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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die mich beunruhigt hängt damit zusammen, Patti." Tante Lizzy atmete schwer. Tiefe Furchen durchzogen jetzt ihr liebenswürdiges Gesicht. Sie deutete auf das Diktiergerät. "In den von Schlichtens Notizbuch ist nur ein Fragment enthalten. Aber wenn der ORDEN DER MASKE in der Lage war, das vollständige Ritual durchzuführen, dann..."
    "...dann ist er vielleicht im Besitz des zweiten Bandes?", erriet ich ihren Gedanken.
    Tante Lizzy nickte düster.
    "Davon müssen wir ausgehen..."
    "Dieses äußerst gefährliche Geheimwissen in den Händen von Weltuntergangsfanatikern", murmelte Tom. "Ein Gedanke, der einem den Schlaf rauben kann..."
     
    *
     
    Inspector Clansy von Scotland Yard betrat das Büro von Dr. Allan Madison im gerichtsmedizinischen Institut im Londoner Stadtteil Southwark. Clansy klopfte gegen den Rahmen der offenstehenden Tür.
    Madison blickte auf.
    "Hallo, Clansy! So spät noch unterwegs?"
    "Sie sitzen ja auch noch hinter ihrem Schreibtisch."
    "Lässt sich leider nicht ändern. Die Arbeit wächst uns hier langsam über den Kopf und dann ist auch noch ein Kollege ausgefallen..."
    "Ich verstehe", sagte Clansy.
    Madison erhob sich, ging zu einem der stählernen Karteischränke um ein paar Karten einzuordnen.
    Dann blickte er Clansy mit gerunzelter Stirn an.
    "Schickt Inspector Barnes Sie?"
    "Ich bin wegen des Toten aus der Cumberland Street hier..."
    "Der Erfrorene..."
    "Ja, genau."
    "Tut mir leid, Inspector. Ich habe noch keine Obduktion durchgeführt."
    "Der Fall sollte doch Priorität haben!"
    "Ja, was glauben Sie, was ich hier mache? Ich untersuche nur noch Leichen mit Priorität. Morgen kommt er dran, aber nicht mehr heute. Ich bin schon 14 Stunden im Dienst und so müde, dass ich nicht einmal das richtige Kühlfach finden würde."
    Clansy atmete tief durch.
    "Okay, okay, ich verstehe Sie."
    "Im übrigen dürfte ich Ihnen über eventuelle Ergebnisse auch gar nichts mitteilen, Inspector Clansy."
    Clansys Augenbrauen bildeten jetzt eine Schlangenlinie. "Wieso das?", fragte er sichtlich verwirrt.
    "Weil Inspector Barnes angeordnet hat, dass sämtliche Informationen, die den Fall betreffen nur direkt an ihn weitergeleitet werden sollen."
    "Aber ich..."
    "Persönlich - Sie verstehen?"
    Clansy nickte.
    "Finden Sie es nicht merkwürdig? Ich meine, dass er seinen Assistenten von den Informationen ausschließen will?"
    Madison zuckte die Achseln. "Das ist ein Problem, dass Sie am besten Barnes selbst klären..."
    "Kennen Sie ihn gut?"
    "Nicht besser als Sie. Er gilt als Eigenbrötler."
    Ein markerschütternder dumpfer Schrei ließ die beiden Männer zusammenzucken. Dann war eine rasche Folge heftiger Schläge zu hören.
    "Was war das?", fragte Clansy.
    Madisons Gesicht drückte eine Mischung aus Erstaunen und Ratlosigkeit aus.
    "Ich habe keine Ahnung...", murmelte er. "Das kam aus der Leichenhalle..."
    Erneut ertönte ein schauriger Ruf, der nur entfernt an eine menschliche Stimme erinnerte.
    Madison ging mit schnellen, entschlossen wirkenden Schritten voran, Clansy folgte ihm.
    Sie betraten die Leichenhalle.
    Wieder ertönte ein dumpfer Schrei. Dann ein Laut, der wie ein Ächzen klang. Die beiden Männer blickten sich um. Sie waren allein im Raum.
    "Die Laute scheinen von da vorne zu kommen!", meinte Clansy mit bleichem Gesicht. "Aus den Kühlfächern..."
    "Ich glaube nicht an Gespenster!", sagte Dr. Madison. Der Pathologe schien sich selbst davon überzeugen zu müssen. Mit vorsichtigen Schritten trat er auf die Front der Kühlfächer zu, in denen die noch zu obduzierenden Toten lagen.
    Ein heftiger Schlag wurde - offenbar von innen! - gegen eine der sargähnlichen Schubladen geführt. Die Außenseite der Lade vibrierte kurz.
    "Das ist das Fach, in dem der Tote aus der Cumberland Street liegt", murmelte Madison. "Aber... Das ist doch unmöglich."
    "Machen Sie auf!", befahl Clansy.
    "Er war tot! Eingefroren in einen Eisblock! Ich meine, er..."
    "Machen Sie schon - sonst tue ich es!"

Madison schluckte.
    Er zog mit einem kräftigen Ruck die Lade heraus, auf die der Leichnam gelegt worden war.
    Eisige Kälte kam aus dem Inneren des Kühlfachs heraus.
    Aber sie war nicht der Grund dafür, dass ein wahrhaft unmenschliches Frösteln den Pathologen erfasste. Dr. Madison zitterte.
    Er nahm gerade noch eine ruckartige Bewegung war und schrie, als sich die eisigen Hände um seinen Hals legten.
    Der Erfrorene war zu unheimlichem Leben erwacht. Er setzte sich auf. Den Hals des Pathologen ließ er dabei nicht los.
    Sein

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