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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Gaby,
„wissen die Flimmerfritzen offenbar, wer der Professor ist. Wie respektvoll die
hinglotzen.“
    Das traf zu. Die drei hatten
die Köpfe zusammengesteckt. Sie wisperten miteinander. Immer wieder wanderten
ihre Blicke zu Oberthür, der ein Schriftstück aus der Brusttasche gezogen und
sich in den Inhalt vertieft hatte. Jetzt kam freilich der Kollege Älvsbyn
zurück, und die beiden fachsimpelten auf Schwedisch.
    Klößchen seufzte. „So müssen
wir morgen also nochmal hierher fahren. Bildung ist wirklich anstrengend.“
    „Jede Minute, die wir hier
sind“, sagte Tarzan, „erhöht unsere Chance, doch noch auf den Muwina zu
treffen. Nur Gaby...“
    „Auf wen?“ Klößchen riß die
Augen auf.
    „Auf den mit der
MUndWInkelNArbe — abgekürzt. Nur Gaby kennt ihn. Hoffen wir also, daß er uns
zufällig über den Weg läuft. Ausgeschlossen ist das nicht, in diesem
Weltkurort. Die Menge der Menschen, die hier Erholung suchend umherschleicht,
ist überschaubar. Und damit wir nicht nur dumm rumsitzen, sollten wir, finde
ich, unser Interview ausdehnen. Wir sind nun mal hier. Also lassen wir im
,Blickpunkt’, dem vielgeschmähten IIB (Internats-Intelligenzblatt ), auch
die Ufo-Zeugen zu Wort kommen.“
    „Gute Idee!“ sagte Gaby. „Aber
kennst du einen?“
    „Wozu gibt es eine
Kurverwaltung? Dort sagt man uns bestimmt, wer die Ufos gesehen hat und gern
darüber redet.“

6. Die unglaubliche Wahrnehmung
     
    Die Kurverwaltung befand sich
in einer alten Villa, unweit des Kurparks. Einige markierte Parkstreifen
reichten bis an die Hausfront aus braunen Klinkersteinen. Ein Schild gebot,
hier nur vorwärts zu parken. Ein anderes Schild — neben dem Eingang — verhieß,
daß das Büro der Kurverwaltung auch samstags bis 13 Uhr geöffnet sei.
    Neben einem Kleinwagen ketteten
die vier Freunde ihre Drahtesel aneinander. Zurückbleiben wollte keiner, denn
zu richtigen Reportern gehört Neugier.
    Vor Jahrzehnten war die Villa
sicherlich im Besitz sehr vornehmer Herrschaften gewesen. Schon die
Empfangshalle war prächtig. Holzgetäfelte Wände, Fenster mit Butzenscheiben und
ein großer offener Kamin hatten gar nichts büroartiges.
    Die beiden Schreibtische
wirkten wie Fremdkörper. Einer war leer. Hinter dem andern saß eine Frau.
Gerade in diesem Moment stellte sie ihr kleines Espressotäßchen ab. Sie hatte
Haar wie Schafwolle. Ihre wichtige Miene drückte aus, daß sie sich in Bad
Finkenstein für alles verantwortlich fühlte, und daß ohne sie nichts ging.
    Es handelte sich um FRAU SPECHT
- wie einem Schild zu entnehmen war, das vorn auf dem Schreibtisch stand.
    „Guten Tag, Frau Specht!“
grüßte Tarzan. „Wir sind Reporter der Schülerzeitung ,Blickpunkt’. Professor
Oberthür hat uns ein Interview über Fliegende Untertassen zugesagt. Dazu
möchten wir noch einige Einwohner von Bad Finkenstein befragen: Ufo-Zeugen.
Können Sie uns zu den Adressen verhelfen?“
    Frau Specht sagte: „Oh!“, griff
sich ans Haar, wandte den Blick nach links zu einer hohen Tür, musterte dann
den TKKG mit strengem Wohlwollen.
    „Von einer Schülerzeitung? Aha!
Sehr interessant. Aber ihr seid nicht von hier? Aus der Stadt?“

    Tarzan bestätigte das.
    „Und wie gefällt euch Bad
Finkenstein?“
    „Ausgezeichnet, Frau Specht.
Alles ist sauber und gepflegt. Man merkt sofort, daß hier tüchtige Leute an
verantwortlicher Stelle sind.“
    Das ging ihr runter wie Öl. Sie
nickte, überlegte kurz, stand auf, sagte: „Kleinen Moment!“ und verschwand
hinter der hohen Tür. Nach einer knappen Minute winkte sie die Kinder herein.
    Der — ebenfalls holzgetäfelte —
Raum hatte früher wohl als Salon gedient, jetzt war er das Büro des
Kurdirektors Karl Walther Schneider. Der saß hinter einem mächtigen
Schreibtisch und wetzte auf dem Sessel hin und her, als hätte er Hummeln in der
Unterhose. Vielleicht freute er sich aufs dienstfreie Wochenende.
    Frau Specht sagte, das sei der
Herr Kurdirektor, und die vier vom TKKG nannten höflich ihre Namen. Tarzan
wiederholte das Anliegen.
    „Da seid ihr bei mir an der
richtigen Adresse“, rief Schneider — mit einer raschen Rechts-Links-Bewegung
des ganzen Körpers. „Ich selbst“, er stieß einen Zeigefinger in die Luft, „bin
Ufo-Zeuge.“
    Er lächelte, zog die Achseln
hoch und schob den Kopf vor wie ein sprungbereiter Panther. Jede seiner Gesten
schien Schwung und unermüdliche Tätigkeit auszudrücken. Ob er wirklich so war —
oder nur vorgab, so zu sein, ließ sich auf Anhieb

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