Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Seite kommenden Autos vorbeizukommen, ohne einen weiteren Unfall zu provozieren.
Obwohl der andere BMW quasi an der Stoßstange des vor ihm fahrenden Fahrzeuges klebte, reichte für ihn der Platz nicht mehr aus. Er wurde von einem Auto von links am Heck getroffen und geriet dadurch ins Schleudern. Dem Fahrer gelang es aber beinahe, sein Fahrzeug kurzzeitig wieder unter Kontrolle zu bekommen. Auf der Gegenspur wurde er aber von einem LKW in die rechte Seite getroffen. Dabei verlor er endgültig die Gewalt über das Auto. Wie ein abgefälschter Ball schoss der BMW schlingernd und schräg über die Kreuzung und schlug, nachdem er noch ein weiteres Fahrzeug gestriffen hatte, frontal mit dem Ampelmast auf der gegenüberliegenden Straßenseite zusammen.
Durch die Wucht des Aufpralls geriet der Mast stark ins Wanken. Der obere Teil knickte ab und landete polternd auf dem Dach der völlig zerstörten Limousine. Dichter, weißer Dampf stieg über der verbeulten Motorhaube auf.
Die Airbags hatten bei der Kollision zwar ausgelöst, doch die beiden Insassen des Autos waren durch die massive Deformation des Frontbereiches so stark eingeklemmt, dass sie ohne fremde Hilfe nicht mehr aussteigen konnten.
Von dem Unfall hatten Juri und Taylor nichts mitbekommen. Sie bemerkten allerdings, dass nur noch eines der Fahrzeuge weiter hinter ihnen her war. Der Verkehr wurde immer dichter, sodass es kaum mehr möglich war, andere Autos zu überholen und so den Vorsprung zu dem Verfolger zu vergrößern. Im Gegenteil holte dieser sogar noch auf, da er wesentlich aggressiver fuhr und auch nicht davor zurückschreckte, andere Fahrzeuge zu rammen oder gar von der Fahrbahn abzudrängen, was dazu führte, dass der Abstand immer geringer wurde.
Deshalb bog Taylor bei der nächsten Gelegenheit von der Hauptstraße ab und fuhr in ein Wohngebiet, auf dessen schmalen und an den Seiten fast völlig zugeparkten Seiten kaum Autos unterwegs waren. Ohne sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbeschränkung von dreißig Stundenkilometern zu halten, rasten sie durch die Straßen, wobei aber auch ihr Verfolger nicht minder schnell unterwegs war. Durch die häufigen Richtungswechsel war es ihm jedoch nicht möglich, den Abstand zu den Flüchtenden weiter zu verringern. Gleichzeitig würde es für sie hier aber auch kaum möglich sein, den Verfolger irgendwie abzuschütteln.
Die schmalen Straßen waren so eng und unübersichtlich, dass sie mehrmals nur ganz knapp einer Kollision mit Autos entgingen, die aus einer der Einfahrten herausfuhren oder aus Seitenstraßen kamen.
Taylor schaute für einen Moment in den Rückspiegel, um seinen Verfolger zu beobachten. Dadurch waren ihm jedoch die zwei jungen Mütter mit Kinderwagen nicht aufgefallen, die am Straßenrand hinter den parkenden Autos standen und sich gerade voneinander verabschiedeten. Genau in dem Augenblick, als sie an der Stelle vorbeifuhren, trat eine der Zwei mit ihrem Wagen zwischen zwei Fahrzeugen auf die Straße, sodass Taylor keine Chance mehr hatte auszuweichen.
»Pass auf!«, schrie Juri zwar noch auf, aber es war schon zu spät. Mit dem rechten Vorderlicht erfasste das Auto den Kinderwagen und schleuderte ihn unter den entsetzten Blicken der jungen Mutter quer über die ganze Straße, wo er krachend am Heck eines parkenden Vans endete.
München
Freitag, vormittags
Nachdem Gottfried Mohler aus dem Forensiklabor in sein Büro zurückgekehrt war, saß er da und grübelte vor sich hin. Auch wenn die Forensiker zu dem Zeitpunkt noch nichts Genaues sagen konnten, war für ihn ziemlich klar, dass dieses mysteriöse Kästchen möglicherweise sowohl mit dem Unfall als auch mit dem Feuer zu tun haben könnte.
Doktor Kroner und sein Assistent waren währenddessen dabei, anhand der übrig gebliebenen Rückstände zu analysieren, aus was der Inhalt der Box bestanden hatte, um dann daraus schließen zu können, wozu das Kästchen gedient haben konnte. Mohlers erste Vermutung war gewesen, dass es so etwas wie ein Brand- oder Sprengsatz sein würde. Es war aber auch nicht auszuschließen, dass es womöglich den Zweck gehabt haben könnte, die Steuerung des Autos zu manipulieren, was dann eher zu den Aussagen des Unfallfahrers passen würde.
Während der Hauptkommissar noch darüber nachdachte, klingelte das Telefon.
»Mohler.«
»Doktor Kroner aus der Forensik. Sie werden kaum glauben, was wir herausgefunden haben. Können sie kurz im Labor vorbeikommen?«
»Ja, ich komme. Aber
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