Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
erwarten einen gewissen Luxus,
den ich ihnen nicht bieten kann. Du übrigens auch nicht.«
»Wichtig ist nur, daß die
Häuschen gemütlich sind, Susan. Außerdem brauchen wir uns keineswegs zu
beeilen. Keiner der Gäste will sofort kommen. Wir haben noch zwei Wochen Zeit .«
»Zwei Wochen! In vierzehn Tagen
ist das unmöglich zu schaffen !«
Aber ich stimmte schließlich
doch zu. So nenne ich es jedenfalls. Paul nennt es »Larry nachgeben«. Larrys Begeisterung
war einfach ansteckend, wir konnten das Geld gut brauchen, und was nützten uns die leerstehenden Häuser, wenn wir sie ebenso
gut vermieten konnten? Ich erzählte das alles Paul ,
der skeptisch blieb. Schließlich teilten wir uns die Gäste: Larry bekam die
sechsköpfige Familie, und ich nahm das ältere Ehepaar, das eine ruhige Woche
auf dem Lande verbringen wollte. Es war gut, daß Larrys Leute reiten konnten
und so tierlieb waren.
Dann stürzten wir uns in die
anstrengendsten zwei Wochen unseres Lebens.
2
»Als erstes müssen wir zu
Versteigerungen gehen«, entschied Larry in einem Tonfall, der keinen
Widerspruch duldete.
»Wie willst du das anfangen,
wenn die nächste Versteigerung fünfzig Kilometer von hier entfernt stattfindet
und die Gallone Benzin einen Dollar kostet ?« fragte
ich vernünftigerweise.
»Mußt du schon wieder nörgeln?
Wirklich schade, daß Tony nicht da ist. Sie würde mit Begeisterung mitmachen,
während du nur Einwände vorbringst. Wir rufen natürlich zuerst an und
erkundigen uns, ob sie Möbel haben, die für uns in Frage kommen. Aber als
allererstes brauchen wir eine Liste .«
Das war eine vernünftige Idee.
Larry kam herüber, und wir fuhren zu unserem Häuschen.
Es steht eineinhalb Kilometer
vom Haupthaus entfernt, was ich immer als Nachteil empfunden habe, wenn wir
dort Freunde unterbringen mußten, weil die Gästebetten nicht reichten.
Andererseits war es bestimmt ein Vorteil, wenn auf diese Weise ein gewisser
Abstand zu unseren Urlaubsgästen hergestellt war. Auf den ersten Blick wirkten
die Zimmer ziemlich verwahrlost, weil wir dort alles mögliche Gerümpel
abgestellt hatten, aber das ließ sich durch einen energischen Frühjahrsputz
ändern. Die Möbel waren einigermaßen brauchbar, wenn man sie durch Neukäufe
ergänzte.
Danach fuhren wir zu Larrys Häuschen
und stellten fest, daß die Situation dort ähnlich war.
»Ich weiß nicht, wie wir
innerhalb von vierzehn Tagen fertig werden wollen«, meinte ich. »Und wir müssen
eine Menge Gebrauchtmöbel kaufen .«
»Ich habe heute morgen bei
Versteigerern angerufen und von einem erfahren, daß er am Freitag eine
Haushaltsauflösung vornimmt. Die dürfen wir uns natürlich nicht entgehen
lassen! Aber jetzt zu meiner großen Überraschung: Der Colonel wird uns von
Nutzen sein .«
»Wie denn? Er weiß nichts von
unserem Plan und wäre bestimmt dagegen, daß wir die Häuser vermieten. Wie
meinst du das also ?«
»Er wird’s nicht gern
schlucken, aber vorläufig weiß er zum Glück noch nichts davon. Ich habe
inzwischen mit Anne telefoniert und erfahren, daß der Colonel einen großen
Schuppen voll alter Möbel hat, die er nicht braucht und von denen er
wahrscheinlich gar nichts mehr weiß. Du erinnerst dich doch daran, daß er bei
Wohltätigkeitsveranstaltungen immer den ganzen Kram aufkauft, den sonst niemand
haben will? Ich habe mich schon immer gefragt, was er damit tut, denn der
Colonel hat schöne alte Möbel, und Evans würde nie zulassen, daß dieses andere
Zeug ins Haus kommt .«
»Mrs. Evans hat mir einmal
erzählt, daß alles in einem Schuppen eingelagert wird«, bestätigte ich. »Aber
ich bezweifle sehr, daß wir etwas von diesen Scheußlichkeiten werden brauchen
können, Larry .«
»Anne sagt, daß vielleicht doch
einiges zu finden sein müßte, weil ihr Vater oft bei Haushaltsauflösungen
mitgeboten hat, wenn sich sonst niemand dafür interessiert hat. Wir sollten uns
unbedingt in dem Schuppen umsehen, bevor wir zu einer Versteigerung fahren .«
»Ich schlage vor, daß wir
zunächst Mrs. Evans anrufen. Hast du diesen Leuten übrigens mitgeteilt, daß du
sie mir als Gäste abgetreten hast ?«
»Ja. Sie sind durchaus zufrieden
damit, und ich habe für dich den gleichen Preis verlangt, der sich natürlich
ermäßigt, wenn sie länger als eine Woche bleiben. Ich habe Evelyn gefragt, was
sie verlangt, und den gleichen Preis genannt .«
Der Preis, den sie mir nannte,
erschien mir hoch, aber Larry hatte natürlich recht, wenn sie
Weitere Kostenlose Bücher