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Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)

Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)

Titel: Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steeve M. Meyner
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Kommandos hinein.
     

26
     
    Hannover
Freitag, vormittags
     
    Loreen saß mit halb offenem Mund da und starrte den alten Mann an, der ihr gegenüber mit unbewegtem Gesicht dasaß. Sein eiskalter Blick ließ sie erschaudern. Nur ab und zu zuckte ein Muskel unter seinem rechten Auge, was sein ganzes Auftreten noch unheimlicher machte.
    Der Italiener, den der Alte Sergio genannt hatte, sagte ebenfalls kein Wort. Er schaute nur einmal kurz auf und tippte dann weiter auf seinem iPhone herum.
    Am meisten verwirrte Loreen, dass der alte Mann sie so persönlich mit Vornamen angesprochen hatte, als wären sie gute Bekannte. Dabei hatte sie ihn definitiv noch niemals gesehen. Da war sie sich ganz sicher!
    Ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander, ohne dass das Gesagte für sie irgendeinen Sinn ergab. Doch sie zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie wollte, nein, sie musste Herrin der Lage bleiben!
    So nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und antwortete auf die Anschuldigung des Alten.
    »Wie? Was soll ich besitzen? Ich glaube, sie verwechseln mich da mit jemand anderem. Wirklich! Ich habe sie noch nie in meinem Leben gesehen, ich kenne sie nicht und ich kenne ihren Freund da nicht und ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich etwas haben sollte, was ihnen oder dem da gehören könnte!«
    Loreen musste erst einmal nach Luft schnappen, da sie den ganzen Satz gesagt hatte, ohne auch nur einmal dazwischen einzuatmen. Die letzten Worte hatte sie dabei nur noch herausgepresst. Dadurch klang ihre Stimme ziemlich rau und fast schon etwas aggressiv.
    Der Italiener blickte verwundert von seinem Telefon auf und auch ein Kellner, der gerade mit einem silbernen Tablett in den Raum trat, blieb erschrocken stehen und schaute Loreen mit großen Augen an. Scheinbar traute sich sonst niemand, so mit dem Alten zu sprechen.
    Natürlich bemerkte Loreen, welche Reaktion ihre schroffe Antwort auslöste. Da der alte Mann aber nichts darauf erwiderte und sich auch sein Gesichtsausdruck nicht veränderte, setzte sie noch einen drauf.
    »Ich verlange, dass sie mich jetzt freilassen. Jetzt, sofort! Ich lasse mich nicht länger einsperren oder wie ein Stück Fracht durch die Lande fahren. Ich habe ihnen nichts weggenommen und auch sonst nichts getan, also ...«
    Loreen war selbst erschrocken darüber, wie couragiert sie plötzlich mit ihren Entführern redete. Ihre Angst war plötzlich wie weggeblasen. Dafür stieg Zorn in ihr auf. Und der ließ sie über ihre eigentlichen Grenzen hinausgehen.
    Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Alten und für einen Moment lockerte sich sein ansonsten hartes Gesicht etwas auf. Er schien Gefallen an ihrem Mut und ihrem Selbstbewusstsein zu finden.
    »Loreen, Loreen, Loreen. Gar nicht mehr das kleine, schüchterne Mädchen wie früher«, sagte er mit einem leichten Kopfschütteln mehr zu sich selbst als zu ihr.
    »Was meinen sie damit? Woher kennen sie mich? Ich habe sie doch noch nie gesehen!«, fragte sie, noch immer vor Selbstbewusstsein strotzend.
    »Du hast mich schon einmal gesehen, meine kleine Loreen. Doch das ist viele Jahre her, weshalb du dich wahrscheinlich nicht mehr erinnern kannst. Aber ich erinnere mich noch ganz gut daran. Du warst damals nicht viel älter als drei oder vier Jahre ...«
    »Sie lügen! Ich glaube ihnen kein Wort! Sie wollen mich sicher nur gefügig machen! Doch daraus wird nichts«, protestierte Loreen, die sich jedoch von Sekunde zu Sekunde unwohler fühlte.
    Das kurze Lächeln war wieder aus dem Gesicht des Alten verschwunden. Schweigend und mit ernstem Blick musterte er die junge Frau, die nervös auf ihrem Sitz hin und her rutschte. Schließlich sagte er doch etwas.
    »Vor Jahren hatte dein Vater für mich gearbeitet ...«
    »Mein Vater hätte nie für so jemanden wie sie gearbeitet!«, fiel sie ihm gleich wieder ins Wort.
    »Dein Vater hat für mich gearbeitet«, fing er noch einmal neu an, »Wir waren für einige Zeit sogar fast so etwas wie Vater und Sohn«, beharrte der Alte auf seiner Aussage, setzte jedoch fort, bevor Loreen, die vor Empörung nach Luft rang, ihm wieder ins Wort fallen konnte, »Doch genug davon. Darum geht es mir nicht. Ich will, dass du mir mein Eigentum zurückgibst!«
    »Und ich habe bereits mehrmals gesagt, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, was sie von mir wollen! Hören sie mir denn überhaupt nicht zu?«, antwortete Loreen trotzig, wobei sie merkte, dass sie dem Druck nicht mehr gar zu lange standhalten würde,

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