Überwacht: S.M.A.R.T. - virus inside (Thriller) (German Edition)
Zimmer kam, rutschte er augenblicklich zurück in seinen Sitz.
»Das trifft sich ja gut«, sagte der Hauptkommissar freundlich und bemühte sich, seinen beiden Kollegen zur Begrüßung die Hand zu schütteln. Ali Murrat war allerdings noch so schwach, dass er seine Hand kaum von allein hochheben konnte.
Sobald der junge Polizist seinen Vorgesetzten erblickte, versuchte er, ihm irgendetwas zu sagen. Doch gelang es ihm vor Aufregung kaum, die Worte zu formulieren, sodass er mit großer Mühe nur ein paar abgehackte, einzelne Worte herausbrachte.
»... Gang ... Bruder ... kämpfen ...«, presste er unter Anstrengung heraus.
Die Krankenschwester, die Mayer-Schaumberg zu dem Zimmer geführt hatte, griff sofort ein, als sie sah, wie sehr sich der Kranke durch den Besuch aufregte.
»Sie müssen jetzt wieder gehen!«, forderte die Pflegerin umgehend, obwohl die Besucher gerade erst gekommen waren, »Der Patient braucht unbedingt Ruhe!«
»Aber ...«, wollte der Kommissar widersprechen, der extra hierher gefahren war, um mit Murrat zu sprechen.
»Nein, nein!«, widersprach sie sofort, »Sie sehen doch, wie schwach er noch immer ist und wie sehr er sich aufregt. Er braucht jetzt aber unbedingt Ruhe! Sie können gern zu einem späteren Zeitpunkt wiederkommen. Nur nicht so bald!«
Gert Mayer-Schaumberg setzte trotzdem noch einmal an und sprach dabei mit ganz ruhiger Stimme auf die Schwester ein.
»Schwester ...?«
»Christa.«
»Ja, Schwester Christa. Ich bin Gert Mayer-Schaumberg von der Kripo Hamburg. Ich weiß, dass Herr Murrat noch sehr geschwächt ist und vor allem Ruhe braucht. Aber ich muss ihm unbedingt zwei oder drei Fragen stellen. Ich verspreche auch, es so kurz wie nur irgend möglich zu machen. Es ist wirklich ungeheuer wichtig!«
Und an Ali gewandt, setzte er fort, »Glaubst du, dass du das schaffst?«
Ali Murrat nickte leicht. Mayer-Schaumberg schaute noch einmal zu der Krankenschwester, die den Polizisten zwar weiterhin streng und kompromisslos anschaute, dann dennoch nachgab.
»Aber nur für ein paar Minuten«, sagte sie und verließ mit der Praktikantin das Krankenzimmer.
Der Hauptkommissar begann gerade damit, Murrat nach den Vorkommnissen von gestern zu befragen, als dieser versuchte durch Handzeichen zu zeigen, dass er etwas zum Schreiben haben wollte.
»Ich glaube, Ali möchte Stift und Papier«, stellte Karl Fischer fest, der mit seinem Rollstuhl immer noch direkt neben dem Bett seines Partners stand.
Mit zittriger Schrift konnte Ali so die Fragen seines Vorgesetzten relativ gut beantworten. Allerdings fehlte ihm aber die Erinnerung an nahezu alles ab dem Zeitpunkt, als die Motorradgang ihn angegriffen hatte, bis er hier im Krankenhaus wieder aufgewacht war.
Unterm Strich war es relativ wenig Neues, was Mayer-Schaumberg so herausgefunden hatte. Doch da waren ja noch die zwei Biker, die gestern bei dem Einsatz festgenommen worden waren und die zurzeit zum wiederholten Male verhört wurden. Noch sagten sie zwar kein Wort, aber das könnte sich ja ändern.
Als die Schwester wieder ins Zimmer zurückkam, um die Befragung zu beenden, wurde Ali plötzlich wieder ganz unruhig und weigerte sich vehement, den Stift und den Schreibblock zurückzugeben. Eilig schrieb er darauf, 'Noch etwas!'
»Du hast noch etwas Wichtiges zu sagen, Ali?«, fragte der Hauptkommissar nach. Murrat nickte mit seinem Kopf, so gut er es hinbekam.
»Sie müssen jetzt aber wirklich gehen! Herr Murrat braucht dringend Ruhe!«, forderte die Krankenschwester.
»Nein!«, presste Ali mit unerwarteter Lautstärke hervor, sodass sich alle ruckartig zu ihm umdrehten.
»Ich denke, Ali hat da noch was«, murmelte Fischer, während Ali Murrat schon begann, auf dem Schreibblock herumzukritzeln.
»Mein Bruder ... will mill ? ... nein ... will mich ... rächen«, las Karl Fischer laut vor, was sein Partner nur schwer leserlich auf das Papier geschrieben hatte.
»Dein Bruder? War der hier gewesen?«, fragte Gert Mayer-Schaumberg besorgt nach, da er den fragwürdigen Hintergrund von Murrats Bruder kannte. Ali nickte.
»Und wann war das?«
»Nicht lange ... ein oder zwei Stunden ...«, antwortete Ali mit großer Anstrengung.
»Sie müssen jetzt wirklich gehen!«, forderte die Krankenschwester erneut und schob sich zwischen den Polizisten und das Pflegebett. »Sie können später wieder mit Herrn Murrat sprechen. Doch jetzt braucht er wirklich Ruhe«, redete sie weiter, während sie auf dem Bildschirm der Überwachungsgeräte
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