Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
ihre eigene. So saß sie für eine ganze Zeit nahezu bewegungslos da und schaute ihn an.
»Das ist sicher seine Frau?«, vergewisserte sich Petrowski und die zwei Ärzte nickten gleichzeitig als Antwort auf seine Frage.
Doktor Lorenzo spulte ein Stückchen vor, da für einige Zeit nichts wirklich Bemerkenswertes zu sehen war. Doch dann passierte wieder etwas. Die Frau des Patienten kramte nun in ihrer Handtasche und holte ein kleines Fläschchen hervor. Dann sprühte sie ihrem Mann etwas von der Flüssigkeit ins Gesicht und verstaute die Ampulle ganz schnell wieder in ihrer Tasche. Dabei blickte sie ganz vorsichtig über ihre Schultern, als ob sie befürchtete, von irgendjemandem beobachtet zu werden. Nachdem sie ihrem Mann noch einen Kuss auf den Handrücken gegeben hatte, verließ sie das Krankenzimmer. Schon Sekunden später begannen mehrere der Zahlen, die neben dem Bild in einer Tabelle angezeigt wurden, rot zu blinken.
»Und?«, fragte Doktor Lorenzo ganz aufgeregt und hielt die Aufzeichnung an.
»Und was?«, fragte Harald Hinze zurück und blickte schulterzuckend in die Richtung der jungen Ärztin, wobei er aber vermied, ihr direkt ins Gesicht zu schauen.
»Das Spray! Haben sie nicht das Spray gesehen?«
»Meinen sie etwa ...?«, folgerte Petrowski, brach seine Frage jedoch mitten im Satz ab, wobei die junge Ärztin ihn aber trotzdem zu verstehen schien.
»Wo ist jetzt diese Frau Cerventino? Ich glaube, wir haben da einige Fragen an sie«, mischte sich Harald Hinze wieder ein.
»Die ist nicht mehr hier. Hat sich auch nicht noch einmal bei den Schwersten gemeldet. Die hat danach schnurstracks das Krankenhaus verlassen«, antwortete der Stationsarzt.
»Was? Die Cerventino ist verschwunden? Wieso sagen sie das erst jetzt?«, regte sich Hinze auf.
»Können sie herausfinden, was das war, was sie da versprüht hat?«, fragte Petrowski gleichzeitig die beiden Ärzte.
»Das haben wir bereits versucht, als Doktor Lorenzo den Vorfall entdeckt hatte, aber bisher war da nichts nachzuweisen«, antwortete der Arzt Petrowski, ohne aber auf Hinzes Frage einzugehen.
»Es könnte also simples Wasser gewesen sein ...«
»Oder aber auch ein Gift oder etwas dergleichen ...«, warf die junge Ärztin dazwischen, »Aber einige Tests laufen zurzeit noch, sodass wir im Moment noch nichts Genaues sagen können.«
»Und was ist mit der Cerventino?«, fragte Hinze noch einmal seinen Partner, »Soll ich sie zur Fahndung ausschreiben lassen?«
»Mach das!«, sagte Petrowski, »Ich werde mir mit Doktor Lorenzo das Bildmaterial noch einmal genau anschauen, damit wir sichergehen können, dass wir nichts übersehen haben.«
14
Hamburg
Donnerstag, abends
»Dort drin brennt es! Schnell, alarmiert die Leute hier im Haus! Klingelt einfach bei den Nachbarn Sturm! Los! Schnell! Und jemand soll die Feuerwehr anrufen, ich hab mein Handy nicht dabei!«
Ein junger Mann, der zwei Etagen über Juri Krasnikov wohnte, war gerade mit drei seiner Freunde auf dem Weg zu seiner Wohnung. Da der Fahrstuhl ewig nicht gekommen war, hatten sie die Treppe genutzt. Dabei war ihnen ein merkwürdiger Brandgeruch aufgefallen. Die Quelle dafür war schnell gefunden.
Dicke Rauchwolken quollen aus der Tür zu Juris Wohnung, die einen Spalt offen stand. Die Luft im Flur war bereits so stark mit Rauch vermischt, dass das eigentlich weiße Licht der Flurbeleuchtung gelblich schimmerte. Trotzdem rannten die vier jungen Männer sofort los und klingelten an den benachbarten Türen, um die Leute zu alarmieren.
Einer von ihnen näherte sich dabei auch Juris Tür, aus der der Qualm kam, und warf durch den Spalt einen Blick ins Innere des Vorraumes. Das obere Drittel des Raumes war schon mit dunklem, fast schwarzem Rauch gefüllt, der durch den schmalen Türspalt wie durch einen Kaminschlot nach draußen zog.
»Ehh! Da liegen ja zwei Personen im Flur!«, schrie er, so laut er konnte, als er die beiden am Boden liegenden Polizisten erspähte.
Sein Freund, der gerade den Gang wieder vorgelaufen kam, versuchte ihn aber sofort dazu zu bewegen, schnellstmöglich das Gebäude zu verlassen, da der Rauch auch im Hausflur bereits so dicht war, dass das Atmen langsam schwer wurde.
»Du kannst da nicht reingehen. Das ist doch Wahnsinn! Wir müssen raus hier! Lass das die Feuerwehr machen!«
»Wir können die doch nicht einfach hier liegen lassen!«, widersprach der Erste und stieß die Tür zu Juris Wohnung ganz auf.
»Stopp! Bist du verrückt?«, rief
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