gläser.
    „Auf Maman – sie wird dich anrufen. Um dir für alles zu danken, was du getan hast.“
    Billy stieß mit seiner Freundin an. „Sie hat schon angerufen“, sagte er. „Wie sie aussieht und sich anhört, ist sie wieder ganz die alte.“
    Sie nippten am Champagner. Dann drehte Sophie den Kopf zur Seite und blickte zu ihrem coolen Freund auf. Seine lichtsensitive Brille war ebenfalls sehr modisch.
    „Ich möchte dir jemanden vorstellen, Billy“, sagte sie und rückte ihre neue Brille zurecht. „Heute habe ich im Tech-Center vorbeigeschaut. Ich habe mein System aktualisiert – und mein neuer VA ist viel hilfreicher und persönlicher als mein altes System.“
    Sophie wandte ihr schönes Gesicht zur Seite, sodass Billy einen kleinen Diamanten in ihrem Ohr sehen konnte.
    „Sehr hübsch“, sagte Billy und blickte auf ihr Ohr und die weiche Haut ihres Nackens. „Aber ich kann keinen Unterschied zu deinen alten Ohrringen erkennen.“
    „Das sollst du auch nicht“, sagte die virtuelle Sophie in seinem Innenohr, leicht genervt von Billys Begriffsstutzigkeit. „Gib ihr einen Kuss dorthin.“
    Billy tat wie befohlen, und die echte Sophie schlang ihren freien Arm um seinen Hals, um ihn erneut auf die Lippen zu küssen. Er spürte, wie sich ihr weicher Körper warm gegen den seinen schmiegte, und plötzlich fühlte er eine Welle der Lust in sich aufsteigen.

    „Ich habe meinen neuen VA Billy genannt“, sagte Sophie und trat mit einem Lächeln zurück. „Möchtest du ihn begrüßen?“
    Billy überlegte einen Moment und lächelte dann. Mit einem Nicken wies er VA Sophie an, die Inter-VA-Kommunikation zu aktivieren.
    „Das ist Billy, Billy“, sagte die echte Sophie über die magischen persönlichen Netzwerke, als säße jetzt auch sie in seinem Ohr, zusammen mit der virtuellen Sophie.
    „Schön, dich zu treffen, Mann“, sagte Sophies virtueller Billy. „Sie hat sich schon die ganze Zeit darauf gefreut, dass du heimkommst.“
    Der echte Billy brach in Gelächter aus. Sophie hatte ihrem VA nicht nur seinen Namen gegeben – sie hatte den Spieß umgedreht und der

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