Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
bereits wieder zu blocken begann.
»Aber ... ich weiß doch auch nicht mehr ...«, verteidigte er sich, doch der Polizist ging darauf überhaupt nicht ein.
»Ich fasse noch einmal zusammen, was wir schon wissen: Die Löschanlage und das Sicherheitssystem sind nur über den Zentralrechner gekoppelt? Ja? Und von dort könnten sie auch in irgendeiner Weise ferngesteuert werden? Ist das richtig?«
Der Leiter der TÜV-Station nickte nur ganz kurz, ohne aber etwas zu sagen.
»Und wer hat darauf Zugriff?«
Der Stationsleiter schaute Petrowski nur abweisend an und antwortete nicht.
»Ein Polizist ist verletzt worden und weitere waren gefährdet! Das könnte man auch als Anschlag auf die Sicherheitskräfte werten. Das ist kein Spaß! Also besser, sie kooperieren mit uns! Sonst nehmen wir sie mit und führen die Unterhaltung wo anders weiter ...«, drohte Hinze.
»Wollen sie mir etwa drohen?«
»Nein, wir drohen ihnen nicht!«, mischte sich Petrowski vermittelnd ein, »Wir zeigen ihnen lediglich die Folgen auf, falls sie nicht kooperieren möchten.«
»Aber das ist doch das Gleiche!«, beschwerte sich der Stationsleiter, wobei er hierbei schon ein klein wenig kooperationsbereiter klang.
»Wie sie wollen«, antwortete Harald und wandte sich zur Tür, als wollte er den Raum verlassen.
»Schon gut, schon gut«, rief sofort der Leiter der TÜV-Station, »Ich arbeite ja schon mit ihnen zusammen. Na, dann fragen Sie schon, was Sie wissen wollen!«
»Geht doch!«, flüsterte Hinze seinem Kollegen kaum hörbar und mit einem kurzen Lächeln zu. Dann begann Petrowski, den Stationsleiter zu befragen. Nachdem er die Personalien aufgenommen hatte, was bisher noch gar nicht geschehen war, wiederholte er seine Frage von vorhin.
»Herr Huber, meine Frage war gewesen, wer außer ihnen noch Zugriff auf den Hauptrechner hat?«
»Von den Kollegen hier hat keiner Zugriff. Nur ich! Und mein Stellvertreter. Und natürlich die von der IT.«
»Wo ist ihr Stellvertreter?«, fragte Petrowski.
»Der hat Urlaub. Schon seit einer Woche«, antwortete der Stationsleiter.
»Und wer sind 'die' von der IT«, hakte Petrowski nach.
»Unsere gesamten IT-Anlagen wurden von einer externen Firma aufgebaut und werden jetzt auch noch von denen betreut.«
»Und können die von außen auf die Systeme zugreifen?«, ließ der Polizist nicht locker.
»Na klar können die von außen administrieren, sonst müsste ja immer einer von ihnen hier vor Ort sein. Denken sie etwa, dass ...«
Mitten im Satz stockte Sepp Huber, der Leiter der TÜV-Station, und schaute die beiden Polizisten fragend an.
»Wir denken noch gar nichts«, antwortete Hinze, »Wir sammeln erst einmal die Fakten ...«
»... wir werden jeder Spur nachgehen!«, fiel Petrowski seinem Partner ins Wort, »Sind sie in der Lage, das gesamte System so herunterzufahren, dass jede weitere Manipulation ausgeschlossen werden kann?«
»Aber da muss ich ja die gesamte Station schließen, denn dann geht hier gar nichts mehr!«
»Bis aufgeklärt wurde, was passiert ist, wird der Laden hier sowieso dichtgemacht ...«, antwortete Petrowski, der schon merkte, dass der Leiter der Station davon alles andere als begeistert war.
»Aber, aber ...«, versuchte der noch einmal zu protestieren, doch die Polizisten schnitten ihm gleich das Wort ab.
»Herr Huber! Hier wurden wichtige Beweismittel vernichtet, ein Polizist wurde schwer verletzt und liegt im Krankenhaus und auf andere wurde ein Anschlag verübt! Und sie wollen einfach weitermachen, als wäre nichts geschehen? Das ist nicht ihr Ernst, oder?«
Ohne noch einmal zu widersprechen, fügte sich der Stationsleiter schließlich doch, auch wenn ihm anzusehen war, dass das nicht ganz freiwillig geschah. Während er unter Aufsicht von Harald Hinze die Systeme herunterfuhr, organisierte Petrowski, dass so schnell wie möglich IT-Experten mobilisiert wurden, um das gesamte Computersystem zu analysieren. Gleichzeitig wurden Kollegen zu der Firma geschickt, die für die Errichtung und Wartung der IT-Anlagen der TÜV-Station verantwortlich waren.
Hamburg
Donnerstag, mittags
Nachdem Juri Krasnikov eine ganze Zeit lang erzählt hatte, herrschte erst einmal tiefes Schweigen. Gert Mayer-Schaumberg schaute sich nochmals seine Aufzeichnungen durch, bevor er sich wieder an Juri wandte.
»Herr Krasnikov, vielen Dank für ihre Aussage. Wir werden den Hinweisen nachgehen und uns wieder bei ihnen melden, falls wir noch Fragen haben oder es Neuigkeiten
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