Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
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Sie waren gerade in einem einige Kilometer von der Autobahn entfernten Dorf, als die Mitteilung über den Notruf sie erreichte. Sofort fuhren sie zu dem Hof des alten Bauern, der bei der Polizei angerufen hatte. Ein anderer Streifenwagen war bereits vor Ort, als sie dort eintrafen, und die Beamten hatten den alten Mann schon vernommen. Mit ihm gemeinsam waren sie nun auf dem Weg zu dem Lagerplatz, wo sich Ali Murrat befinden sollte.
Unterwegs dahin hatten sie auch den alarmierten Rettungswagen und den Notarzt getroffen, sodass sich schließlich die vier Fahrzeuge hintereinander die Zugangsstraße zu dem Waldstück entlang quälten.
»Dort drüben!«, sagte der alte Bauer, der neben Karl Fischer auf dem Beifahrersitz saß und zeigte mit seiner Hand in Richtung Mitte des großen Platzes, »Da drüben lag er!«
Julia Schröder, die auf der Rückbank saß, beugte sich zwischen den Vordersitzen nach vorn und versuchte, in der Dunkelheit irgendetwas auszumachen.
»Da! Da liegt er!«, rief sie laut aus, als vor ihrem Auto im Licht der Scheinwerfer zuerst der zerstörte Motorroller und dann auch Ali Murrat auftauchten.
»Ja. Ja! Ich sehe es auch«, antwortete Fischer und fügte noch hinzu, »Du musst mir ja nicht gleich so ins Ohr schreien. Ich bin nicht schwerhörig, auch wenn ich schon etwas älter bin.«
Julia murmelte so etwas wie eine Entschuldigung und sprang aus dem Auto, sobald es zum Stehen kam. Die Sanitäter des Rettungswagens und die Notärztin waren ebenfalls aus ihren Fahrzeugen gestiegen und kamen fast gleichzeitig mit der jungen Polizistin bei dem am Boden Liegenden an und begannen sofort, ihn vorsichtig zu untersuchen.
Der Regen peitschte Julia so heftig ins Gesicht, dass sie kaum erkennen konnte, was die Sanitäter machten. Im Nu war sie bis auf die Haut durchnässt. Karl Fischer, der erst noch seinen Regenschirm gesucht hatte, stieg nun ebenfalls aus seinem Auto aus. Schon die erste Windböe erfasste seinen Schirm und entriss ihn seiner Hand. Der Polizist sprang ihm zwar sofort hinterher und bekam ihn auch wieder zu fassen, doch waren durch den Windstoß mehrere der Speichen gebrochen und spießten durch den Stoff.
Obwohl er inzwischen von dem starken Regen auch weitgehend durchgeweicht war, hielt er sich den lädierten Regenschirm über seinen Kopf, als er ebenfalls bei Murrat ankam. Zwei der Sanitäter liefen gerade zurück zum Rettungswagen, um die Trage und noch einige andere Utensilien zu holen.
»Was ist mit ihm?«, fragte Karl Fischer, als er neben Julia ankam. In seiner Stimme klang seine Besorgnis mit. Doch die junge Polizistin zuckte nur mit den Schultern, sodass er sich noch einmal an die Ärztin wandte.
»Er lebt«, antwortete diese, ohne sich von dem Verletzten abzuwenden, »Aber sein Puls ist nur noch sehr schwach! Außerdem scheint er am Kopf und am Hals verletzt zu sein. Mehr kann ich im Moment auch noch nicht sagen. Wir müssen ihn so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen!«
»Warum schaffen sie ihn dann nicht sofort in den Krankenwagen, damit er nicht noch länger hier im Regen und in der Kälte herumliegen muss?«, fragte Julia, die nicht verstehen konnte, warum der Schwerverletzte noch immer auf dem nackten Boden lag. Die Sanitäter hatten ihn nur mit einer Decke bedeckt, um ihn vor dem Regen zu schützen, während sich die Ärztin im Schlamm kniend über ihn gebeugt hatte.
»Es ist sehr wahrscheinlich, dass er an der Wirbelsäule verletzt ist«, erklärte einer der Sanitäter, »Deshalb müssen wir ihn erst stabilisieren, bevor er transportiert werden kann.«
Nachdem die Ärztin ihm eine Art Stützkorsett angelegt hatte, das verhindern sollte, dass sein Rücken belastet würde, hoben die Sanitäter Ali Murrat auf die Trage und brachten ihn in den Rettungswagen. Die anderen zwei Polizisten hatten inzwischen begonnen, den Tatort zu sichern, bis eine Untersuchungseinheit, die bereits angefordert worden war, die Ermittlungen beginnen würde.
Plötzlich tauchten an der Einfahrt des Platzes mehrere Motorräder auf und fuhren auf die Stelle zu, wo Murrat gelegen hatte und wo nun der Rettungswagen und die Polizeifahrzeuge standen. Ein Schuss aus einem großkalibrigen Gewehr, der im Prasseln des Regens und dem Knattern der Motorräder allerdings kaum zu hören war, versetzte die Polizisten schlagartig in Alarmbereitschaft. Das splitternde Glas der getroffenen Autoscheibe wirbelte durch die Luft und mischte sich mit dem Regen und dem
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