Ufer des Verlangens (German Edition)
Worte gab. Als er sie berührte, spürte er eine warme Feuchtigkeit. Dann sah er plötzlich auch die Knospe inmitten der Blüte, eine Knospe, die sich ihm feucht schimmernd entgegenreckte. Behutsam umkreiste er sie, ließ einen Finger auf ihr vibrieren und verfolgte, wie diese Vibrationen in ihren Leib übergingen, als Schauer durch sie hindurchflossen und ihr raue, kehlige Laute entlockten.
Seine Männlichkeit hatte sich lange schon aufgerichtet, doch jetzt pulsierte sie beinahe schmerzhaft, drängte sich vor, wies sich selbst den Weg. Sie öffnete sie noch weiter für ihn, zeigte ihm den Eingang zum Schloss der Lust, schob sich ihm entgegen, presste verlangend, stöhnend, bittend ihren feuchten Schoß gegen seine Männlichkeit.
Als er mit einem Finger in sie eindrang und sich ihr Schoß warm und feucht wie eine Höhle darumschloss, bäumte sich ihr Leib auf. Ihre Hüften bewegten sich, vollführten kreisende Bewegungen, die ihn lockten, ihm die Sinne raubten, sein Blut zum Kochen brachten.
Auch ihr floss das Begehren wie glühende Lava durch die Adern. Sie rieb sich an ihm, ihre Scham drängte gegen seine Hand, wollte mehr, mehr, mehr …
Mit festem Griff öffnete er ihre Schenkel noch weiter und ließ dafür kurz von ihrem Schoß ab. Der Wind nahm die Gelegenheit wahr, er kühlte ihre brennende Scham, streichelte sie und steigerte ihr Begehren ins Unermessliche, sodass sie sich wand, die Augen geschlossen, der Mund leicht geöffnet.
»Komm«, rief sie. »Komm zu mir, bitte.«
Mit einem kräftigen Stoß drang er in sie ein und trieb sie auf den Thron der Lust. Vor ihren Augen tanzten rote Kreise, Feuerkreise. Sie hörte sich stöhnen, hörte sich schreien, war ganz sie selbst, ganz Frau, und kannte sich doch nicht. Er stieß in sie, verwandelte sie mit jedem weiteren Stoß in ein rasendes Weib, rasend vor Lust, rasend vor Begehren, rasend auch vor Liebe zu ihm.
Ein lang gezogener, kehliger Laut drang an sein Ohr und drang ihm auch in die Lenden. Er feuerte ihn an, sodass er sie mit einem letzten tiefen Stoß ganz ausfüllte und sich schließlich mit einem wilden Aufstöhnen in sie ergoss.
Langsam nur verebbte die Erregung. Allmählich kamen sie zurück in die Gegenwart des nächtlichen Waldes, der seine Baumwipfel wie ein schützendes Dach über den Landstrich gebreitet hatte.
Zart strich er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn, fuhr mit dem Finger die Umrisse ihrer Lippen nach.
»Ich liebe dich so sehr«, sagte er noch einmal, doch diesmal klang auch in seinen Worten der Abschied. Ungläubig lauschte er ihnen nach.
Er hatte sie heute gefunden, hatte sein Mädchen zu seiner Frau gemacht … Sein Verstand weigerte sich, die Tatsache des bevorstehenden Abschieds zur Kenntnis zu nehmen.
Er rollte sich neben sie, barg den Kopf an ihrer Brust wie ein trostbedürftiges Kind, doch nach einer Weile machte sie sich los und sammelte ihre Kleider auf. Ein letztes Mal beugte sie sich über ihn, kostete seine Lippen, entschlossen, seinen Atem zu trinken und ihn sich für immer zu bewahren. Dann wandte sie sich um undlief, noch immer nackt und die Kleider in der Hand, weg von ihm und hinein in den dunklen Wald.
»Bleib«, rief er ihr hinterher. »Ich kann dich nicht verlassen … Ich werde eine Lösung finden, das verspreche ich dir!«
Doch sie schüttelte im Laufen den Kopf, dann wurde sie vom Wald verschluckt.
Er lag noch immer nackt auf dem Umhang am sanften Ufer des Bachelor-Sees, beschienen vom Mondlicht, das ihm auf einmal nicht mehr silbern und geheimnisvoll erschien, sondern kalt und grausam. Er begann zu frieren. Eine Kälte, die aus seinem Innern kam, stieg in ihm auf. Er schlug die Arme um sich, rollte sich zusammen, seine Männlichkeit schützend zwischen den Schenkeln bergend, und lauschte in die Nacht.
Ein, zwei Mal noch hörte er in der Ferne das Knacken eines Astes, das von ihr kündete. Er presste das Gesicht in den Umhang, sog ihren Duft ein, hätte ihn am liebsten in ein Kästchen gesperrt, um ihn zu bewahren. Dann hörte er das Schnauben eines Pferdes, klappernde Hufschläge und wusste, sie war fort.
2. Kapitel
»Joan, o Joan, wenn ich dir doch nur helfen könnte! «
Zelda kniete vor dem Bett und sah ihre Schwester mit einer Mischung aus Besorgnis und Verzweiflung an. »Sag mir doch, was ich tun kann!«, bat sie flehentlich.
Joan zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, die heute seltsam rot, sogar ein bisschen entzündet waren und wie Blut auf frisch gefallenem Schnee in ihrem Gesicht
Weitere Kostenlose Bücher