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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Tarzan
von Karl gefragt.
    „In der Kur-Drogerie habe ich
ihn erlebt.“ Tarzan erzählte von der unerfreulichen Begegnung.
    „Eingebildet und
rücksichtslos“, meinte Gaby. „Die Mischung haben wir gern. Aber im Film ist er
sicherlich der edelste aller Helden.“
    „Und sein Raumschiff“, lachte
Karl, „steuert er so behutsam durch den überlasteten Verkehr in der
Milchstraße, daß er auch nicht das kleinste Sternlein rammt.“
    „Durch welche Straße?“ fragte
Klößchen — von dem man manchmal nicht wußte, ob er sich verstellte oder
wirklich so langsam begriff.
    „Milchstraße“, sagte Karl. „Das
ist bekanntlich die Bezeichnung für das schwach leuchtende, unregelmäßig
begrenzte Band, das sich längs am Himmel hinzieht. Dieses Band ist die
Hauptebene eines abgeflachten, linsenförmigen, rotierenden Sternensystems, dem
alle sichtbaren Sterne und unsere Sonne zugeordnet sind: Mit einer Gesamtmasse
von 200 Milliarden Sonnenmassen — ungefähr. Auf einige Kilo mehr oder weniger
kommt’s in der Größenordnung nicht an.“
    Klößchen spitzte die Lippen. Gedämpft
pfiff er die ersten Takte von „Weißt du, wieviel Sternlein stehen...“
    „Genau weiß das niemand“, sagte
Karl, der Computer. „Nicht mal der sehr verehrte Herr Professor, der jetzt
gerade hereinkommt.“
    Alle wandten die Köpfe zum
Eingang.
    Zwei ältere Herren waren
eingetreten. Der eine — klein, dick und glatzköpfig — ruderte beim Gehen mit
den Armen.
    Das Foto des anderen hatte
Tarzan schon mehrfach in wissenschaftlichen Zeitschriften gesehen. Es war ein
schlanker Herr von etwa 70 Jahren, mit schlohweißem Haar, durchgeistigtem
Gesicht und Brille: Professor Hermann Oberthür, einer der bedeutendsten
Forscher auf dem Gebiet der Raumfahrt.
    Angeregt schien er sich mit dem
„Ruderer“ zu unterhalten. Dennoch entdeckte er Karl, als sie am Tisch der
Kinder vorbeikamen.
    Der Professor blieb stehen.
    „Ja, Karl? Grüß dich, mein
Junge! Was machst du denn hier?“
    Karl war aufgesprungen und
schüttelte die ausgestreckte Hand des Professors.
    „Ich bin mit meinen Freunden
hier. Wir machen einen Ausflug.“
    Da der Professor die drei
freundlich ansah, stellte Karl sie rasch vor — eine Gelegenheit, die Tarzan
beim Schopf packte.
    „Wir hatten vor, Herr
Professor, Sie um ein Interview zu bitten. Für unsere Schülerzeitung
‚Blickpunkt’, ein Interview über den Stand der Ufo-Forschung.“
    „So? Das wäre dann mein fünftes
Interview in dieser Woche“, lächelte der Professor. „Für die wißbegierige
Jugend habe ich natürlich immer Zeit — nur heute leider nicht. Der Kongreß geht
erst morgen mittag zu Ende. Bis dahin ist jede Minute verplant. Mit meinem
Kollegen, Professor Älvsbyn aus Uppsala, will ich während der Pause jetzt nur
rasch eine Tasse Kaffee trinken. Für ein Interview reicht die Zeit nicht.“
    Der schwedische Professor
verstand offenbar kein Deutsch, hatte aber seinen Namen gehört und nickte den
Kindern zu.
    „God dag!“ sagte er freundlich.
Dann wandte er sich flüsternd an Oberthür. „Var är tvättrummet?“
    Was das hieß, begriffen die
Kinder, als ihm Oberthür dezent zeigte, wo es zu den Toiletten ging.
    Der Dicke ruderte davon.
    Oberthür wandte sich wieder an
Tarzan. „Ich bleibe noch etwas länger hier — zur Erholung. Morgen am frühen
Nachmittag hätte ich Zeit für euch.“
    „Das wäre sehr liebenswürdig,
Herr Professor“, sagte Tarzan. „Wann und wo können wir Sie aufsuchen?“
    „Um halb drei würde es mir
passen. Ich wohne im Palace-Hotel. Wir treffen uns in der Halle.“
    Die Kinder bedankten sich. Der
Professor suchte sich einen Tisch, und der zweite Kellner stürzte herbei, um
den berühmten Gast nach seinen Wünschen zu fragen.
    Der andere Kellner war vorhin
sofort zu den Filmleuten gesaust, die aber von Kaffee und Tee nicht viel
hielten. Eben wurde ihnen eine große Flasche Whisky mit drei Gläsern und einem
Eiswürfelgefäß serviert. Beim Einschenken riß sich der Kellner fast ein Bein aus.
Wahrscheinlich würde er seiner Frau, den Kindern und sämtlichen Verwandten
erzählen, wen er da heute bedient hatte.
    „Das hat ja glänzend geklappt“,
freute sich Klößchen. „Und morgen erfahren wir endlich, von welchen Sternen im
Milchstraßensystem die Ufos kommen.“
    „Du scheinst den Professor mit
Thomas ,Lucky’ Owen zu verwechseln“, meinte Tarzan.
    Aber Klößchen grinste nur und
kratzte den Rest Schokoladensauce aus seinem Eisbecher.
    „Immerhin“, meinte

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