Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
einige Messkurven und Einstellungen prüfte.
»Ruh dich jetzt aus, Ali. Und mach dir keine Gedanken!«, sagte Mayer-Schaumberg, »Ich kümmere mich darum.«
Südlich von Hamburg
Freitag, vormittags
Juri war zwischen den beiden schwerbewaffneten Männern regelrecht eingekeilt, sodass er sich weder zur Seite noch vor oder zurück bewegen konnte. Seitlich vor ihnen auf dem Boden des Helikopters saß Taylor, während sein verletztes Bein von einem anderen Mann versorgt wurde.
Durch eines der Fenster konnte Juri auf die Lagerhalle blicken, aus der sie gerade geflüchtet waren. Von den Männern, die sie verfolgt hatten, war nichts zu sehen. Auf der Straße, die zwischen den Containern und der Lagerhalle entlangführte, kamen gleich mehrere Polizeiautos mit Blaulicht angefahren. Sie waren nicht mehr weit von der Stelle entfernt, wo der umgestürzte Gabelstapler und das demolierte Auto lagen.
Dann drehte der Hubschrauber zur Seite ab und flog nur wenige Meter über den Dächern der Speicherstadt des Hamburger Hafens weiter. Obwohl Juri schon einige Zeit hier lebte, war er noch nie hier gewesen, sodass er schnell das Gefühl dafür verlor, wohin sie überhaupt flogen.
Außer ihm, den zwei Söldnern, Taylor und dem Mann, der sich um dessen Bein kümmerte, befanden sich nur noch der Pilot und ein Mann in einem grau-braunen Anzug und dunkler Fliegerbrille in dem Fluggerät. Dieser Mann schien etwas mit dem Piloten zu sprechen, doch Juri konnte aufgrund des Lärms, den der Rotor machte, nicht das Geringste verstehen.
Als er versuchte aufzustehen, merkte er, dass das Gefühl, eingeklemmt zu sein, nicht von irgendwoher kam. Die Männer neben ihm sorgten kurzerhand dafür, dass er umgehend wieder auf seinem Sitz landete.
»Wer seid ihr und ... und wo fliegen wir hin?«, fragte Juri, doch keiner antwortete ihm.
»Was wollt ihr von mir?«, fragte er weiter, aber auch jetzt erhielt er keine Antwort. Entweder war es hier zu laut oder die Typen wollten einfach nicht mit ihm sprechen.
Auch Taylor, dessen Schusswunde inzwischen verbunden war, schaute nicht ein einziges Mal in Juris Richtung. Ein äußerst mulmiges Gefühl stieg in ihm auf und die Fragen und Zweifel, die ihm vor einigen Minuten in der Lagerhalle schon einmal durch den Kopf gegangen waren, schossen ihm erneut in den Sinn.
Der Hubschrauber hatte den Hafen und kurze Zeit später auch das Stadtgebiet verlassen und flog nun in geringer Höhe über Felder und Weideland. Schon nach kurzer Zeit landete er auf einer Wiese. Am Rand, nur unweit der Straße, stand ein großer, schwarzer Geländewagen mit verdunkelten Seitenscheiben. Sofort setzte er sich in Bewegung und kam auf sie zugefahren.
»Wir steigen jetzt aus«, sagte Taylor, der sich nun das erste Mal zu Juri umdrehte, seit sie in dem Helikopter saßen.
»Wo sind wir und wo wollt ihr mich hinbringen? Und ... wer seid ihr?«, fragte der zurück, erhielt aber auch diesmal keine Antwort. Sobald die Türen aufgingen, fühlte sich Juri von den zwei Männern, zwischen denen er gesessen hatte, gepackt und aus dem Hubschrauber gezerrt. Dabei ließen sie unmissverständlich erkennen, dass Widerstand seinerseits keinen Sinn machen würde. In Anbetracht der sehr ungleichen Kräfteverteilung spielte Juri noch nicht einmal mit dem Gedanken, einen Fluchtversuch zu wagen.
Außer ihnen stieg noch der Mann in dem grau-braunen Anzug und Taylor mit aus. Die Söldner beförderten Juri auf die Rückbank des Geländewagens, schlossen die Tür und liefen im Laufschritt zurück zu dem Hubschrauber, der sofort wegflog, nachdem sie eingestiegen waren.
Natürlich versuchte Juri, die Tür zu öffnen, was aber wie erwartet nicht funktionierte. Der Fahrer stand zusammen mit Taylor und dem Mann aus dem Hubschrauber ein paar Meter von dem Auto entfernt. Soweit Juri es erkennen konnte, diskutierten die Drei miteinander.
Der Motor des Wagens lief noch, doch waren die hinteren Sitze durch eine ziemlich dicke Glasscheibe von der Fahrerkabine abgetrennt, sodass Juri natürlich keine Möglichkeit hatte, sich des Wagens zu bemächtigen, auch wenn ihm das im ersten Moment in den Sinn gekommen war.
Der Fahrer des Autos und die anderen Beiden debattierten noch immer intensiv miteinander und waren offensichtlich der Überzeugung, dass Juri sicher eingesperrt war und somit auch nicht fliehen konnte. Kurz entschlossen nutzte dieser die Gelegenheit und zog seinen Laptop aus dem Rucksack, welchen er die ganze Zeit mit sich herumgetragen
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