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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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trotzdem beachtlich. Enttäuscht hat keiner.
Es... fehlt nur noch die Reife.“
    „Danke, Tarzan!“ lachte
Gutsche. „Die Flaschen würden bis an die Decke springen, wenn sie das aus
deinem Mund hörten.“
    Gaby blies gegen ihren Pony und
begann seidenweich zu kichern. Karl fletschte grinsend seine Mausezähne, und
Klößchen hielt sich vor Lachen den Bauch. Gutsche war ohnehin heiter gestimmt;
auch Petra bemühte sich darum. Tarzan hatte ein Lachen angestimmt, aber nur
halbherzig. Seine Gedanken spulten das Turnier ab.
    Ein Finkensteiner Judoklub?
Trotz aller Anstrengung konnte er sich nicht erinnern. Oder waren das etwa
diese ungeschickten Tölpel gewesen, die über ihre eigenen Füße stolperten?
    „Man muß nicht immer siegen im
Sport“, sagte Gutsche. „Dabei sein ist wichtig! Auch wenn man über die eigenen
Füße stolpert und wie ein Tölpel aussieht.“
    Tarzan strahlte. „Jetzt sehe
ich Ihre Mannschaft vor mir. Wirklich alles nette Jungs.“
    „Schwamm drüber!“ meinte
Gutsche. „Reden wir von was anderem. Ihr wollt wissen, ob ich ein Ufo gesehen
habe? Nun, ob das ein Ufo war, bezweifle ich allerdings. Aber gesehen habe ich
was.“
    In diesem Moment geschah es,
daß Klößchen sein Portemonnaie aus der Tasche zog und ihm ein Zweimarkstück
entnahm.
    „Entschuldigen Sie, Herr
Gutsche, wenn ich unterbreche. Aber ich möchte Ihnen ein Butterbrot abkaufen
oder — noch besser — eine Tafel Schokolade. Meine Kräfte verfallen. Und diese
mitleidslosen Freunde, diese sogenannten, lassen mich hungern. Wenn ich nicht
gleich etwas esse, geht es mit mir zu Ende.“
    Für einen Moment war es
mucksmäuschenstill. Tarzan dachte, er müsse in den Boden versinken. Hatte Willi
Sauerlich, Klößchen genannt, dieser Nimmersatt, denn überhaupt keinen Stolz?
    Breit lächelnd meinte Gutsche:
„Ich glaube, deine Freunde, Willi, meinen es gut mit dir, wenn sie dich hungern
lassen. Doch so mitleidslos, wie du es nennst, will ich nicht sein. Petra hat
vorhin eine große Schüssel Fleischklopse gebraten. Wie wäre es, wenn wir alle
kräftig zulangen?“
    „Bitte, verstehen Sie mich
richtig, Herr Gutsche“, sagte Klößchen kläglich, „ich will nicht, daß Sie mich
einladen. Ich möchte Ihnen nur etwas abkaufen. Eine Überlebensration.“
    „Schluß jetzt! Ihr seid
eingeladen. Im übrigen, Willi, verhungert man nicht so rasch, wie du denkst.“
Er wandte sich an Petra: „Bist du so gut?“
    Petra stand auf und ging
hinaus.
    Tarzan bedachte Klößchen mit
einem Blick, unter dem auch harte Typen zusammengezuckt wären.
    „Ich muß mich für Willi
entschuldigen“, sagte er. „Er ist rundum ein prima Kerl — aber leider
verfressen wie eine neunköpfige Raupe.“
    Gutsche lachte. „Hunger tut
weh. Aber dich, Willi, scheint er zu quälen.“
    Petra kam zurück und stellte
ein Tablett auf den Tisch.
    In einer Schüssel lagen saftige
Klopse. Dazu gab es Semmeln und Limonade — für Herrn Gutsche ein Bier.

    Er aß mit gutem Appetit, Petra
nur wie ein Spatz. Gaby, Tarzan und Karl waren sehr zurückhaltend, aber
Klößchen zeigte keinerlei Hemmung.
    Nach dem dritten Klops wischte
er sich den Mund ab. „Wirklich, Petra, Sie sind eine ausgezeichnete
Klopsköchin.“
    „Danke! Aber ihr werdet mich
doch hoffentlich nicht siezen!“
    „Um auf das Ufo
zurückzukommen“, meinte Gutsche: „Es war ein rotglühender Feuerball mit
funkensprühendem Schweif über dem Ostrand des Ortes. So gegen morgens um zwei —
ich kam gerade vom Stammtisch — habe ich das gesehen. Aber beschwipst war ich nicht.
Als ich meine Beobachtung am nächsten Tag Bekannten erzählte, hielten die das
gleich für ein Ufo. Die allgemeine Ufo-Hysterie (Überspanntheit) war
nämlich in Finkenstein gerade ausgebrochen. Wenn ihr mich fragt — ich halte es
für einen Meteorit. Was das ist, wißt ihr sicherlich.“
    „Ein von außen in die
Erdatmosphäre eindringender Kleinkörper“, antwortete Karl wie aus der Pistole
geschossen. „Er verdampft ganz oder teilweise. Meteoriten, die auf die
Erdoberfläche gelangten und untersucht wurden, enthielten noch nie Stoffe oder
Elemente, die nicht auch auf der Erde vorhanden sind. Je nach Material
unterscheidet man Stein- oder Eisenmeteorite. Der größte aufgefundene Meteorit
ging in Hoba, Südwestafrika, nieder und hat ein Gewicht von 1200 Zentnern. Jedoch
sind auch schon weit größere Meteorite auf die Erde gestürzt — solche mit 150
Meter Durchmesser und einem Gewicht von rund 10 Millionen Tonnen. Wo

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