Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights

Titel: überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
obwohl er kaum ein Geräusch machte. Auch nicht, als sie ins Wasser gestiegen waren.
    Alana riskierte einen raschen Blick über ihre Schulter, weil sie sichergehen wollte, dass er tatsächlich hinter ihr war. Sie war erleichtert, weil hinter ihnen kein Simulacrum auftauchte. »Ich konnte dich nicht so zurücklassen«, zischte sie. »Was hast du dir bloß dabei gedacht!« Sie nahm sich die Zeit, ihn anzustarren, da sie zumindest für den Augenblick die Simulacra abgeschüttelt hatten.
    »Ich musste dich in Sicherheit bringen.« Er hatte sich offensichtlich wieder etwas erholt und erwiderte ihren Blick trotzig. Seine Brust hob sich, er schnaufte wütend, weil sie die Dreistigkeit besaß, seine Motive in Frage zu stellen.
    Der Moment, als sein Feuer verschwand und er unter dem Simulacrum begraben wurde, stand ihr noch allzu deutlich vor Augen. In jenem Augenblick hatte sie geglaubt, er sei tot.
    Alana schluckte schwer. Ihr Herz schlug nicht zum ersten Mal in dieser Nacht bis zum Hals. Sie packte seine Jackenaufschläge, zog ihn zu sich herunter und blickte ihm forschend ins Gesicht. Das Mondlicht, das durch das Blätterdach gefiltert wurde, half ihr wenig. »Geht es dir gut?«
    Colin zögerte. Eine leichte Furche grub sich zwischen seine Augenbrauen. Sie wusste, dass er mit sich rang, ob er die Ereignisse herunterspielen sollte. Eine kleine Unannehmlichkeit, mehr nicht.
    »Es war nicht gerade angenehm, solange es andauerte. Aber ich habe keine bleibenden Schäden davongetragen.« Er zuckte mit den Schultern, als wollte er ein schweres Gewicht abschütteln. »Es ist aus und vorbei. Ich denke lieber nicht weiter darüber nach.« Er legte die Hand an ihre Wange. Eine federleichte Berührung, die ihren Körper mit Wärme durchströmte. »Danke, dass du mich herausgezogen hast. Aber jetzt konzentrieren wir uns lieber darauf, zu gewinnen.«
    Sie bezweifelte, dass das alles war, was er sagen wollte. Aber er hatte recht: Es gab anderes, worum sie sich sorgen mussten. Sie respektierte seinen Wunsch und wandte sich wieder stromabwärts. Sie versuchte, den Pfad zu finden, der zu dem Hain führte, zu dem sie wollte. Sie hoffte, der Bach nahm nicht Anstoß an ihrer Anwesenheit, solange sie danach suchte.
    »Ich habe noch nie beobachtet, wie Pflanzen so schnell wachsen. Selbst dann nicht, wenn Baummagie im Spiel ist. Wie hast du das gemacht?«
    »Meine Brosche ist ein Amulett«, antwortete Alana abwesend. Sie hielt weiter Ausschau nach Wassergeistern. »Sie verstärkt meine eigene Magie.«
    Es war ein weiterer Albtraum, vor dem sie floh. Aber dieses Mal war sie nicht allein. Dieses Mal stärkte ihr jemand den Rücken und teilte die Gefahr mit ihr. Jemand, der bereit war, für sie zu sterben. Das war ein Riesenunterschied.
    Eine buschige Weide auf einer Seite des Bachlaufs fiel ihr ins Auge. Sie hielt inne. Über den Bach gebeugt sah die Weide aus wie eine Frau, die ihr langes Haar wusch.
    Sie waren weit genug vorangekommen. Wenn sie sich richtig entsann, führte die Lücke in der Böschung neben der Weide zu einem Weg, der direkt zum zentral gelegenen Hain führte, nach dem sie suchte. Alana drehte sich um und wollte den Bach mit seinem kalten Wasser verlassen.
    »Warte.« Colin legte eine warme Hand auf ihre Schulter und hielt sie zurück. »Alcott verfolgt deine Spur. Es muss so sein. Er ist vermutlich nicht so vertraut mit den Schwingungen der Malachitbrosche.«
    Sie blickte ihn mit gerunzelter Stirn an. »Das heißt?«
    Er bückte sich und hob sie mit einer fließenden Bewegung auf seinen Arm. Er hatte sich erstaunlich schnell erholt.
    »Colin!« Alana kreischte überrascht auf und schlang instinktiv die Arme um seinen Hals, um sich gegen seine Brust zu drücken. »Du kannst mich nicht tragen!«
    Er hob die Brauen. »Aber das ist genau das, was ich gerade mache. So berührst du den Boden nicht.« Er hievte sie noch höher. Ihr Herz stockte. »Wir gehen dort entlang?«, fragte er und wies mit einem Nicken auf die Lücke in der Böschung.
    Alana konnte nur stumm nicken. Sein Handeln verblüffte sie. Auch wenn sie lieber auf den Füßen geblieben wäre, hatte es keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren, wenn er einen guten Grund hatte. Sie durften es Bryce nicht zu einfach machen. Soweit sie es beurteilen konnte, hielt dieser Erdwurm ohnehin alle Trümpfe in der Hand.
    Colin erklomm die steile Böschung und trug sie mit bemerkenswerter Leichtigkeit weiter. Sie war nicht so schwer wie andere Frauen, aber überdurchschnittlich groß. Das

Weitere Kostenlose Bücher