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überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

Titel: überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich glücklich schätzen, weil das auch hieß, dass Papa Dare nicht aus Tir nan Óg gerissen wurde. Ihr Geschäft würde vermutlich leiden, wenn ihr die Kraft der Brosche nicht mehr zur Verfügung stand. Aber diesem Problem würde sie sich stellen, wenn es soweit war.
    Colin starrte die reich verzierte Brosche an. Er wusste, was es Alana kostete, diese Entscheidung zu treffen. Er wollte ihr sagen, dass sie das nicht tun musste, aber er konnte ihr auch nicht etwas vormachen und behaupten, dass Alcott sie nicht finden würde. Seine Argumente galten noch immer: Adair MacArdrys Verbindung zu dem Schmuckstück zu zerstören war die einzige Lösung, die garantierte, dass es Alcott unmöglich wäre, die Brosche einzusetzen, um Alanas Urgroßvater aus dem Grab zu sich zu rufen.
    Aber Colins Kampf mit den Simulacra hatte seine Kraftreserven erschöpft. Und ohne Zugang zu seinem Werkzeug in seiner Werkstatt blieb ihm nur reine Magie, um die Brosche umzuarbeiten. »Wenn ich das jetzt tue, bleibt mir keine Kraft, um Alcott zu bekämpfen. Ich kann dich dann nicht mehr beschützen.« Es wäre einfacher, wenn er sie einfach zerstörte.
    »Du musst nicht allein gegen die Simulacra kämpfen. Ich kann dich unterstützen«, erwiderte Alana. Ihre hellen Augen funkelten. »Selbst wenn die Macht der Brosche gebrochen wird, bin ich nicht völlig hilflos.«
    Sie krallte sich mit der freien Hand in seinen Jackenaufschlag. »Wenigstens können wir ihm das hier verweigern. Ohne die Brosche lässt er uns vielleicht in Ruhe. Er hätte dann nichts zu gewinnen, wenn er uns angreift.«
    Außer ihr Schweigen. Das Erschaffen von Simulacra war illegale Nekromantie. Das galt sogar für das Militär.
    Er nahm die Brosche. »Also gut.«
    Colin kniete sich auf die Plattform. Er betrachtete nachdenklich den Malachit in der Mitte und die barocken Kurven und Spiralen. Er fragte sich, was er daraus machen wollte. Die Brosche war ein wirklich auffälliges Stück, aus schwerem Gold gearbeitet, und von der Magie fühlte sie sich warm an. Die Umwandlung würde recht drastisch ausfallen müssen, damit die Verbindung zu Adair MacArdry unterbrochen wurde.
    Wie viel einfacher wäre es da, sie einfach zu zerstören. Es würde weniger Energie erfordern und ihm mehr für den bevorstehenden Kampf lassen. Aber er konnte Alanas Vertrauen nicht missbrauchen. Nicht, nachdem sie ihm endlich das Schmuckstück anvertraut hatte.
    Es wäre eine Herausforderung, das Schmuckstück so umzuarbeiten, dass der Zauber nicht gebrochen wurde. Und wäre das nicht ein hübscher Beweis seines Könnens? Er grinste innerlich, weil er sich eingestehen musste, dass das schon ein gewisses Maß an Arroganz in sich barg. Es würde seinem künstlerischen Ego nicht genügen, einfach nur die Verbindung zu kappen.
    Aber wie sollte er es verändern, damit das Stück danach zu Alana passte? Er schloss die Augen und betete zu Brigit, dass sie ihm eine Inspiration sandte.
    Als Antwort sah er vor seinem inneren Auge das Bild einer Halskette aus feinen, goldenen Kettengliedern, die zu Alanas zarten Gesichtszügen passten. Ja!
    Kraft strömte in seine Hände. Die Hitze drängte vor. Es war, als öffnete man die Klappe zu einem Schmelzofen.
    Die Brosche erglühte in seinen Händen. Das Gold schmolz. Es floss in kleine Fäden. Ein Spinnennetz aus Licht und Metall, das sich seinem Willen unterwarf. Mondlicht ließ es silbrig schimmern, als schenkte Arianrhod ihm ihre Gnade.
    Er sammelte die letzten Funken seiner Magie und bündelte sie zu einem gezielten Energiestrahl, mit dem er die Verwandlung der Brosche in einem Funkenregen vollendete. Ausgelaugt aber zufrieden streckte er die zitternden Hände aus. Zwischen seinen Fingern hing eine hübsche Kette. Die feinen Kettenglieder bildeten ein Netz, in dem der Anhänger aus Malachit ruhte.
    Eine rasche Überprüfung verriet ihm, dass in dem dunkelgrünen Stein immer noch Kraft wohnte. Aber das konnte auch ein bloßes Echo der vergangenen Kraft sein. Nur ein Baummagier könnte das mit Sicherheit sagen.
    Colin präsentierte Alana das Schmuckstück mit einer überschwänglichen Geste. Mit seiner Lässigkeit kaschierte er die Schwäche, die ihn erfasst hatte. Die Beklommenheit und die Sorge auf ihrem Gesicht weckten Zärtlichkeit in ihm. Es war egal, wie gut er seine Magie ausübte. Sie hatte gerade die letzte Verbindung zu ihrem Urgroßvater verloren. Ungezwungene Lässigkeit war im Moment fehl am Platz.

5
    Alana berührte mit zitternden Händen die feinen Glieder

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