Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
gibt.«
»Das ist alles? Sie gehen nur den Hinweisen nach?«, fragte Juri entrüstet und voller Enttäuschung und verließ fast fluchtartig den Raum, ohne noch auf eine Antwort der Beamten zu warten. Irgendwie hatte er sich mehr versprochen, ohne aber sagen zu können, was.
Andererseits war er auch ganz froh, so schnell wie möglich hier herauszukommen. Und festhalten schien ihn hier keiner zu wollen.
In jedem Fall würde er die Sache mit Loreen selbst in die Hand nehmen müssen. Das war ihm nun klar. Von der Polizei erwartete er zumindest nicht wirklich irgendwelche Hilfe.
Als Krasnikov das Polizeirevier verlassen hatte, wandte sich Mayer-Schaumberg an den zweiten Polizisten, der die ganze Zeit neben ihm gesessen hatte, ohne etwas zu sagen.
»Und? Was denkst du?«
»Ganz ehrlich? Das klang für mich nicht so richtig glaubwürdig. Der scheint irgend so ein Computerfreak zu sein, dem die Mädels aus dem Weg gehen oder so. Vielleicht ist es ja auch ein Stalker und diese Loreen hat sich bewusst zurückgezogen, um ihre Ruhe vor ihm zu haben?«
»Und der Zusammenhang zu der ausgebrannten Wohnung von gestern Abend? Ist doch schon irgendwie eigenartig. Meinst du nicht?«
»Das lief doch heute Morgen die ganze Zeit in den Medien rauf und runter. Nee, ich sag dir, der wollte nur Aufmerksamkeit erregen. Ganz sicher! Du hast doch auch bemerkt, wie unruhig der zum Ende hin wurde und wie er schließlich fast hier rausgerannt ist? Das macht doch keiner, der wirklich jemanden vermisst!«
»Ich weiß schon, was du meinst. Ungeachtet dessen sollten wir dem, was er gesagt hat, aber nachgehen. Lass bitte seine Personalien überprüfen und checkt dabei auch gleich noch ab, ob es die Firma, von der er gesprochen hat, überhaupt gibt und falls ja, fragt dort mal nach einer Loreen Burgon. Sicher ist sicher. Ich muss mich jetzt erst noch einmal kümmern, ob Murrat endlich ein Lebenszeichen von sich gegeben hat.«
München
Donnerstag, mittags
»Und nun noch einmal zu ihnen. Ihr Name war Maria Cerventino, wenn ich mich recht entsinne?«, fragte Kommissar Mohler die junge Frau, nachdem sich alles etwas beruhigt hatte und sie in einen kleinen Warteraum gebracht worden waren.
»Ja«, antwortete sie wortkarg und mit feuchten Augen.
»Und Salvadore Cerventino ist ihr Ehemann?«
»Das habe ich doch bereits mehrmals gesagt!«, entgegnete sie genervt auf die Frage des Polizisten.
»Und was tun sie hier in München?«, fragte Mohler unbeirrt weiter.
»Mein Mann hat geschäftlich hier zu tun und da habe ich einfach die Gelegenheit genutzt, ein paar Tage mit nach München zu kommen, um einige alte Freunde in der Nähe zu besuchen.«
»Sie stammen von hier?«
»Ist das von Interesse? Ja und nein. Ich stamme ursprünglich aus Norddeutschland, habe aber lange Zeit hier in München gewohnt. Seit fast zehn Jahren lebe ich nun aber schon in Neapel. Dort habe ich auch Salvadore kennengelernt. Seit zwei Jahren sind wir verheiratet«, antwortete Maria Cerventino.
»Und was machte ihr Mann in München?«, fragte Mohler weiter.
»Das habe ich doch gerade schon gesagt. Er hatte geschäftlich hier zu tun!«
»Ja, ja. Aber geht das vielleicht etwas genauer?«
»Ich habe mich für seine Geschäfte nie genauer interessiert und er hat nie wirklich darüber gesprochen«, antwortete die junge Frau achselzuckend.
»Gehört dazu auch, mit dem Auto kreuz und quer durch eine Fußgängerzone zu rasen?«
»Was? Sie glauben doch nicht etwa, dass Salvadore das mutwillig gemacht hat?«
»Sagen sie es mir!«, entgegnete Mohler der entrüsteten Frau, die vor Aufregung von ihrem Stuhl aufgesprungen war und ihn zornig mit böse blitzenden Augen anstarrte.
»Salvadores Auto hatte ein Problem! Er konnte nicht mehr bremsen und gleichzeitig hat das Auto von sich aus Gas gegeben. Er war doch nicht daran schuld!«
»Ja? Und woher wissen sie das?«
»Salvadore hat mich aus dem Auto angerufen, kurz bevor er den Unfall hatte. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie verzweifelt er war! Sekunden vor seinem Aufprall hatte er noch ein kleines Mädchen angefahren, weil plötzlich auch die Lenkung versagt hatte. Wie geht es dem Kind überhaupt?«
Mohler schaute Maria nur nachdenklich an, ohne etwas zu sagen. Das mit dem Telefonieren könnte ja tatsächlich stimmen. Ihr detailliertes Wissen über die Geschehnisse deutete zumindest darauf hin. Noch hatte er keine Auswertung der Kommunikationsdaten, aber möglicherweise würde sich die Aussage der Frau
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