Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Porsche mit quietschenden Reifen ebenfalls hinter ihm hergefahren, doch Juri schaffte es wie durch ein Wunder, unverletzt aus dem Parkhaus zu entkommen.
Auf der sechsspurigen Straße herrschte Chaos. Die Autos standen Stoßstange an Stoßstange oder fuhren nur Schrittgeschwindigkeit, sodass er ohne größere Probleme zwischen ihnen hindurchrennen konnte. Wie er es damals geschafft hatte, seine Verfolger abzuschütteln, konnte er sich gar nicht mehr erinnern.
Juri schreckte aus seinen Gedanken auf, als plötzlich direkt hinter ihm drei Fahrzeuge mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf dem ansonsten leeren Parkplatz auftauchten und mit hoher Geschwindigkeit direkt auf ihn zugefahren kamen, als wollten sie ihn rammen. Das grelle Licht blendete ihn, sodass er nicht erkennen konnte, was das für Autos waren.
In der Nähe von Paris
Donnerstag, abends
»Wir 'aben eine kleine Reise vor uns«, sagte der Entführer trocken und ohne Emotionen in seiner Stimme zu Loreen, die noch immer seitlich auf dem Boden lag, nachdem der Stuhl, an den ihre Entführer sie gefesselt hatten, umgestürzt war. Ihr Kopf brummte mächtig und sie war noch ganz benommen, da sie gerade vor Erschöpfung trotz der unbequemen Lage etwas eingenickt war.
»Wie? ... Was? ... Was wollen sie von mir?«, stammelte sie ängstlich. Es gelang ihr immer weniger, ihre Fassung zu behalten.
»Dein Freund 'at endlich bezahlt und ich bringe dich jetzt zu ihm. Aber keine Angst, du wirst nichts davon merken. Du wirst schön schlafen«, antwortete der Franzose mit einem gekünstelten Lachen. Darauf, dass sie mit ihrem Stuhl umgefallen war und nun mit dem Gesicht auf dem harten und schmutzigen Boden lag, ging der Mann überhaupt nicht ein. Er lief zu ihr hin und drückte ihr sein Taschentuch ins Gesicht.
»Nein, nein ... bitte ... nein ...«
Loreen versuchte zwar noch, sich dagegen zu wehren, doch hatte sie nicht die geringste Chance gegen den viel kräftigeren Mann, zumal sie sich durch die Fesseln kaum regen konnte, ganz abgesehen von den Schmerzen, die jede einzelne Bewegung verursachte.
Nach kurzem Kampf sackte sie bewusstlos in sich zusammen. Der Entführer wartete zur Sicherheit noch einige Sekunden, bevor er ihr das Tuch wieder aus dem Gesicht nahm. Dann löste er die Fesseln, mit denen er sie an dem Stuhl festgemacht hatte, warf sich die junge, zierliche Frau wie einen Zementsack auf die Schulter und trug sie aus dem verlassenen Bunker heraus, der noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammte und den er hin und wieder als sicheres Versteck nutzte. Bevor er Loreen auf die Ladefläche des Kombis legte, fesselte er ihre Arme und Beine wieder mit Panzertape. Dann deckte er sie noch mit einer alten Plane zu und machte sich auf den Weg nach Deutschland.
16
Nördlich von Hamburg
Donnerstag, am späten Abend
Karl Fischers Regenschirm flog, immer wieder vom Wind angepeitscht, über den großen Platz und landete schließlich in den herabhängenden Ästen eines alten Baumes. Doch das war nicht das größte Problem für den schon etwas älteren Polizisten.
Ein Splitter, der von einer der durch die Schüsse geborstenen Autoscheiben stammte, hatte ihn am Hals getroffen und eine Schnittwunde hinterlassen. Blut lief in Strömen seinen Hals herunter und mischte sich mit dem Regenwasser, das seine Haut benetzte.
Die Notärztin, die sich in dem Moment, als die Biker die kleine Gruppe angriffen, nur ein paar Schritte hinter ihm befand, reagierte blitzschnell und war schon an seiner Seite, bevor er in sich zusammensackte. Während sie ihn etwas stützte, zog sie eine Kompresse aus ihrer Tasche und drückte damit fest auf die Blutung.
»Schnell, helfen sie mir!«, rief sie Julia Schröder zu, die gerade ihre Dienstwaffe gezogen hatte und diese nun mit zitternden Händen auf die Angreifer richtete.
»Los, helfen sie mir erst einmal, ihren Kollegen zum Rettungswagen zu bringen! Er ist verletzt und muss dringend versorgt werden!«, forderte die Ärztin erneut und da die Motorradfahrer erst einmal abdrehten, steckte die junge Polizistin ihre Pistole zurück in den Halfter, packte Fischer am Arm und stürzte ihn so auf dem Weg zum Krankenwagen.
Einer der beiden anderen Polizisten erwiderte das Feuer mit zwei Schüssen, ohne dabei allerdings einen der Angreifer zu treffen. Aber wenigstens hatte er sie so gezwungen, ihren Angriff ab- oder zumindest für einen Moment zu unterbrechen. Unterdessen forderte sein Partner Verstärkung an.
Mit der Hilfe von Julia
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