Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
vorschriftsmäßig überprüfen!«
Nur halb motiviert, aber nicht willens, sich mit ihrem Chef auseinanderzusetzen, liefen Petrowski und Hinze los. Albert Schulze, der bei der ganzen Diskussion völlig teilnahmslos herumgestanden hatte, machte keine Anstalten, den Zweien zu folgen.
»Vergesst Schulze nicht, der will von euch noch was lernen. Aber ... passt auf, dass er nichts anfasst und kaputtmacht. Oder, dass er unterwegs einschläft!«
Das ganze Revier schüttelte sich vor Lachen. Keiner schien Mitleid mit dem Praktikanten zu haben, den ihr Chef vom großen Chef als Assistent ganz unfreiwillig aufs Auge gedrückt bekommen hatte. Mit zornigem Gesichtsausdruck trottete Schulze den zwei Polizisten hinterher, ohne aber etwas zu erwidern.
Hamburg
Donnerstag, morgens
Die Spurensicherung und die Brandexperten hatten die Untersuchung der ausgebrannten Wohnung noch in der Nacht weitgehend abgeschlossen. Spuren wie Brandbeschleuniger oder Ähnliches, die auf eine Brandstiftung hindeuteten, waren dabei allerdings nicht gefunden worden. Unklar geblieben war jedoch die eigentliche Ursache des Feuers. Den Analysen zufolge hätte es im Wohnzimmer und in der Küche nahezu gleichzeitig ausgebrochen sein müssen. Die elektrischen Heizelemente, die man im Fußboden und in der Wand verbaut hatte, waren völlig zerstört. Möglicherweise handelte es sich dabei ja um die Auslöser des Brandes. Doch das konnte nur durch eine eingehendere Analyse im Labor herausgefunden werden.
Ungeklärt war auch noch immer die Identität der zwei zwielichtigen Gestalten, die in der Anwaltskanzlei in der Etage darüber mit Rauchvergiftung und Verbrennungen aufgefunden worden waren. Ob sie etwas mit dem Feuer zu tun hatten oder nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren, würde noch aufzuklären sein.
Gert Mayer-Schaumberg war gerade auf dem Weg ins Universitätskrankenhaus nach Eppendorf. Bevor er sich ein Urteil bilden konnte, wollte er erst die Zwei verhören. Da er aus dem Krankenhaus die Information erhalten hatte, dass beide jetzt wieder bei Bewusstsein wären und zumindest kurz befragt werden könnten, hatte er sich mit Julia Schröder, einer engagierten jungen Kollegin, auf den Weg gemacht. Julia strahlte über ihr ganzes Gesicht, als der Chef sie, die Jüngste in der Abteilung, auswählte, um ihn zu begleiten.
Der Verkehr war wieder einmal unerträglich und Mayer-Schaumberg hatte fast das Gefühl, dass sich die Ampelschaltung der Hansestadt gegen ihn verschworen hatte, da es wirklich keine einzige Ampel gab, die nicht kurz vor ihm auf Rot umschaltete. Nur an einer Kreuzung leuchtete ihm kein rotes Licht entgegen. Das lag aber auch nur daran, dass dort die Ampel ganz ausgefallen war. Und gerade hier kamen sie aus einer Nebenstraße, sodass es ewig dauerte, bis sie endlich weiterfahren konnten. Mehrmals hatte es ihm in der Hand gezuckt, das mobile Blaulicht aufs Dach zu heften und einen Notfall vorzutäuschen. Doch das verstieß ganz klar gegen die Vorschriften und mit der jungen Kollegin auf dem Beifahrersitz musste er als Chef natürlich Vorbild sein und sich an die Regeln halten.
Schließlich erreichten sie das Krankenhaus. Eine Horde Biker mit laut knatternden Motorrädern kam ihnen in der Zufahrt zum Parkplatz entgegen, sodass Mayer-Schaumberg erst einmal mit seinem Auto an den Rand fahren musste. Er wollte nicht riskieren, den einen oder anderen Lackschaden abzubekommen, da die Motorradgang mit ihren Harleys keinerlei Anstalten machte, so weit zur Seite zu fahren, dass er mit seinem Wagen hätte vorbeikommen können.
Endlich am Eingang angekommen, liefen die zwei Beamten sofort zur Intensivstation, wo die Verdächtigen versorgt wurden. Doch schon auf halbem Weg kamen ihnen die zwei Polizisten entgegen gerannt, die Mayer-Schaumberg zur Bewachung eingeteilt hatte. Ali Murrat lief Blut über das Gesicht, das von einer Platzwunde an der Stirn kam. Julia, die direkt neben dem Hauptkommissar lief, stockte bei dem Anblick und ihre Gesichtszüge froren ein.
»Alles halb so wild«, besänftigte Murrat, als er sie und auch den fragenden Blick seines Chefs bemerkte, »Da waren auf einmal zehn, zwanzig von diesen Typen und wollten die Zwei einfach mitnehmen. Ich hab zwar versucht, sie daran zu hindern, doch dann habe ich einen drübergezogen bekommen ...«
»Und wo waren sie in der Zwischenzeit?«, wollte Mayer-Schaumberg von dem anderen Beamten wissen.
»Ich ... ähh ... ich habe ... ich war ...«, stotterte Karl
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