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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bewachsenen Mauer.
    Mit einem markerschütternden Urlaut kam das Wesen hinter uns her. Es war nicht besonders schnell. Aber das brauchte es auch gar nicht zu sein.
    Unter dem Torbogen drehte ich mich halb herum, blickte über die Schulter und sah das Monstrum die vierfingrigen Hände heben. Die Hände begannen sich zu verfärben. Sie glühten wie flüssiges Metall. Tom stieß mich zur Seite. Wir taumelten, während grelle Strahlen mit einem durchdringenden Zischlaut aus den Händen des Wesens herausschossen. Wir lagen auf dem Boden.
    Die Strahlen zischten dicht über uns hinweg.
    Dort wo sie auftrafen, verdorrten innerhalb von Sekundenbruchteilen die Pflanzen. Gräser wurden grau und zerfielen zu ascheartigem Staub.
    Wir rollten auf dem Boden herum und hechteten hinter die dicke graue Mauer, von der wir hofften, dass sie einen gewissen Schutz bieten konnte. Wieder zischten Strahlen durch die Luft. Sie trafen offenbar die äußere Seite der Mauer, die für Augenblicke von einer grellen Aura aus gleißendem Licht umgeben wurde. Dann veränderte sich die Farbe der Steine. Sie begannen zu glühen, ähnlich wie die Hände des Monstrums.
    Die kosmischen Kraftlinien , dachte ich. Vielleicht ist das ihr Einfluss...  
    "Los, weg hier!", meinte Tom. Wir rappelten uns hoch. Es gab nur eine einzige Möglichkeit.
    Und so rannten wir auf den Eingang des Tempels zu. Er bestand aus einem steinernen Rundbogen, der mit uralten Schriftzeichen und Darstellungen von Gottheiten verziert war. Der Bogen wirkte wie der Eingang eines dunklen Tunnels. Was dahinter lag, war nicht zu sehen. Es lag im Schatten. Tom drehte sich kurz um.
    Ein unmenschlicher, brüllender Laut ließ uns zusammenzucken.
    Wir starrten dem Monstrum entgegen, das nun das Tor der äußeren Tempelmauer erreicht hatte.
    Es beugte sich nieder, um das Tor durchschreiten zu können. Wir wichen ins Innere des Tempels zurück, so dass der Schatten uns nun vollkommen einhüllte.
    Wir verhielten uns ruhig, während das augenlose Monstrum den Kopf drehte, so als würde es uns suchen.
    Etwas orientierungslos stand es da, wandte immer wieder den Kopf, während die Hände nach wie vor wie glühende Kohlen aussahen. Das Leuchten, das sie völlig durchdrang, pulsierte jetzt.
    Ich fühlte einen Druck in der Schläfengegend.
    Etwas tastete nach mir. Wie ein mentaler Fühler... Möglicherweise verfügte das Wesen über gar keine optischen Sinnesorgane, sondern nur über jene eigenartige Form der Wahrnehmung, die man paranormal nennt..
    "Es sieht uns nicht"..., flüsterte Tom.
    "Aber ich bin überzeugt davon, dass es uns längst entdeckt hat", erwiderte ich.
    Das Wesen näherte sich.
    Der brummende Laut, der von ihm ausging wurde immer drohender. Die tiefen Untertöne drückten in der Magengegend. Selbst auf diese Entfernung, von sicherlich immerhin noch zwanzig Metern hin.
    Es war fast unerträglich.
    Wir zogen uns weiter zurück, versuchten, keinen Laut zu verursachen, eins zu werden mit der Dunkelheit des Schattens, in dem wir uns befanden. Schließlich wussten wir letztlich nicht, als welche Weise dieses Wesen uns wahrnahm und ob es uns dadurch, dass es mein Bewusstsein ertastete, mich auch orten konnte.
    Wahrscheinlich tut es dasselbe auch mit Tom , ging es mir durch den Kopf. Der Unterschied war nur, dass Tom es nicht bemerken konnte...
    Schritt um Schritt drangen wir tiefer in das Gewölbe vor. Und dann...
    Ich berührte eine kalte, feuchte Wand, von der der Geruch von Moder und Alter ausging.
    "Nein...", flüsterte ich.
    Es gab keine Möglichkeit, weiter in den Tempel vorzudringen.
    "Die Mauer war noch nicht hier, als ich das letzte Mal hier war!", meinte Tom. Auch ihm war die Verzweiflung anzuhören. Ein brüllender Laut ließ uns herumfahren. Die glühenden Hände des Monstrums erhellten das schattige Gewölbe wie ein Dutzend Fackeln. Hoch ragte das Monstrum vor uns auf. Das Gewölbe war gerade hoch genug, so dass das Wesen sich ganz aufrichten konnte.
    Die Laute, die unter dem glänzenden dunklen Panzer hervordrangen, klangen beinahe wie ein höhnischer Triumph. Das Wesen ließ sich Zeit.
    Beinahe so, als wollte es diesen Moment richtig auskosten. Es hatte uns, da wo es uns zweifellos haben wollte. In einer ausweglosen Falle.
    Hinter uns die graue Steinwand, die plötzlich eine weitere Flucht ins Innere des Tempels verhinderte. Und ganz offensichtlich waren wir nicht die ersten, die hier Zuflucht gesucht hatten.
    Knochen lagen vor der Mauer.
    Gebeine von Menschen, Halbaffen und

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