Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
jemand es geschafft hatte, in seinen Rechner einzudringen. War ihre Anonymität dabei womöglich aufgeflogen? Und überhaupt, wer war das gewesen?
Als Juri nach zwei Stunden wieder vor seinem Haus ankam, fielen ihm sofort die vier schwarzen Porsche Cayenne mit dunkel getönten Scheiben auf, die direkt vor der Eingangstür standen und die er zuvor noch nie hier gesehen hatte. Aus etwas Entfernung beobachtete er, wie mehrere dunkel gekleidete Männer und eine Frau beinahe fluchtartig das Haus verließen, in die Autos stiegen und mit quietschenden Reifen davonfuhren. Dass die Typen trotz Nacht dunkle Sonnenbrillen trugen, war mindestens genauso eigenartig wie ihr fluchtartiger Abgang.
Sobald von ihnen nichts mehr zu sehen war, lief Juri in das Haus und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Als sich die automatische Tür zu der Etage öffnete, auf der sich seine Wohnung befand, schlugen ihm bereits die Flammen entgegen. Beißender Qualm füllte mit einem Schlag die kleine Kabine des Liftes, sodass ihm die Luft wegblieb. Geistesgegenwärtig hatte er noch auf den Erdgeschoss-Knopf gedrückt, bevor er zu Boden ging. Das war wahrscheinlich auch seine Rettung gewesen, da die Türen sich wieder schlossen und der Fahrstuhl ihn nach unten brachte.
Im Foyer angekommen, schrillten bereits die Alarmsirenen der Brandmeldeanlage. Unter Schock stehend, rannte Juri aus dem Gebäude und lief davon.
Am nächsten Morgen wachte er auf einer Parkbank auf. Ein paar halbwüchsige Jungen hatten sich einen Spaß damit gemacht, ihn mit kleinen Steinchen zu bewerfen, wovon er aufwachte. Wie er hierher gekommen war, wusste er nicht mehr. Es dauerte auch eine Weile, bis die Erinnerung daran, was in der Nacht passiert war, langsam zurückkehrte.
Nachdem er sein Handy aus der Tasche gekramt hatte, rief er Boris an, doch der ging nicht an sein Telefon. Also lief er durch die Straßen zurück zu dem Haus, in dem sich ihre Wohnung befand. Mehrere Löschzüge der Feuerwehr, Krankenwagen und Einsatzfahrzeuge der Polizei blockierten die ganze Straße. Aus den oberen Etagen des Hauses qualmte es zwar noch immer, doch die Feuerwehr schien die Situation inzwischen weitgehend unter Kontrolle zu haben. Juri drehte sofort um und rannte in die andere Richtung davon.
Das war das letzte Mal, dass er dort gewesen war. Um sich etwas zu Essen zu besorgen, war er anschließend durch ein Einkaufszentrum gelaufen. In einem Fernseher liefen gerade Lokalnachrichten, wo natürlich auch von dem spektakulären Brand berichtet wurde. Mit offenem Mund hörte Juri, wie der Nachrichtensprecher sagte, dass die Polizei von Brandstiftung mit möglicher Verbindung zu weiteren Straftaten ausgeht. Als dann auch noch zwei Bilder einer Überwachungskamera gezeigt wurden, welche Juri zeigten, zuckte er wie vom Blitz getroffen zusammen. Auf dem ersten Foto war er zu sehen, wie er mitten in der Nacht kurz vor Ausbruch des Feuers das Foyer betrat. Das Zweite zeigte ihn, wie er wenig später aus dem Haus flüchtete. Darunter stand, dass die Polizei um Mithilfe bittet.
Einen Moment stand er da wie versteinert und starrte fassungslos auf den Bildschirm. Verstohlen blickte er um sich, um sicherzugehen, dass nicht schon jemand auf ihn aufmerksam geworden war. Dann gab er sich einen Ruck und verließ das Einkaufszentrum so schnell wie möglich. Dabei schaute er fast die ganze Zeit auf den Boden, um nach Möglichkeiten auf den Videos der Überwachungskameras, die hier überall installiert waren, später nicht zu leicht identifizierbar zu sein.
Als er endlich wieder auf der Straße war, lief er zu dem Parkhaus, wo er sein Auto geparkt hatte. Er musste weg von hier und das möglichst schnell. Als er sich seinem Parkplatz näherte, bemerkte er nur zwei Reihen weiter wieder so einen schwarzen Porsche Cayenne mit dunkel getönten Scheiben, sodass er nicht erkennen konnte, ob jemand in dem Auto saß. Aber egal, wer das auch sein mochte, Juri hatte absolut keine Ambitionen, mit diesen Typen Bekanntschaft zu schließen.
Blitzschnell sprang er hinter eine Säule und überlegte kurz, was er tun sollte, als er eine Autotür ins Schloss fallen und Schritte auf sich zukommen hörte. Er rannte los und spürte förmlich, wie die Kugeln der schallgedämpften Pistole ihn nur knapp verfehlten und rechts und links neben ihm einschlugen. Die Scheibe eines der Fahrzeuge, hinter denen er Deckung suchte, wurde von einem der Geschosse getroffen, sodass Juri mit Glassplittern überschüttet wurde.
Unterdessen kam der
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