Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
dadurch ja bestätigen. Dann bliebe aber trotzdem die Frage, wie es zu dem eigenartigen Verhalten des Autos gekommen war.
»Ist das Mädchen etwa ...«, fragte sie ganz bleich, als Mohler nicht sofort antwortete.
»Nein, nein. Alles ist in Ordnung. Der Kleinen geht es gut. Sie hatte so etwas wie einen Schutzengel.«
Erleichterung machte sich auf dem Gesicht der Frau breit. Plötzlich schallte ein lauter Schrei über den Krankenhausflur.
»Salvadore!«, schrie Maria Cerventino und rannte, dicht gefolgt von Mohler, zum Krankenzimmer ihres Mannes.
Der lag zitternd und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf seinem Bett. Auf dem Monitor neben ihm blinkten rot hinterlegte Warnmeldungen und ein penetranter, schriller Piepton erfüllte den Raum.
Fast zur gleichen Zeit kamen auch die ältere Krankenschwester und einer der jungen Ärzte in das Zimmer gesprungen. Ein Blick auf die Anzeige ließ sie fast in Panik verfallen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, durchtrennte der Arzt sämtliche Kabel, mit denen der Patient mit den Überwachungsgeräten verbunden war, und riss auch die dünnen Infusionsschläuche ab.
Das kräftige Zittern des fast zur Hälfte eingegipsten Mannes hörte augenblicklich auf und er sank ohnmächtig in sich zusammen.
In der Nähe von Paris
Donnerstag, mittags
Loreen hatte kein Gefühl dafür, wie viel Zeit vergangen war. Inzwischen hatte sie auch alle Versuche aufgegeben, sich zu befreien. Die Stricke hatten sich tief in das Fleisch ihrer Arme und Beine eingeschnitten, sodass jede auch noch so kleine Bewegung brennende Schmerzen verursachte.
Ihre Kehle fühlte sich so an, als hätte sie eine Tüte Reißzwecken verschluckt. Trotz der kühlen und feuchten, aber muffigen Luft war ihr Hals trocken wie eine Wüste. Selbst wenn sie gewollt hätte, wäre es ihr nicht mehr möglich gewesen, irgendetwas laut zu rufen oder gar zu schreien.
Wie gerne hätte sie sich wenigstens ihre brennenden und juckenden Augen gerieben, was aber durch die Fesseln an ihren Händen völlig ausgeschlossen war.
Nach ihrer anfänglichen Panik und Verzweiflung hatte Loreen sich nun wieder unter Kontrolle. Nicht, dass dadurch ihre Lage besser wurde, aber wenigstens war sie so in der Lage, nachzudenken und sorgsam auf die spärlichen Geräusche zu achten, die durch die scheinbar äußerst massiven Wände und Türen zu ihr durchdrangen.
Ab und zu klang es so, als ob sich ganz entfernt Männer unterhalten würden, doch so sehr sie sich auch anstrengte, es war absolut unmöglich, etwas zu verstehen. In fast regelmäßigen Abständen tropfte Wasser an verschiedenen Stellen von der Decke auf den harten Boden ihres Gefängnisses.
Plötzlich hörte sie direkt vor sich ein lautes Geräusch, das wie das Schleifen von Metall auf Metall klang. Darauf folgte ein schauerliches Quietschen, das ihr sämtliche Haare zu Berge stehen ließ. Das helle, kalte Licht einer LED-Taschenlampe, das ihr plötzlich in die weit geöffneten Augen schien, blendete sie so stark, dass sie ihre Lider reflexartig zu winzigen Schlitzen zusammenkniff.
»Ehh! Was soll das? Wer seid ihr? Was wollt ihr von mir?«
Loreens Gegenüber, von dem sie allerdings nach wie vor nichts erkennen konnte, antwortete ihr nicht auf ihre Fragen. Dafür kam er ihr aber immer näher. Was wollte er nur von ihr? Loreen warf ihren Kopf von einer Seite auf die andere, um dem grellen Licht zu entkommen. Doch der unsichtbare Fremde folgte mit der Taschenlampe gekonnt ihren ruckartigen Bewegungen. Und er kam weiter immer näher! Höchstens noch ein oder zwei Schritte war er von ihr entfernt, als er irgendetwas absetzte.
»Lass mich in Frieden! Was willst du von mir? Ich habe dir doch nichts getan! Lass mich in Ruhe! Bitte! Lass mich in Ruhe!« Die letzten Worte hauchte sie nur noch, fast flehentlich. Doch von ihrem Gegenüber kam keinerlei erkennbare Reaktion.
Plötzlich spürte Loreen, wie eine raue Hand sich um ihren Hals legte. Alle Versuche, sie durch ruckartige Bewegungen abzuschütteln, waren vergebens. Unnachgiebig hielt die Hand ihren Hals umschlossen. Aber sie drückte nicht zu. Noch nicht!
»Bitte ... bitte ... bitte ...«, flehte Loreen verzweifelt und mit kaum hörbarer Stimme. Sie wehrte sich nicht mehr. Ganz langsam schloss sie ihre Augen. Bewegungslos erwartete sie, was passieren würde.
8
In der Nähe von Paris
Donnerstag, mittags
Die Sekunden zogen sich zu Ewigkeiten, ohne dass der unsichtbare Fremde etwas tat. Seine Hand ruhte an Loreens Hals,
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