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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Seele zu treffen. Jemanden, dem dieselben Dinge am Herzen liegen wie mir. Ein Mann, der sein Leben der Erforschung des Ungewöhnlichen gewidmet hat - ohne Rücksicht auf die Meinung seiner Zeitgenossen..." Sie seufzte. Bewunderung schwang in ihrem Tonfall mit. "Aber er wäre nicht der erste, der dem ORDEN DER MASKE nicht freiwillig dient", setzte sie dann noch hinzu. "Und vielleicht gibt es eine Möglichkeit, von Schlichten aus dem Einfluss dieser Sekte zu befreien."
    Ich erwiderte das matte Lächeln, dass sich auf Tante Lizzys Gesicht zeigte.
    Dass ihre Einschätzung reichlich optimistisch war, brauchte ich nicht auszusprechen. Ich war überzeugt davon, dass sie es im Innersten selbst wusste.
    Ich nippte an meinem Kaffee, stützte den Kopf auf die linke Hand und schloss für einige Augenblicke die Augen.
    Ich war wirklich hundemüde und hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich den nächsten Tag im Redaktionsbüro der LONDON EXPRESS NEWS überstehen sollte...
    Wahrscheinlich würden meine Artikel, die ich dann in die Computertastatur hackte, sprachlich noch mangelhafter sein, als die Übersetzungen meines Kollegen Dalglish.
    Ich stellte mir vor, wie Michael T. Swann in seiner Verzweiflung meine Artikel Dalglish zur Überarbeitung gab und schmunzelte unwillkürlich...
    Doch dann machten diese inneren Bilder plötzlich anderen Platz.
    Ich sah einen Mann vor mir. Ein gehetzt wirkendes Gesicht mit blassblauen Augen. Die Wangen von grauen Bartstoppeln überwuchert...
    Es war unübersehbar, dass dieser Mann Angst hatte.
    Todesangst.
    Er stieg aus seinem Wagen. Der Wind fuhr ihm durch das Haar. Er schlug sich den Kragen seines dunkelgrauen Wollmantels hoch. Die Finger zitterten, als er sich eine Zigarette anzündete...
    Undeutlich nahm ich die Umgebung wahr, in der sich der Mann befand.
    Es war ein Schiff.
    Genauer: Eine Autofähre. In großen Lettern war ihr Name zu sehen: CHANNEL QUEEN. Darunter etwas kleiner die Strecke, auf der dieses Schiff eingesetzt wurde: BOULOGNE SUR MER -
    FOLKSTONE.
    "Patti, was ist los?", fragte Tante Lizzy. "Du bist ja ganz blass geworden!"
    Ich hörte ihre Stimme wie aus sehr großer Entfernung. Sie klang wie ein fernes, undeutliches Echo. Für Augenblicke war ich an Bord dieser Fähre. Ich wusste plötzlich den Namen dieses Mannes. Er hieß Jason Matthews, war Engländer und für Bruchteile von Sekunden konnte ich die namenlose Angst spüren, die ihn verfolgte.
    Er flüsterte einen Namen.
    "Maraguene..."
    Und dann sah ich, wie sich etwas in seinen Augen spiegelte.
    Bronzefarbene Masken, die zuerst konturlos waren und sich dann in tierhafte Fratzen verwandelten...
    "Patti!"
    Tante Lizzy hatte mich an den Schultern gefasst. Sie sah mich besorgt an.
    "Halte mich jetzt nicht für verrückt", sagte ich.
    "Aber, Patti. Habe ich das jemals getan?" Sie strich mir das Haar zurück. "Du hattest eine Vision, nicht wahr?"
    Ich nickte.
    "Ein Mann ist auf einem Schiff von Boulogne-sur-Mer nach Folkstone oder wird es bald sein, ich weiß es nicht genau. Er kommt auf direktem Weg aus dem Chateau Guraneaux - jenem Schloss, auf dem Maraguene residiert. Er ist auf der Flucht vor den Maskenträgern..." Ich atmete tief durch und fühlte den Puls wie wild schlagen. "Ich muss los", sagte ich.
    Ich war schon fast bei der Tür, als Tante Lizzys Stimme mich zurückhielt.
    "Wohin denn? Meine Güte, was hast du vor, Kind?"
    "Nach Folkstone", sagte ich. "Vielleicht komme ich noch nicht zu spät und dieser Mann ist noch in der Lage mir meine Fragen zu beantworten..."
     
    *
     
    Ich stieg in den kirschroten Mercedes 190, den Tante Lizzy mir geschenkt hatte und brauste damit durch die nächtlichen Straßen Londons. In diesen frühen Morgenstunden, bevor die Stadt wirklich erwacht und der Berufsverkehr begonnen hatte, konnte ich recht schnell vorankommen.
    Unterwegs rief ich Tom per Handy an.
    Er klang nicht gerade sehr begeistert, als ich ihn aus dem Bett klingelte und ihm in knappen Worten auseinandersetzte, worum es ging. "Tom, bitte, komm einfach mit! Ich weiß nicht, wem ich mich anvertrauen sollte..."
    Tom seufzte.
    "Wann wirst du hier sein?"
    "In der Ladbroke Grove Roads? In fünf bis zehn Minuten, wenn mich keine Polizeistreife unterwegs anhält, weil ich zu sehr auf das Gaspedal trete!"
    "Okay, okay... Ich werde fertig sein!"
    "Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann!"
    "Ich hoffe, du weißt das zu schätzen!"
    "Weiß ich, Tom... Bestimmt!"
    "Okay."
    "Tom?"
    "Ja?"
    "Ich liebe dich."
    "Ich dich auch,

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