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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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drehte sie mit einem brutalen Ruck herum, der ihr fast das Gelenk aus der Hüfte kugelte. Sie keuchte vor Schmerz, versuchte mit viel zu großer Verspätung, nach ihrer Waffe zu greifen und wurde abermals herumgewirbelt. Der  Fremde schwang einen gewaltigen Arm von hinten um ihre Schultern, blockierte auf diese Weise Charitys Arme und drückte so heftig zu, daß sie keine Luft mehr bekam. Gleichzeitig begannen sie wieder auf die offene Luftschleuse des Landungsschiffes zuzugleiten. Charity stellte ihren Widerstand ein und wurde damit belohnt, daß der Würgegriff des Fremden sich wieder lockerte, so daß sie atmen konnte. Sie beging nicht den Fehler, noch einmal nach ihrer Waffe greifen zu wollen. Sie hatte die unvorstellbare Kraft des Fremden gefühlt. Wahrscheinlich konnte er ihr jeden einzelnen Knochen im Leib brechen, ohne sich groß anzustrengen. Sie erreichten das Schiff, glitten durch die Schleuse und gerieten urplötzlich in den Bereich künstlicher Schwerkraft. Charity fiel unsanft zu Boden, als der Fremde sie urplötzlich losließ. Zwei, drei Sekunden lang blieb sie regungslos liegen und rang qualvoll nach Atem. Dennoch registrierte sie, daß die Luftschleuse gar keine Luftschleuse war. Das Schiff bestand aus einem einzigen, großen Innenraum, an dessen Wänden sich zwei Reihen metallener, unbequem aussehender Sitzbänke entlangzogen. Die Pilotenkanzel war nicht separat. Charity konnte das Kontrollpult des Shuttle erkennen, vor dem zwei Sessel mit hohen Lehnen standen. Nur einer davon war besetzt. Offensichtlich bestand die Besatzung des Transporters im Augenblick nur aus zwei Männern. Eine Hand packte sie an der Schulter, riß sie grob in die Höhe und drehte sie gleichzeitig herum. Obwohl Charity wußte, wie sinnlos es war, griff sie abermals nach ihrer Waffe. Der Fremde machte eine blitzschnelle Bewegung, um sie Charity aus der Hand zu schlagen. Und erstarrte in dem Moment, als sein Blick auf Charitys Gesicht fiel. Irgend etwas an ihren Anblick schien ihn  regelrecht zu lähmen. Charity kannte solche Hemmungen nicht. Sie zog ihre Waffe, zielte angesichts ihres letzten Zusammentreffens mit den schwarzen Riesen auf das schlitzförmige Helmvisier und drückte ab. Der Laserstrahl durchschlug das verspiegelte Glas und explodierte im Inneren des Helmes. Noch während der leblose Körper nach hinten kippte, wirbelte Charity herum und zielte auf den zweiten Fremden. Der Pilot des Transportschiffes reagierte so schnell, wie sie es befürchtet hatte. Noch während Charity herumfuhr, sprang er aus seinem Sitz und zog gleichzeitig seine Waffe. Als Charity ihre Drehung beendet hatte, blickte sie genau in die Mündung eines klobigen, aber äußerst gefährlich aussehenden Lasers. Der Pilot schoß nicht. Alles spielte sich in Bruchteilen von Sekunden ab, doch Charity war klar, daß sie trotzdem viel zu langsam war. Der Fremde hätte jede Gelegenheit gehabt, seine Waffe abzufeuern und sie zu töten. Er tat es nicht. Das unglaubliche Geschehen von vorhin wiederholte sich. Der Fremde starrte sie einfach nur an. Charity konnte seinen Blick trotz des verspiegelten Visiers vor seinen Augen regelrecht spüren. Charity erschoß ihn, bevor er seine Hemmungen überwinden konnte, welchen Grund dafür er auch immer haben mochte. Sein Helmvisier verwandelte sich in einen flammenspeienden Vulkan, als Charity einen Laserstrahl hineinjagte. Die Gestalt kippte leblos nach hinten und feuerte noch im Fallen ihre Waffe ab, aber der Strahl strich harmlos über Charity hinweg und ließ einen Teil der Deckenverkleidung schmelzen. Sie war mit zwei, drei Schritten im Bug des Schiffes, zog den toten Piloten von seinem Sitz und ließ sich selbst hineinfallen. Ihr Blick irrte verzweifelt über das Instrumentenpult. Die Kontrollen waren fremdartig, aber eindeutig für Menschen   gedacht. Hätte sie eine halbe Stunde Zeit gehabt, hätte sie vielleicht sogar lernen können, notdürftig damit zurande zu kommen. Leider hatte sie keine halbe Stunde. Sie warf einen hastigen Blick nach vorn und stellte fest, daß das Irrlichtern hinter dem Rumpf der EXCALIBUR noch immer anhielt. Hartmann lebte. Aber wie lange noch? Charitys Blick blieb an einem Hebel haften, der entfernte Ähnlichkeit mit einem antiquierten Joystick hatte. Sie griff danach und stellte zufrieden fest, daß sich das Schiff gehorsam in Bewegung setzte – bis das Shuttle heftig zu stampfen und zu schlingern begann. Auf dem Kontrollpult über ihr beschwerte sich

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