überSINNLICHE Nächte - überSINNLICHE Nächte - Wild Nights
Pfahl in sein Herz stieß und ihn tötete, um sich selbst zu verteidigen.
Und noch immer verfolgten sie unzählige Fragen.
Kaufte sie ihm diese Vampirsache wirklich ab?
Wie konnte sie sich sonst diese außergewöhnlichen Dinge erklären, die er direkt vor ihren Augen getan hatte?
Sollte sie nicht lieber die Polizei informieren?
Gab es ein Gesetz, das verbot, sich als Vampir auszugeben? Und wo sie schon mal dabei war: Gab es ein Gesetz, das verbot, ein Vampir zu sein? Vielleicht saugte er ja auch nur willige Opfer aus. Ein Mann, der so unglaublich sexy war, musste doch unzählige Frauen haben, die bereit waren, für ihn den Hals zu entblößen. Besonders, wenn er erstmal mit diesem unglaublich geilen Oralsex anfing, der ihr schier den Verstand geraubt hatte ...
Und die nervigste Frage von allen war diese: Warum wollte sie ihn - trotz allem - tief in ihrem Herzen?
Erin öffnete die Wagentür und zögerte, weil sie den widerhallenden Klang von Schritten hörte. Ungeduldig ignorierte sie ihr hämmerndes Herz, schwang die Beine aus dem Wagen und stieg aus. Natürlich hörte sie Schritte. Sie war in einem Parkhaus, das zu einem Bürogebäude gehörte, und um Viertel nach sieben war sie nicht die Einzige, die zu dieser Zeit anfing zu arbeiten. Ihre Empfangsdame Jessica, die auch die Buchhaltung machte, fing zum Beispiel schon um sieben an.
Sonnenstrahlen strömten in das Parkhaus, das an den Seiten offen war. Die Mitte der Parkebene, wo sich auch die Fahrstühle und das Treppenhaus befanden, war schattig und dunkel. Nachdem sie ihren Wagen abgeschlossen hatte, klappte Erin ihr Handy auf und wählte die Nummer ihres Büros. Sie wollte mit Jessica oder jemand anderen reden, solange sie im Parkhaus unterwegs war.
»Miss Kennedy?«
Die barsche Stimme eines Mannes überraschte sie. Ihre Finger rutschten von der Tastatur des Handys ab. Es war nicht Michael Stimme. Sie wirbelte herum.
Ein Mann trat aus den Schatten auf der anderen Seite ihres Wagens. Gegen das grelle Sonnenlicht sah sie nur seine Silhouette. Doch obwohl ihr sein Gesicht im Gegenlicht verborgen blieb und der Mann groß war, wusste sie sofort, dass es nicht Michael war. Dieser Kerl war gedrungen. Er wirkte auf sie wie eine schwarze Wand.
Langsam konnte Erin mehr erkennen. Sie erkannte das Mammut, das sie anstarrte. Dave Phillips. Ein verheirateter Bauunternehmer, der sich unter dem Usernamen »reichundverfügbar« im Internet als Single ausgab. Erst gestern hatte sie seiner Frau Megan Phillips einen Bericht geschickt und den Verdacht ihrer Klientin bestätigt, dass ihr Mann ihr chronisch untreu war.
Phillips kam bedrohlich näher. »Wissen Sie, Lady, es wäre besser, wenn Sie sich aus meinen Privatangelegenheiten heraushalten würden. Meine Frau wird mich nicht verlassen. Sie hat nur Ihre Zeit verschwendet. Wir haben das schon früher durchgemacht. Ich schlage Ihnen daher vor, Sie hören auf, Ihre Nase in mein Privatleben zu stecken. Wenn Sie wissen, was gut für Sie ist.«
Erin konnte es nicht glauben. Dieser kahlköpfige Grobian sprach mit ihr, als wäre er ein zweitklassiger Gangster. »Wollen Sie mir etwa drohen?«
Er straffte seine breiten Schultern. Seine fleischige rechte Hand ballte sich zur Faust. »Sie können es verstehen, wie Sie wollen«, sagte er und machte einen weiteren schwerfälligen Schritt auf sie zu.
Wollte er sie wirklich schlagen? Nun, er würde sich einen Tritt in die Eier einhandeln, bevor er auch nur ...
Hinter ihr explodierte etwas. Eine unglaubliche Kraft stieß sie nach vorne, obwohl sie nichts spürte, das sie getroffen hatte.
Sie schaffte es mit Mühe, auf den Füßen zu bleiben und hielt einen Aufschrei zurück.
Ein großer Mann in einem schwarzen T-Shirt und einer schwarzen Lederhose packte Phillips an der Kehle und drückte ihn gegen einen Betonpfeiler. Obwohl Phillips mehr als 250 Pfund wiegen musste, hielt ihn sein Angreifer hoch, als wöge er nichts.
Michael.
Erin schnappte nach Luft. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass Michael aus den Schatten aufgetaucht war, um sie zu beschützen. Michael sah beängstigend aus. Sein Gesicht war vor Wut verzerrt, der Mund weit geöffnet. Seine Reißzähne waren lang und gebogen. Eine tödliche Waffe.
Michael drehte den Kopf seines Opfers nach hinten, um besser an seinen dicken Hals zu kommen.
»Nein! Michael, nein! Hör auf! Mach das nicht!«, schrie Erin.
Zu spät. Entsetzt schlug sie die Hand vor den Mund, als Michael in Phillips Hals biss.
Sie konnte nicht zulassen,
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