Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Schröder hatte die Ärztin den verletzten Polizisten in den Rettungswagen gebracht. Julia wollte gleich wieder nach draußen springen, um ihre beiden anderen Kollegen zu unterstützen, doch die Ärztin hielt sie am Arm fest und forderte, »Bleiben sie hier! Wir müssen die Zwei hier so schnell wie möglich in die Klinik bringen!«
»Aber ich muss doch ...«, antwortete Julia völlig außer sich und versuchte, sich aus dem unerwartet festen Griff der Notärztin zu befreien. Doch die ließ nicht locker.
Gerade hatten die Mitglieder der Motorradgang wieder gedreht und kamen erneut auf sie zugefahren. Die beiden anderen Polizisten hatten die Zeit auch genutzt und waren in ihren Streifenwagen gestiegen. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern, Blaulicht und heulender Sirene fuhren sie direkt auf die ihnen entgegenkommenden Motorräder zu.
»Los! Folgen sie denen!«, rief Julia nun dem Fahrer des Rettungswagens zu, als sie erkannte, was ihre Kollegen vorhatten. Der Regen hatte in der Zwischenzeit etwas nachgelassen, während der Wind aber noch immer an Heftigkeit zuzulegen schien.
Der Abstand zwischen den Motorrädern und dem Polizeiauto verringerte sich immer weiter. Unbeirrt hielten die Biker ihre Maschinen auf Kollisionskurs. Ein Mitfahrer auf einem der Motorräder zielte mit einem Gewehr auf den ihnen entgegenkommenden Streifenwagen. Mehrere Schüsse verfehlten den Wagen der Polizisten nur knapp. Ein weiteres Geschoss traf die Lichtanlage auf dem Dach des Fahrzeuges und zerfetzte eines der Blaulichter.
Nur noch knapp zwanzig Meter fehlten bis zur Kollision! Völlig abgebrüht hielten die Fahrer der Motorräder aber weiter auf die Autos zu. Doch auch der Fahrer des Streifenwagens ließ nicht die geringsten Anzeichen erkennen, dass er noch zur Seite auszuweichen würde, auch wenn er etwas abbremste.
Nur noch zehn Meter! Der Mann mit dem Gewehr gab noch einen weiteren Schuss ab, der zwar die Windschutzscheibe des Polizeiautos durchschlug, dabei aber keinen der Beamten verletzte.
Noch fünf Meter! Der Streifenwagen änderte seine Richtung nicht. Bruchteile von Sekunden vor der unvermeidlichen Kollision rissen die Biker ihre Maschinen nun doch zur Seite. Auch wenn der Frontalzusammenstoß, bei dem die Motorräder mit Sicherheit den Kürzeren gezogen hätten, so gerade noch verhindert werden konnte, streifte das Polizeiauto zwei der Maschinen, sodass deren Fahrer die Kontrolle über ihre Gefährte verloren und unfreiwillig gemeinsam mit ihren Beifahrern auf den nassen und schmutzigen Boden befördert wurden.
Der Rettungswagen, der direkt hinter dem Streifenwagen fuhr, überrollte mit den Hinterrädern eine am Boden liegende Maschine. Ein fürchterlicher Schlag ließ das ganze Fahrzeug beben, doch schien das Auto dabei nicht schwerwiegend beschädigt worden zu sein. Weder die Polizei noch der Rettungswagen stoppten. So schnell es bei den extrem schlechten Straßenverhältnissen überhaupt möglich war, fuhren sie die heruntergekommene Zugangsstraße zurück in Richtung Bundesstraße.
Als sich die beiden Autos der Hauptstraße näherten, standen sie plötzlich einer Wand von Motorrädern gegenüber, welche in mehreren Reihen hintereinander und dicht an dicht die gesamte Breite der Straße ausfüllten. Ohne sich mit brachialer Gewalt einen Weg freizukämpfen, würde es keine Möglichkeit geben, an der Motorradgang vorbeizukommen. Außerdem waren gleich mehrere Gewehrläufe auf die langsam näherkommenden Einsatzfahrzeuge gerichtet.
Etwa einhundert Meter davon entfernt blieb der Streifenwagen stehen. Auch der Rettungswagen, der sich direkt hinter ihm befand, musste natürlich anhalten.
»Räumen sie umgehend die Straße!«, tönte es aus den Lautsprechern des Polizeifahrzeugs, doch die Motorradgang reagierte nicht darauf.
Für mehrere Minuten standen sich die Biker und die Einsatzfahrzeuge so gegenüber, ohne dass irgendetwas passierte. Dann kam auf einmal Bewegung in den Wall aus Motorrädern und ohne erkennbaren Grund zogen sich die Biker plötzlich zurück.
Doch schon wenig später erkannten auch die Polizisten in dem Streifenwagen die Ursache dafür. Aufgereiht wie Perlen auf einer Schnur näherten sich mindestens zwanzig Einsatzfahrzeuge der Polizei auf der von hieraus erkennbaren Bundesstraße. Zusätzlich tauchten auch noch zwei Helikopter am wolkenverhangenen Himmel auf und beleuchteten mit ihren starken Suchscheinwerfern die Gegend.
Gert Mayer-Schaumberg, der schon fast den ganzen Tag die Suche nach dem
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