Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)
furchtbaren Gestalt aus...
HUNGER...GIER...LEBEN!
Ich fasste mir an die Schläfen.
Es war unerträglich.
GIB...MIR...
Der Zombie setzte mechanisch einen Fuß vor den anderen.
Wir wichen einige Schritte zurück. Um ein Haar wäre ich über einen der umgestürzten Grabsteine gestolpert.
Der Zombie folgte uns. Kalter Atem quoll als grauweiße Wolke aus seinem Mund heraus.
"Dieser Zombie ist nicht allein!", stellte Tom fest und deutete seitwärts. Ich wandte den Kopf. Eine weitere Gestalt hob sich aus dem Nebel heraus. Als sie näherkam, wurde erkennbar, dass es sich ebenfalls um einen Polizisten handelte.
Er wankte uns Schritt um Schritt entgegen.
Ächzende Laute kamen über die bleichen Lippen.
Der Blick war starr.
Im Gegensatz zu dem grauenerregenden Wesen, dass mir im Traum begegnet war, war dieser lebende Leichnam wenigstens noch nicht von der Verwesung heimgesucht worden.
"Sie wollen uns töten", stellte ich fest. "Tom, wir müssen hier weg!"
Wir wandten uns herum.
Tom nahm mich bei der Hand.
"Komm!", sagte er und zog mich mit sich.
Wir stoppten jäh.
Dunkle Schatten tauchten vor uns aus dem Nebel heraus auf.
Wankende Gestalten näherten sich. Ihr marionettenhafter Gang ließ keinen Zweifel daran, mit wem wir es zu tun hatten.
Eis-Zombies.
Auf geheimnisvolle Weise ins Leben zurückgerufene Leichen, halb verwest und in fleckigen Leichenhemden. Die augenlosen Gesichter waren alptraumhaft.
Es waren Dutzende...
Gnädigerweise verhüllte der Nebel die grausigsten Details.
In meinem Kopf hörte ich die Gedankenstimmen ihrer gierigen Seelen.
HUNGER...
GIB...
LEBEN!
Unersättlich waren sie.
Ich taumelte. Mir war schwindelig durch die Wucht ihrer geballten geistigen Energien. Tom hielt mich mit seinen starken Armen.
"Es geht schon", murmelte ich.
Ich versuchte, mich so gut es ging gegen den mentalen Einfluss dieser Kreaturen zur Wehr zu setzen und mich abzuschirmen.
Aber das war leichter gesagt als getan.
Tom stützte mich, zog mich mit sich, aber es blieb uns keine Möglichkeit zur Flucht. Wir waren in eine grausige Falle getappt. Von allen Seiten kamen die Zombies mit ihren steifen, marionettenhaften Bewegungen auf uns zu. Ihre Gedanken schrien nach unserem Tod und es schien nur noch die Frage zu sein, welche dieser Bestien uns ihrem Eishauch buchstäblich das Blut in den Adern gefrieren lassen würde...
Ich wagte gar nicht daran zu denken, was danach geschehen würde...
Vermutlich war das erst der Beginn des Grauens.
Der Gedanke daran ließ mich zittern wie Espenlaub.
Die beiden Polizisten haben sicher auch nicht in ihren Schlimmsten Alpträumen daran gedacht, als lebende Tote auf grausame Menschenjagd zu gehen...
Der Kreis wurde enger.
Die Zombies hoben wie auf ein geheimes Zeichen hin die Arme.
Ihre Hände streckten sich in unsere Richtung.
Als ob ein übermächtiger Puppenspieler im Hintergrund die Fäden gezogen hatte...
Der Gedanke ging mir nicht aus dem Kopf.
Wer? dachte ich. Wer könnte das sein?
Ein drohendes Knurren drang hier und da über die bleichen, aufgesprungenen Lippen der daherwankenden Leichname.
Wie hungrige Raubtiere...
Ich klammerte mich an Tom. Es blieb uns nichts anderes übrig, als immer weiter zurückzuweichen. Im Rücken spürte ich das Markierungsband der Polizei. Ich riss unabsichtlich einen der Pflöcke um, die nur provisorisch in die Erde gesetzt worden waren.
Einer der Zombies stieß eine Fontäne unmenschlich kalten Atems aus. Tom und ich wichen seitwärts aus. Der eiskalte Todeshauch verfehlte uns nur knapp. Und wir fühlten dennoch eine grausame Kälte, einen Schauder des Entsetzens.
Tom riss einen anderen Pflock aus der Erde.
Er schleuderte ihn dem Zombie entgegen.
Die Kreatur machte keine Anstalten, sich zu schützen. Sie unternahm nicht das Geringste. In dem augenlosen, halb verwesten Gesicht, bei dem an manchen Stellen bereits der blanke Knochen durch das eingefallene Fleisch schimmerte, regte sich nichts.
Es blieb eine kalte Maske.
Der Pflock traf den Zombie mit voller Wucht in Höhe des Oberkörpers. Die Wucht des Aufpralls ließ das Eis platzen.
Ein Riss zog sich durch den grauweißen Panzer. Teilweise splitterte er ab.
Aber den Zombie schien das in keiner Weise zu beeinträchtigen.
Er setzte seinen Weg unbeirrt fort.
Tom nahm sich einen der anderen Pflöcke und hieb damit auf den anderen Zombie ein, der bereits sehr nahe herangekommen war. Die Hiebe prallten ohne besondere Wirkung ab. Der Zombie stoppte kurz, dann schoss
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