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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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schwierig. So was bedrückt junge Leute natürlich ganz besonders — und Frank ist völlig aus seinem gewohnten Gleis geraten. Er hat zu den besten Sportlern seiner Schule gehört und ist auch an der Universität sofort ins Leichtathletikteam aufgenommen worden. Auf der anderen Seite hatte er auch mit seinem Studium keinerlei Schwierigkeiten — und dann ist dieser gräßliche Unfall passiert! Frank durfte lange keinen Sport mehr treiben und fiel auch in seinen sonstigen Leistungen zurück. Dadurch ist er schwierig und reizbar geworden — einfach frustriert, wie man heutzutage wohl sagt.«
    Wir mußten beide lächeln, obwohl der Junge mir aufrichtig leid tat. Kein Wunder, daß er anfangs mürrisch und wortkarg gewesen war! »Aber jetzt scheint er sich wieder gefangen zu haben«, fuhr seine Mutter fort. »Finden Sie nicht auch, daß er wie befreit wirkt?«
    Ich wußte nicht recht, was ich sagen sollte, da ich seit der Ankunft der Woodfords kaum ein Dutzend Worte mit Frank gewechselt und ihn nur ein paarmal mit Annette hatte vorbeireiten sehen. Allerdings hatte ich dabei den Eindruck gehabt, als sei er gesünder und fröhlicher als in der ersten Zeit.
    »Ich habe ihn eigentlich kaum zu Gesicht bekommen«, antwortete ich ausweichend, »und wenn ich ihn gesehen habe, hat er im Sattel gesessen.«
    »Ja, er ist schon immer ein begeisterter Reiter gewesen«, bestätigte Mrs. Woodford. »Ich habe anfangs Bedenken gehabt, bis ich von Mrs. Lee erfuhr, daß Ihre Nichte ein nettes Mädchen bei sich wohnen hat, das etwas jünger als Frank ist. Sie können sich vorstellen, wie erleichtert ich war! In diesem Alter sind sie so schwierig...«
    »Eigentlich in jedem Alter«, meinte ich lächelnd. »Aber ich tröste mich mit dem Gedanken, daß unsere Mütter das Gleiche über uns gesagt und hinzugefügt haben: >Das wächst sich aus.<«
    Wir mußten beide lachen und unterhielten uns noch eine Weile über die Eigenarten der heutigen Jugend. »Ich weiß recht gut, daß wir schwierig gewesen sind«, sagte Mrs. Woodford, »aber wir haben wenigstens keine Vorliebe für alte Klamotten gehabt. Wir sind im Gegenteil stolz darauf gewesen, wenn wir sauber und ordentlich angezogen waren. Heutzutage ist das völlig anders.«
    Ich nickte zustimmend.
    »Haben Sie den Aufzug gesehen, in dem Frank hier angekommen ist?« fuhr seine Mutter fort. »Ich wollte, daß er einen guten Eindruck macht, aber ich habe nicht gewagt, ihn deswegen anzusprechen. Seiner Ansicht nach ist ein Kleidungsstück erst tragbar, wenn es nicht mehr neu und möglichst schon schmuddelig ist. Deshalb läuft er in ausgewaschenen Jeans und Sandalen herum und trägt diese scheußliche Glasperlenkette.«
    »Sogar mein Christopher hat mit seinen dreizehn Jahren eine unüberwindliche Abneigung gegen neue Sachen«, berichtete ich. »Er schneidet alte Jeans ab, um Shorts zu haben, und will nicht einmal, daß ich sie ihm säume. Ich kann nur hoffen, daß Larrys Christina nicht auf die gleiche Masche verfällt. Sie ist eine Schönheit, um die’s wirklich jammerschade wäre.«
    »Und was ist mit Annette? Ist sie auch ultramodern?«
    »Nein, eher ein bißchen altmodisch — aber das liegt an ihrer Erziehung. Als sie zu uns gekommen ist, hat Tony ihr erst einmal helfen müssen, ihre Kleider und Röcke zu modernisieren.«
    Mrs. Woodford lachte. »Na, das beruhigt mich aber. Wenn’s irgendwie geht, möchte ich verhindern, daß Frank noch mehr abgleitet.«
     
     
     

12
     
    Mit diesem Gespräch begann eine Freundschaft zwischen mir und Mrs. Woodford. Sie kam gelegentlich bei mir vorbei, oder ich besuchte sie in ihrem Ferienhaus. Frank sah ich dort nur selten, aber ich lernte Lester Woodford, ihren Mann, kennen und schätzen. Eines Tages erschien zu meiner Überraschung Frank bei uns und begrüßte mich ausgesprochen höflich.
    »Würden Sie und Ihr Mann uns erlauben, daß wir in Ihrem Wollschuppen eine Party veranstalten, Mrs. Russell?« fragte er.
    Ich starrte ihn verblüfft an. »Eine Party?« wiederholte ich ungläubig. »Aber wer würde denn kommen?«
    »Ich kenne ein paar junge Leute in Te Rimu. Hauptsächlich Schüler und Studenten, die jetzt Ferien haben, und ihre Freundinnen. Insgesamt wären es ungefähr zwanzig Personen, schätze ich.«
    »Kostet das nicht einen Haufen Geld, Frank?« wandte ich besorgt ein.
    Der junge Mann zuckte mit den Schultern. »Klar, so was ist nicht billig, aber mein Alter zahlt, wenn Sie uns im Wollschuppen feiern lassen. Er hat nur darauf bestanden, daß

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