Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Fischer los und bekam einen feuerroten Kopf.
»Was jetzt?«, wurde der Hauptkommissar ungeduldig.
»Es war ja eigentlich alles ganz ruhig. Karl war gerade losgegangen, um von den Schwestern etwas Kaffee zu organisieren. Schließlich mussten wir schon die ganze Nacht wach bleiben und die Ablösung ist immer noch nicht da«, verteidigte Murrat seinen Kollegen.
»War das so?«, hakte Mayer-Schaumberg noch einmal nach und Fischer nickte einfach nur schweigend.
»Das waren ganz sicher die Biker, die vorhin gerade an uns vorbeigefahren sind«, warf nun Julia Schröder ein, die bisher etwas geistesabwesend dagestanden hatte.
»Wir müssen denen sofort hinterher! Die bekommen wir noch!«, setzte Murrat fort und war, dicht gefolgt von seinem Kollegen und Julia schon einen Treppenabsatz tiefer, bevor Mayer-Schaumberg überhaupt reagieren konnte.
Unterdessen wurde es im Gang hinter ihnen laut. Eine aufgeregte Schwester, ein junger Assistenzarzt und zwei Wachmänner des Klinikums kamen laut diskutierend auf den Polizisten zugelaufen. Dabei zeigte die Schwester immer wieder mit ihrer Hand in seine Richtung. Der Hauptkommissar, der als Einziger noch im Gang stand, hörte das Gespräch mit.
»... sind einfach so hereinspaziert, haben den einen Polizisten zusammengeschlagen und sind dann mit den Patienten ver ...«
»Hauptkommissar Gert Mayer-Schaumberg von der Kripo Hamburg«, unterbrach der Polizist den Redefluss der Schwester, als sie an ihm vorbeilaufen wollten, und hielt ihnen seinen Polizeiausweis unter die Nase. »Wir kümmern uns bereits darum. In Ordnung? Es wäre ganz wichtig, wenn wir ihnen dann gleich noch ein paar Fragen stellen können. Ja?«
Etwas überrumpelt und nicht gerade freundlich schaute ihn die Schwester an. Doch er ließ sich davon nicht irritieren.
»Gehen sie bitte zurück auf ihre Station, es kommt gleich jemand vorbei«, forderte er sie noch einmal unmissverständlich auf.
Schließlich folgte er seinen Kollegen nach draußen zu den Autos. Unterwegs rief er vom Handy aus im Revier an, um Verstärkung anzufordern. Als er draußen bei seinem Auto ankam, stand Julia fassungslos daneben und starrte auf die Reifen. Breite Schlitze klafften in den Seiten.
»Irgendwer hat die Reifen zerstochen«, entrüstete sich die junge Polizistin.
»Das seh ich auch«, antwortete Mayer-Schaumberg äußerlich ruhig, obwohl es in ihm regelrecht brodelte. Im gleichen Moment kam Karl Fischer angelaufen.
»Bei uns auch. Da hat jemand wohl ganze Arbeit geleistet.«
Der Hauptkommissar nickte nur kurz und fragte dann, »Und wo ist jetzt Murrat?«
Noch während er redete, kam ein Motorradfahrer ohne Helm auf einem Roller um die Ecke geschossen und fuhr in die Richtung davon, in der die Motorradgang verschwunden war.
»Ali ...«, rutschte es Fischer über die Lippen.
»Murrat! Lassen sie gut sein ...«, rief ihm auch Mayer-Schaumberg noch hinterher, ohne dass der junge Polizist jedoch darauf reagierte.
4
München
Donnerstag, kurz vor Mittag
Obwohl die TÜV-Station nur ein paar Kilometer vom Polizei-Revier entfernt war, hatten Petrowski und Hinze fast eine halbe Stunde gebraucht, um mit dem Auto dorthin zu fahren. Der morgendliche Verkehr war die Hölle.
Der Unfallwagen stand in der Werkstatt auf einer der Hebebühnen und zwei Gutachter waren bereits dabei, das Fahrzeug zu untersuchen, als die Beamten hereintraten. Ihnen folgte Albert Schulze, der wie ein Hund hinter ihnen herlief.
»Ahh, da sind sie ja«, wurden sie sofort von einem der Gutachter begrüßt, »Sie kommen bestimmt wegen der Ergebnisse der Untersuchung? Also ...«
In diesem Moment ging plötzlich das gesamte Licht aus und die Feuermelder an. Orange-rote Warnleuchten begannen, an den Wänden zu blinken. Das offen stehende Eingangstor, durch das die Polizisten gerade hereingekommen waren, schloss sich von ganz allein. Von der Decke her kam ein zischendes Geräusch, als wenn ein Druckluftrohr geplatzt wäre. Gleichzeitig füllte sich die Luft mit einem süßlich-sauren Geruch nach Zitrone.
»Schnell, raus hier!«, schrie einer der Gutachter, »Das ist die CO2-Löschanlage! Schnell, beeilt euch!«
Das Eingangstor, das normalerweise elektrisch geöffnet und geschlossen werden konnte, ließ sich nicht öffnen. Und auch die Notentriegelung zeigte keinerlei Funktion. Die Personaltür, die gewöhnlich über einen Chipkartenleser betätigt wurde, reagierte ebenfalls nicht auf die Schließkarten der Gutachter.
»Das gibt's doch gar nicht. Wir
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