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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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identifizierte ihn als Lieutenant Commander Barnes, Kommandant der Station. »Wer sind sie dann?« fragte Charity. »Wir haben noch nicht genug Daten, um sie zu identifizieren«, sagte Barnes. »Aber es kann nicht mehr lange dauern.« Er schüttelte den Kopf. »Keine Forderungen. Kein Kontakt. Sie haben sofort kompromißlos und erbarmungslos angegriffen.« »Sind Net und die Kinder noch rausgekommen?« fragte Charity, an Hartmann gewandt. »Sie wollte meinen Jet nehmen.« Hartmann zuckte mit den Schultern. Er blickte sie nicht an. »Ich weiß es nicht«, sagte er tonlos. »Die gesamte Kommunikation ist zusammengebrochen. Es ist ein kleines Wunder, daß die Monitore noch funktionieren.« Wie um seine Worte zu unterstreichen, erzitterte die Himmelsstadt unter einer weiteren Explosion. Ein neuer, schriller Alarmton gellte auf und brach mit einem Mißklang wieder ab. »Da kommen die Bilder«, sagte Barnes. Der Bildschirm flimmerte eine Sekunde, dann wich der Anblick der Asteroidengürtels dem eines bizarren Fluggerätes. Was sie sahen, war keine wirkliche Aufnahme, sondern eine Hochrechnung, die der Stationscomputer aus den empfangenen  Daten erstellte. Trotzdem war es das Bizarrste, was Charity jemals zu Gesicht bekommen hatte… Das Schiff – falls es ein Schiff war – ähnelte einem irdischen Stachelrochen, besaß aber andere Proportionen: Die ›Flügel‹ waren sehr viel breiter, und auf der Oberseite der fremdartigen Konstruktion erhob sich ein asymmetrischer Aufbau, dessen Zweck Charity nicht einmal zu erraten imstande war. Da es nichts gab, was als Vergleich herhalten konnte, war die Größe des Schiffes nicht zu erkennen, aber der Computer behauptete, daß es ungefähr dreißig Meter lang und nahezu ebenso breit war. »Was, zum Teufel, ist das?« fragte Skudder, der unbemerkt hinter sie getreten war. »Ich weiß es nicht«, antwortete Hartmann. »Ich habe so etwas noch nie gesehen. Aber die Dinger sind schnell. Verdammt schnell.« »Zu schnell für unsere Zielcomputer?« fragte Charity. Barnes schüttelte den Kopf. »Nein. Unsere Laser könnten sie erwischen. Leider kommen sie nicht nahe genug heran.« »Sie bleiben außer Reichweite«, fügte Hartmann düster hinzu. »Entweder ist das Zufall, oder sie wissen ganz genau, wie weit unsere Laser schießen.« »Raketen?« fragte Skudder. Barnes lachte humorlos, und Hartmann sagte: »Der zweite Treffer hat unsere Raketenbatterie erwischt.« Auf dem Bildschirm blitzte es auf, und nur einen Augenblick später erbebte Skytown unter einem neuerlichen, noch heftigeren Treffer. »Verdammt noch mal, warum tut denn niemand etwas?« schrie Seybert. Hartmann holte tief Luft, um sie anzufahren, aber Charity kam ihm zuvor. »Dann müssen wir sie im Nahkampf erledigen. Wie viele Jets   habt ihr an Bord?« »Acht«, antwortete Barnes. »Und warum, zum Teufel, haben Sie sie noch nicht gestartet?« fragte Seybert. Ihre Stimme kippte fast über. »Weil der zweite Treffer unseren Haupthangar erwischt hat«, erwiderte Hartmann tonlos. »Ich sagte doch schon: Sie scheinen genau zu wissen, wo sie uns treffen müssen. Diese Mistkerle schießen uns methodisch in Stücke. Und wir können nichts dagegen tun.« »Dann… dann sind wir verloren?« murmelte Seybert. »Wir werden alle sterben.« »Nicht unbedingt«, antwortete Skudder. »Wenn sie uns umbringen wollten, hätten sie es längst gekonnt. Sie entwaffnen uns. Einer der nächsten Treffer wird unsere Laserbatterien treffen, jeder Wette.« »Und… und dann?« fragte Seybert stockend. Skudder lächelte humorlos. »Dann erfahren wir wohl, mit wem wir es wirklich zu tun haben«, sagte er. Dreißig Sekunden später erbebte Skytown unter einen weiteren Einschlag, und genau wie Skudder vorausgesagt hatte, hatte das Geschoß einer der beiden schweren Laserbatterien der Station getroffen und zerstört. Sie waren wehrlos. Was der Station an Waffen verblieben war, zielte nutzlos auf die den Angreifern abgewandten Seite in den freien Weltraum. »Ich verstehe nicht, worauf sie warten«, murmelte Seybert. Ihr Blick war wie der aller anderen gebannt auf den Hauptmonitor gerichtet, auf dem die fünf Angreifer mittlerweile deutlich zu erkennen waren, nicht mehr nur als Computersimulation. Die Realität kam der Hochrechnung, die der Zentralcomputer erstellt hatte, ziemlich nahe. Es gab einige Unterschiede im Detail, aber im großen und ganzen blieben die Schiffe das, was sie auf den ersten Blick gewesen waren:

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