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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Stimmen. Ich war mir sicher, dass es nicht um den unheimlichen Gedankenchor der Zombie-Seelen handelte...
    Ich glaubte die Worte zu verstehen, die da in ewiger Wiederholung gemurmelt wurden.
    Silben, die einer vergessenen Sprache entstammen mochten...
    "Macanuet..."
    Aus dem Nichts heraus erschienen sechs weißgewandete Gestalten, die sich an den Eckpunkten des Sechsecks postierten.
    Sie hoben die Hände. Ihre Gesichter waren von bronzefarbenen Masken bedeckt, die mit ihren Köpfen untrennbar verbunden waren. Die Masken bestanden zweifellos aus einem massiven Metall, das aber formbar blieb, sich veränderte. Zunächst wirkten die Masken konturlos. Durch kleine Öffnungen blickten flackernde Augen.
    Dumpf drangen die Beschwörungsformeln unter ihnen hervor.
    "Macanuet ketasarem..."
    Dann veränderte sich die Oberfläche der Masken.
    Tierhafte Mäuler bildeten sich, wurden weit aufgerissen und entblößten die grauenerregenden Gebisse furchtbarer Fabelwesen, die groteske Mischungen zwischen menschlichen und tierischen Eigenschaften darstellten.
    Sie hoben die Hände die ebenso metallisch schimmerten wie die Masken...
    Der ORDEN!, durchzuckte es mich.
    Schauder erfasste mich.
    Noch immer war ich so regungslos wie eine Steinstatue. Ich fühlte mich in meinem eigenen Körper wie in einem Gefängnis.
    "Cayamu! Cayamu!", riefen die Angehörigen des ORDENS DER MASKE den Namen ihres höchsten Wesens, das auf einer fernen Welt residierte und von dort aus den Untergang der Erde vorbereitete.
    Sie sind nicht wirklich hier! , erkannte ich.
    Die Mitglieder des ORDENS waren eigenartig transparent.
    Eine Vision?
    Das konnte nicht sein - und wenn, dann musste es sich um eine Vision handeln, die ebenfalls von den Eis-Zombies wahrgenommen wurde.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin fielen sie einer nach dem anderen auf Knie. Im selben Moment verschwanden die Lichtauren um sie herum. Die Zombies hoben die knochendürren, eisüberzogenen Totenhände. Ihre Münder öffneten sich, stießen eigenartige, dumpfe Laute aus, die wie der vergebliche Versuch wirkten, den Gesang der Maskenträger nachzuahmen.
    Ein Zombie nach dem anderen sank dann in die Erde ein, die auf geheimnisvolle Weise vor ihren eisgefrorenen Körpern zurückwich. Innerhalb von Augenblicken waren die schaurigen Todesgestalten verschwunden. Tiefe Löcher klafften dort, wo sie gestanden hatten.
    Ich glaubte, dass in meinem Kopf etwas explodierte.
    Vor meinen Augen war nur noch Licht. Alles drehte sich.
    Ich hatte das Gefühl zu fallen.
    Ich versuchte zu schreien, aber kein Wort kam über meine Lippen. Nicht einmal ein richtiger Gedanke ließ sich formen.
    Dann kam die Dunkelheit wie ein großes, schwarzes Tuch über mich.
    Ich hörte nur noch leise den Gesang der Maskenträger.
    "Macanuet ketasarem Cayamu..."
     
    *
     
    Als ich erwachte, blickte ich in das Gesicht eines Polizisten.
    "Heh, Sie, was ist mit Ihnen?"
    Ich schlug die Augen auf. Meine Kleider waren feucht und klamm. Ich fror entsetzlich und fühlte mich furchtbar.
    "Tom...", flüsterte ich, setzte mich auf und wandte den Kopf. Suchend ließ ich den Blick schweifen. Er befand sich wenige Meter von mir entfernt und war offenbar auch gerade erwacht. Er blickte zu mir herüber. Seine Züge wirkten verstört. Die Dinge, die wir erlebt hatten überstiegen alles, was sterbliche Menschen normalerweise zu erfassen in der Lage sind.
    Auch bei Tom befand sich ein Polizist.
    Ich lächelte ihm matt zu.
    "Patti...", sagte er, als er mich bemerkte. Er erhob sich.
    Der Polizist half ihm dabei. Ich hörte Stimmen aus dem Nebel.
    Der ganze Friedhof schien von Polizisten zu wimmeln. Etwas abseits sah ich die Gestalt von Inspector Barnes. Er musterte uns aus der Ferne, machte allerdings keine Anstalten, näherzukommen.
    Tom ging auf mich zu.
    "Warten Sie! Sie müssen hier wohl oder übel ein paar Fragen beantworten", meinte der Officer.
    "Einen Moment", sagte Tom.
    Er reichte mir die Hand und zog mich hinauf. Ich hatte noch ein leichtes Schwindelgefühl. Die Erinnerungen stiegen in mir auf, erschienen als düstere Schreckensbilder vor meinem geistigen Auge. Ich hatte plötzlich ein Gefühl, als ob mir jemand die Luft abzuschnüren versuchte.
    "Alles in Ordnung, Patti?", fragte Tom, während er mich in den Arm nahm und an sich drückte.
    Ich nickte leicht.
    "Ja...", hauchte ich. "Ich glaube schon."
    Sicher war ich mir da keineswegs.
    Ich war mir noch nicht einmal darüber völlig gewiss, ob das, was ich jetzt sah, Ausgeburt eines

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