Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
haben, so was von krass dafür bezahlen werden. Ehh, man! Wer meinem kleinen Bruder etwas antut, der tut es mir an und der tut es der ganzen Familie an. Sei ganz ruhig, Kleiner, Murrat schlägt zurück!«
Ali versuchte zwar, seinem Bruder etwas zu antworten und seinen Kopf zu schütteln, aber Ibrahim Murrat hörte und sah davon nichts, da sich alle seine Gedanken nur noch um die Rache drehten. Er würde die Verantwortlichen unerbittlich zur Rechenschaft ziehen.
Hamburg
Freitag, morgens
Irgendwie passte das alles nicht zusammen oder aber da fehlte noch etwas Entscheidendes. Gert Mayer-Schaumberg saß mit ein paar Kollegen zusammen und gemeinsam analysierten sie die Informationen zu den gestrigen Brandanschlägen.
Die beiden Feuer schienen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben, wäre da gestern, nur ein paar Stunden vor dem zweiten Brand, nicht dieser Juri Krasnikov auf der Polizeiwache gewesen und hätte behauptet, dass die Besitzerin der ersten ausgebrannten Wohnung geheimnisvoll verschwunden wäre. Kurz danach stand dann auch seine Wohnung in Flammen und zwei Polizeibeamte wären um Haaresbreite dabei ums Leben gekommen. Das konnte unmöglich reiner Zufall sein!
Die Polizisten waren sich sicher, dass dazwischen ein Zusammenhang bestehen musste, obwohl ihnen die tatsächliche Rolle von Juri Krasnikov noch völlig unklar war. War er Betroffener und Opfer, oder war er womöglich Täter und steckte sogar hinter den Anschlägen? Zumindest deuteten einige Indizien genau darauf hin. Vielleicht hatte er bei seinem gestrigen Auftreten bei der Polizei ja einfach versucht, Aufmerksamkeit zu erregen und zündete dann, als das nicht geklappt hatte, seine eigene Wohnung an? Zumindest wirkte im Blickwinkel der letzten Ereignisse sein Verhalten ziemlich verdächtig.
Sein Arbeitgeber und einige der Angestellten der kleinen IT-Firma hatten ausgesagt, dass Krasnikov seit gestern einfach verschwunden war und dass Loreen Burgon die Firma schon vor einiger Zeit aus privaten Gründen verlassen hatte. Im Grunde genommen widersprachen diese Aussagen sämtlichen Angaben, die der junge Ukrainer gemacht hatte, als er gestern auf der Polizeiwache gewesen war und die verworrene Vermisstenanzeige aufgeben wollte. Nebenbei waren es auch gleich mehrere Zeugen gewesen, die das bestätigt hatten, was der Geschäftsführer der IT-Firma behauptet hatte. Im Gegensatz dazu standen die Aussagen von Krasnikov im Raum, die praktisch von niemandem bestätigt wurden.
Merkwürdig war schließlich auch, dass Juri Krasnikov nicht aufgetaucht war, als seine Wohnung ausgebrannt war. Auch danach hatte er sich weder bei seinem Vermieter, Nachbarn oder der Polizei gemeldet, was sicher jeder in so einer Situation getan hätte. Er schien untergetaucht zu sein und auch die Fahndung nach ihm, die gleich in der Nacht gestartet worden war, hatte noch keine Ergebnisse gebracht. Schließlich war er ja auch einer der Hauptverdächtigen im Falle der angeschossenen Polizisten.
Zusätzlich war sein Bild bereits in den Medien gezeigt und in die Systeme der automatischen Videoüberwachung eingespeist worden. Es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis von der Bevölkerung und den Gesichtserkennungsprogrammen der Überwachungskameras, die an Bahnhöfen, am Flughafen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und an vielen anderen Orten installiert waren, entsprechende Rückmeldungen kommen würden. Vorausgesetzt natürlich, dass die Systeme nicht wieder ein Problem hatten wie gestern bei dem mysteriösen Auftritt der Motorradgang.
Völlig im Dunkeln tappten Mayer-Schaumberg und seine Kollegen allerdings noch bei der Frage, welche Rolle genau diese Motorradgang spielte. Möglicherweise steckten zumindest einige Mitglieder von denen mit drin. Auf jeden Fall lief auch die Suche nach ihnen auf Hochtouren weiter, da nach dem Angriff auf Murrat, die anderen Polizisten und die Rettungskräfte mindestens versuchter Mord und schwere Körperverletzung zu Buche standen.
Die Biker hatten sich beim Eintreffen der Polizei so clever in alle Richtungen zerstreut, dass es trotz Unterstützung aus der Luft nicht gelungen war, der meisten von ihnen habhaft zu werden. Allerdings hatten es die Einsatzkräfte geschafft, zwei von ihnen zu stellen. Doch bisher verweigerten sie konsequent jegliche Aussage, sodass auf diese Weise keine neuen Hinweise über den Aufenthaltsort vom Rest der Bande zu erhalten waren.
Hamburg
Freitag, morgens
Juri sprang
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